Deutsche hoch vier

Ndk 02.2021 © Goethe-Institut Krakau

Mo, 01.02.2021 –
So, 28.02.2021

ONLINE

Diskussionsreihe zu deutschsprachigen Literatur

Hören Sie die Aufzeichnung der Diskussion (in polnischer Sprache) hier:
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An dieser Diskussion in der Reihe „Deutsche hoch Vier“ nimmt Olga Wróbel, Kulturwissenschaftlerin, Literaturkritikerin, Comicautorin, Museumsmitarbeiterin und Bloggerin (Literaturblog Kurzojady). Wir diskutieren über die Romane: „Die Nacht von Lissabon” von Erich Maria Remarque (2018; in polnischer Übersetzung von Ryszard Wojnakowski im Verlag Rebis neu aufgelegt) und „Altes Haus” von Dörte Hansen (2020 vom Verlag Sonia Draga in polnischer Übersetzung von Katarzyna Sosnowska erschienen).
 
Erich Maria Remarque „Die Nacht von Lissabon“
Der namenlose Ich-Erzähler steht im Jahre 1942 nachts am Kai von Lissabon und starrt auf ein im Hafen liegendes Schiff. Er will mit seiner Frau in das rettende Exil nach Amerika flüchten, hat jedoch wie viele Exilant*innen weder einen Pass noch das nötige Visum. Ein Fremder spricht ihn an und bietet ihm zwei Schiffskarten und die nötigen Papiere. Unter einer Bedingung: Er soll seine Geschichte anhören: Die Geschichte des Mannes, der nun Josef Schwarz heißt, dem die Flucht aus Nazi-Deutschland gelang, der jedoch zurückkehrte, um seine geliebte Frau Helen zu holen. Die Geschichte einer Odyssee durch Europa im Krieg, immer auf der Flucht vor den Nazis, vor Entdeckung und Verhaftung.
 
Erich Maria Remarque (1898-1970), emigrierte 1932 über die Schweiz in die USA. Das Werk des international erfolgreichen Schriftstellers (sein bekanntestes Werk ist „Im Westen nichts Neues“) ist eine immerwährende Auseinandersetzung mit Deutschland, das er liebte, obwohl dort seine Schriften verbrannt wurden und er nach dem Krieg als Emigrant Anfeindungen erlebte. „Die Nacht von Lissabon“ erschien 1962 und wurde Erich Maria Remarques letzte Veröffentlichung.
 
 
Dörte Hansen „Altes Land“ - Das „Polackenkind“ ist die fünfjährige Vera auf dem Hof im Alten Land, wohin sie 1945 aus Ostpreußen mit ihrer Mutter geflohen ist. Ihr Leben lang fühlt sie sich fremd in dem großen, kalten Bauernhaus und kann trotzdem nicht davon lassen. Bis sechzig Jahre später plötzlich ihre Nichte Anne vor der Tür steht. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn aus Hamburg-Ottensen geflüchtet. Vera und Anne sind einander fremd und haben doch viel mehr gemeinsam, als sie ahnen.
Mit scharfem Blick und trockenem Witz erzählt Dörte Hansen von zwei Einzelgängerinnen, die überraschend finden, was sie nie gesucht haben: eine Familie.
 
Dörte Hansen, geb. 1964, diplomierte Linguistin, hat viele Jahre für verschiedene Hörfunk-Sender als Autorin und Radioreporterin gearbeitet. Ihr Bestseller-Roman "Altes Land" wurde 2015 vom unabhängigen Buchhandel zum "Lieblingsbuch des Jahres" gekürt. Im Oktober 2018 erschien ihr zweiter Roman "Mittagsstunde".
 
 
Wie immer nimmt an der Diskussion das feste Projektteam teil: Małgorzata I. Niemczyńska, Journalistin, Reporterin, Autorin der Biographie von Mrożek; Marcin Wilk – Buchautor, Journalist, Publizist, Kritiker, Kurator diverser Literaturprogramme, Betreiber des Literaturblogs „Wyliczanka“ und Elżbieta Jeleń  Leiterin der Bibliothek & Information am Goethe-Institut Krakau, die u.a. für Literatur- und Übersetzungsförderung zuständig ist.

 

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