Im Rahmen der gemeinsam mit der „Gazeta Wyborcza“ realisierten Reihe „Arbeit, Arbeit!“
Arbeit in der Kultur ist unstabil, prekär, schlecht vergütet. Diese Aussagen enthalten nichts Neues. Aber die Pandemie führte dazu, dass sie sich in der dramatischen Lage vieler Personen behaupteten. Wer oder was muss sich ändern?
Mit:
- Daniel Kötter
- Dorota Kotas
- Romukald Krężel
- Maria Milisavjevic
Moderation:
© Emilia Dłużewska
Emilia Dłużewska, Journalistin, Kulturrubrik der „Gazeta Wyborcza“.
© Nafiseh Fathollahzadeh
Daniel Kötter ist ein international tätiger Filmemacher und Musiktheater-Regisseur. Seine Arbeiten changieren zwischen verschiedenen medialen und institutionellen Kontexten und verbinden Techniken des Experimentalfilms mit performativen und dokumentarischen Elementen. Sie wurden weltweit auf zahlreichen Film- und Videokunstfestivals, in Galerien, Theatern und Konzerthäusern gezeigt. Zu seinen Hauptwerken zählen die Musiktheater-Trilogien „Falsche Arbeit, Falsche Freizeit, Freizeitspektakel“ (2008-10), „Kredit Recht Liebe“ (2013-16) und „Stadt Land Fluss“ (2017-19, die Mehrkanal-Trilogie „Arbeit und Freizeit“ (2009-2011) sowie die Film-, Performance- und Diskursreihe „state-theatre“ über die Bedingungen des Performativen in den Städten Lagos, Teheran, Berlin, Detroit, Beirut, Mönchengladbach (2009-2014 mit Constanze Fischbeck). Seine umfangreiche Film- und Textarbeit „Katalog“ (2013) entstand in 13 Ländern rund um das Mittelmeer mit einem besonderen Interesse an Praktiken des Raums. 2014-18 arbeitete er u.a. mit dem Kurator Jochen Becker an dem Recherche-, Ausstellungs- und Filmprojekt „Chinafrika. Under Construction“. 2017-20 erarbeitete er die Dokumentar-Film Trilogie „Hashti Tehran“, „Desert View“ und „Rift Finfinnee“ über Peripherien in Teheran, Kairo und Addis Abeba. „Hashti Tehran“ gewann den Sonderpreis des Deutschen Kurzfilmpreises. Zur Zeit arbeitet Daniel Kötter unter dem Titel „landscapes and bodies“ an einer Reihe von Raumperformances und 360° Filmen zu den landschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen des Extraktivismus in Deutschland, West Papua, DR Kongo und Estland.
Foto: Anna Rezulak
Dorota Kotas - Schriftstellerin, geboren 1994 in einer polnischen Kleinstadt. Sie studierte Polonistik, angewandte Soziologie und soziale Anthropologie am Institut für Angewandte Sozialwissenschaften an der Warschauer Universität und Kulturanimation am Institut für Polnische Kultur. Ihr erstes Buch „Pustostany“ (Leerstehende Gebäude) erschien im Dezember 2019 im Verlagshaus Niebieska Studnia. Sie wurde mit dem Literaturpreis Gdynia und dem Conrad Preis ausgezeichnet. Sie war auch für den Witold-Gombrowicz-Preis nominiert. Dem in ihrem Buch enthaltenen Lebenslauf ist zu entnehmen, dass sie in der Vergangenheit Blumen in einer Grünanlage in Garwolin (8 Zloty/h) pflanzte, an einer Produktionsstraße Pappkartons zusammenklebte (6 Zloty/h), in Para-Dokumentarfilmen als Statistin auftrat, Kaffee braute, Schinkenbrötchen verkaufte, in einem Zeitungskiosk und im Seilpark „Radocha“ gearbeitet hat. Das ist nur eine kurze Liste ihrer Tätigkeiten. Jetzt will sie sich vor allem aufs Schreiben fokussieren.
Foto: Maurycy Stankiewicz
Romuald Krężel arbeitet auf dem Gebiet der performativen Künste. Er ist Absolvent des Schauspielstudiums an der Filmschule in Łódź und des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen (Deutschland) - Fakultät für Choreografie und Performance. Er interessiert sich für das Thema Arbeit in der Kunst und ergründet die Beziehungen zwischen der Kunst und der Klimawandlung. Seine künstlerischen Aktivitäten platzieren sich am Schnittpunkt des Gegenwartstheaters, der Performance, der Choreografie und der visuellen Künste. Bisher hat er u.a. mit Monica Duncan, Emmilou Roßling, Markus Öhrn, Weronika Szczawińska und der Gruppe Komuna//Warschau zusammengearbeitet. Seine Arbeiten wurden präsentiert, u.a.: HAU Hebbel am Ufer, Performing Arts Festival in Berlin, Spielart Festival in München, Künstlerhaus Mousonturm, Kunstverein in Frankfurt, Théâtre de la Cité Internationale in Paris, Litauisches Nationaltheater in Vilnius und Malta-Festival in Poznań. Er erhielt zahlreiche Stipendien, u.a.: des Nowy Teatr in Warsschau, des Nationalen Zentrums für Kultur (Młoda Polska/Junges Polen - Polnischer Jugendstil) und WimmelResearch-Fellowship an der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart.
Foto: Linda Rosa Saal
Maria Milisavljević, geboren 1982 in Arnsberg (Westfalen), ist Theaterautorin und -übersetzerin. Sie studierte Englische Kulturwissenschaften, Englische Literatur und Kunstgeschichte und promovierte über das Londoner Royal Court Theatre. Vor und während ihres Studiums arbeitete sie in der freien Szene und hospitierte an verschiedenen Theatern in Deutschland und London. Von 2011 bis 2015 lebte Maria in Toronto, Kanada, wo sie als Regie- und Dramaturgieassistentin tätig war und seit 2013 Hausautorin am Tarragon Theatre ist. Marias Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet und ihre Stücke ins Englische, Spanische, Französische, Portugiesische, Serbische, Schwedische, Japanische und Koreanische übersetzt. Für ihr Stück „Brandung“ gewann sie u.a. 2013 den Kleistförderpreis für junge Dramatik. Ihr Stück „Beben“ wurde für den Mülheimer Dramatikerpreis 2018 nominiert, sowie mit dem Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2017 und dem Else-Lasker-Schüler-Stückepreis 2017 ausgezeichnet.
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