Wie kann man Stéphane Hessel beschreiben? Franzose deutscher Herkunft, Kämpfer der Résistance, KZ-Häftling, Diplomat, Botschafter der Republik Frankreich, Weltgeist, Brückenbauer, Kunstliebhaber, Rezitator, Humanist! Der 1917 in Berlin geborene Stéphane Hessel verstarb am 27. Februar 2013 in Paris. Mit Weimar und Thüringen fühlte er sich besonders verbunden: „Buchenwald war der Verrat an dem Erbe von Weimar, aber das Heilmittel gegen Buchenwald hieß Weimar.“ Keine Stadt in Deutschland besuchte er öfter als Weimar. Im Jahre 1975 traf er hier Jorge Semprun. In Buchenwald hätten sie Europa erfahren. Was auf den ersten Blick merkwürdig erscheinen mag, erschließt sich bei näherer Betrachtung. In Buchenwald ging es einzig ums Überleben; Nationalität, Herkunft, kulturelle Unterschiede waren zweitrangig geworden. Sein Überleben verdankt Stéphane Hessel Eugen Kogon („Der SS-Staat“), aber auch weiteren Personen. Seine Einstellung und die Tatsache, die Konzentrationslager Buchenwald, Rottleberode und Dora überlebt zu haben, wurden für ihn zur Verpflichtung, seine Fähigkeiten für eine friedliche Welt einzusetzen, in der Menschenwürde oberste Priorität besitzen würde.
Das Projekt soll der Bewahrung und der Verbreitung seines Vermächtnisses dienen. Im Mittelpunkt steht die Ausstellung „Die Würde des Menschen … - Stéphane Hessel“. Zur Eröffnung wird der Film „Der Diplomat“ in Regie von Antje Starost (Filmproduktion Berlin, 1995) vorgeführt. Ferner werden die Biografie von Manfred Flügge „Ein glücklicher Rebell“ sowie seine Schriften „Empört Euch!“ und „Engagiert Euch!“ präsentiert.
Die Ausstellung soll nach Möglichkeit nach vorheriger Einweisung von den Teilnehmern selbst aufgestellt werden. Dies ist eine gute Voraussetzung, um später Besucher selbständig durch die Ausstellung zu führen. Schließlich formulieren die Teilnehmer schriftlich ihre Meinung zur Würde des Menschen, zu Stéphane Hessel und zur Ausstellung. Diese „Schülerstimmen“ finden Eingang in die jeweils nächsten Ausstellungen. All dies kann in Zukunft zu einem eigenständigen Schülerprojekt über die Menschenwürde führen. Dabei sollten dann Gespräche über konkrete Ideen geführt werden.
Die Ausstellung wird von Workshops begleitet, bei denen Herr Knappe Jugendlichen das Thema Menschenwürde näherbringt.
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