Documenta 14: Arabische Kuratorinnen und Kuratoren in Athen
Raneen Bukhari

Raneen Bukhari
Foto: Raneen Bukhari

Dies war meine erste Reise nach Athen, eine Stadt mit einem antiken Fundament, die sich in ein lebendiges zeitgenössisches Zentrum entwickelt hat. 

Ich habe mir den Arbeitstitel der documenta zu Herzen genommen („von Athen lernen“) und habe wirklich mein Bestes getan, um die Stadt wirklich zu leben und in ihren Ebenen zu verstehen. Ich sah ihre jüngeren Orte und entdeckte ihre alten Monumente, war in Protesten und Argumenten involviert und hörte diejenigen, die versucht haben, die Krise zu bewältigen. Ich fühlte ihre Liebe und Hoffnung für Migranten und Flüchtlinge, die an ihre Küste fliehen. Ich tauchte wirklich in alle Aspekte ein, die ich von der Stadt finden konnte.
 
Die Proteste, Plakate und Taxifahrer hoben wirklich die belastete Beziehung zwischen Deutschland und Griechenland hervor. Ich habe das Gefühl, dass eine solch große Veranstaltung in der Stadt geholfen hat, Platz für neue Diskussionen zwischen den Ländern zu schaffen. Sie verstärkte die Stimmen derjenigen, die leiden, gegenüber denjenigen, die sie hören wollen und die sie auch nicht hören wollen. So optimistisch wie die Griechen, die wir trafen, versuchten zu sein; ihr Leid und ihre Qualen waren genauso offensichtlich wie ihre Hoffnung auf Veränderung.
 

  • Raneen Bukhari Foto: Raneen Bukhari
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In Bezug auf den eigentlichen Inhalt der documenta habe ich in jedem Raum eine weite Spannbreite an Emotionen erlebt. Wut, Aufregung, Überraschtheit, Glück und Freude, Belastung und Spannung, Verwirrung, Einschüchterung, aber vor allem lernte ich viel, als ich mich durch die Räume der Stadt bewegte. Ich war begierig, alles zu erleben und zu lernen. Ich habe das Gefühl, dass uns allen das Konservatorium am meisten gefallen hat. All die Arbeiten in dem gigantischen Raum beeinflussten jeden von uns unterschiedlich, aber für alle war es möglicherweise die eindrücklichste Erfahrung während der Reise. Wir alle besuchten den Ort mehrere Male, um bestimmte Arbeiten und Videos nochmal zu sehen. Die Art und Weise, wie die Räume in diesem einen Raum gestaltet waren, erzählte eine Geschichte und nahm uns mit auf eine Reise. Nevin Aladag’s Arbeit berührte mich physisch und spirituell. Ihre musikalische Begabung und ihre eigentliche Anwesenheit bei der Vorstellung schlossen wirklich den Kreis für mich.
 
Schließlich würde ich gerne über meine Gruppe reden. Was für eine vielfältige, intelligente und wundervolle Ansammlung von Menschen. Ich war wirklich von jedem einzelnen von ihnen inspiriert. Niemals wäre ich fähig gewesen, so viele Berufskollegen aus demselben Feld in so einer Art und Weise zu treffen. Dafür und für eine solch wunderbar organisierte Reise – von der Personenauswahl bis zur Auswahl der Veranstaltungen – bin ich dem Goethe-Institut aufrichtig dankbar. Es war eine wundervolle Erfahrung, die mein Leben sehr verändert hat.