Veranstaltungsreihe: German Stories
Als Michael Maar im März 2004 in der "FAZ" nachwies, dass Vladimir Nabokovs Skandalroman "Lolita" einen 1916 veröffentlichten Vorläufer des gleichen Titels mit auffallend ähnlicher Handlung hatte, brach eine internationale Debatte aus, die bis in die russischen Nachrichten und die "New York Times" vordrang. Konnte Nabokov, der von 1922 bis 1937 in Berlin gelebt hatte, auf den Erzählungsband des heute vergessenen Berliner Journalisten gestoßen sein? Lag hier Zufall vor oder Plagiat oder unbewusste Erinnerung? Darüber diskutieren Michael Maar und Jan Balbierz.
Die Veranstaltung wird vom Conrad Festival, Goethe-Institut Krakau und der Frankfurter Buchmesse organisiert.
Michael Maar – Germanist und Literaturwissenschaftler und Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Für seine Dissertation "Geister und Kunst. Neuigkeiten aus dem Zauberberg" wurde er 1995 mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet. Maar lehrte am German Department der Universität Stanford. Seit 1990 schreibt er regelmäßig Essays und Literaturkritiken für die deutschsprachigen Feuilletons und ist Autor von zahlreichen Veröffentlichungen, u.a. von "Lolita und der deutsche Leutnant" (Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 2005), die eine internationale Debatte hervorgerufen hat.
Jan Balbierz – Schriftsteller, Übersetzer, Literaturkritiker und Skandinawist. Autor u.a. einer Monographie "Nowy kosmos: Strindberg, nauka i znaki", und "A propos inferna. Tradycje wynalezione i dyskursy nieczyste w kulturach modernizmu skandynawskiego". Das letzte Buch wurde 2014 für den Literaturpreis der Stadt Gdynia nominiert. Jan Balbierz hat aus dem Schwedischen mehrere wissenschaftliche Bücher ins Polnische übersetzt, u.a. von Arne Melberg, Wolfgang Welsch und ein monographisches Sammelband zu Ingmar Bergman.
Die Veranstaltung ist ein Teil des Projekts „Berlin der Zwischenkriegszeit. Vorspiel zu einer Katastrophe“, das im Rahmen des Conrad Festivals präsentiert wird und das dank der freundlichen Unterstützung der Stiftung für deutsch-polnischer Zusammenarbeit durchgeführt werden kann.
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