Sommerkino
Abende der Gaukler – Sommerkino in der Królikarnia, begleitend zur Ausstellung "ZIRKUS"
Copyright: Kairos-Film
Sa, 16.07.2022 –
Sa, 06.08.2022
Królikarnia
Abende der Gaukler – Sommerkino in der Królikarnia, begleitend zur Ausstellung "ZIRKUS"
Die Vorführungen finden nach Einbruch der Dämmerung statt.
Einritt frei.
Bei schlechtem Wetter verlegen wir die Vorführungen in die Królikarnia.
Das Filmprogramm zur Ausstellung "ZIRKUS" ("Cyrk") ist vor allem ein Erlebnis, eine "Vorführung unter freiem Himmel" im einzigartigen Ambiente des Parks rund um das Schloss in Królikarnia, aber auch eine Gelegenheit, die in der Ausstellung behandelten Themen zu vertiefen. Zirkus und Kino verknüpft vieles. Sie blicken auf eine gemeinsame Kulturgeschichte zurück: umherziehende Shows und das Befolgen von Attraktionen – Menschen und Tieren in Situationen, die für sie nicht normal sind. Es ist also nicht überraschend, dass das Zirkusmotiv sehr oft in Filmen auftaucht und ihren Schöpfern als eine Metapher für das Medium selbst dient. So ist es auch im Film "Abend der Gaukler" von Ingmar Bergman, in dem der Zirkus zum Schauplatz der Lebens- und Existenzdramen der Figuren wird, und in dem der titelgebende Gaukler der Regisseur selbst ist. In der Geschichte des Kinos lässt sich sogar eine ganze Strömung von Zirkusfilmen aufspüren – einer ihrer frühen Vertreter ist "Der Mann, der die Ohrfeigen bekam" von Victor Sjöström, ein Meisterwerk des Stummfilms, das das Motiv des "traurigen Clowns" ins Kino einführt.
Der Zirkus ist auch ein Brennglas, das soziale und politische Fragen fokussiert. Zuweilen werden diese in einer heiteren, humoristischen Form präsentiert, wie in dem tschechoslowakischen Film "Wenn die Katze kommt", oder in Form eines formal avantgardistischen und politisch engagierten Films, wie in Alexander Kluges Bildstreifen "Die Artisten in der Zirkuskuppel: Ratlos", in dem der Regisseur die Ereignisse von 1968 sowie die Geschichte des deutschen Kinos analysiert.
16. Juli, 21.30 Uhr, Einritt frei
Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos, Regie: Alexander Kluge, Deutschland 1968, 103'
In dem Film geht es um die Parallelität von Kunst und Politik und ihre Wechselbeziehung sowie um die Situation von Künstlern und Publikum. Mit Hilfe von Metaphern und dem Motiv des Zirkus analysiert Kluge die Geschichte der 10. Muse in Deutschland. Der Film wurde 1968 in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.
Vor der Vorführung findet ein Vortrag von Dr. Miłosz Stelmach statt.
Miłosz Stelmach - Filmexperte, Übersetzer, Filmkritiker; Chefredakteur der Zeitschrift "Ekrany"; Dozent am Institut für Audiovisuelle Künste der Jagiellonen-Universität; Autor des Buches "Przeczucie końca. Modernizm, późność i polskie kino" (übers.: "Eine Vorahnung des Endes. Modernismus, Nachzeitigkeit und polnisches Kino"). copyright Kairos-FilmFilmfoto
23. Juli, 21.30 Uhr
Wenn die Katze kommt [Až přijde kocour], Regie: Vojtěch Jasný, Tschechoslowakei 1963, 114'
In eine Kleinstadt kommt ein Zirkus. Diana, die Assistentin des Zauberkünstlers, betreut Mourek, eine Katze mit magischen Kräften, die während der Vorstellung mit ihrer dunklen Brille beeindruckt. Nach der Aufführung nimmt das Mädchen der Katze die Brille ab, und es beginnen merkwürdige, unvorstellbare Dinge zu geschehen.
16. Juli, 21.30 Uhr, Einritt frei
Notizen zum Zirkus [Notes on the Circus], reż. Jonas Mekas, USA, 1966, 12'
Farben, Bewegung und Erinnerungen an den Zirkus. Das Videonotizbuch wurde 1966 von Jonas Mekas – einer Legende des amerikanischen Avantgardefilms gedreht.
Der Mann, der die Ohrfeigen bekam [He Who Gets Slapped], Regie: Victor Sjöström, USA 1924, 72'
Ein Klassiker des Stummfilms und das erste Zirkusdrama zugleich. Am Vorabend seines großen Erfolges verliert der Wissenschaftler Paul Beaumont sowohl seine Erfindung, an der er viele Jahre lang hart gearbeitet hat, als auch seine geliebte Frau Marie. Der Protagonist beschließt, sein bisheriges Leben aufzugeben und eine Karriere als Zirkusclown mit dem geheimnisvollen Namen "Derjenige. der Ohrfeigen bekommt" einzuschlagen.
[filmweb.co.uk]
Vor der Vorführung findet ein Vortrag des Filmexperten Kamil Kalbarczyk statt.
Im Mittelpunkt der Handlung steht die Geschichte einer reisenden Zirkustruppe, die unterwegs mit verschiedenen Problemen zu kämpfen hat. Der Zirkusbesitzer, der seine Frau und seine Kinder vor Jahren verlassen hat, kehrt in seine Heimatgegend zurück, um das Herz seiner Geliebten zurückzugewinnen. Trotz der dramatischen Erlebnisse und der Demütigungen, die das Paar der Hauptfiguren erleidet, ziehen die Zirkuswagen unentwegt weiter.
