Debatte Islamische Kunst im Museum von heute: eine Polemik?

Arte Islâmica © Carlos Azevedo | Fundação Calouste Gulbenkian

29.03.2017, 18:00 Uhr

Lissabon

Anlässlich des Frühjahrfestes Noruz

Im Rahmen der Ausstellung "Noruz, Festividades na Primavera" rund um das persische Frühjahrsfest findet am Mittwoch, den 29. März um 18:00 Uhr in der Fundação Calouste Gulbenkian die Debatte Islamische Kunst im Museum von heute: eine Polemik? statt.

Unter dem Titel Islamische Kunst im Museum von heute: eine Polemik? diskutieren Akademiker und Museumsexperten über den sich ständig ändernden Status historischer islamischer Sammlungen in europäischen und nordamerikanischen Museen. Diese erste von zwei Diskussionen zur islamischen Kunst in zeitgenössischen Museen fällt mit der Neuinszenierung iranischer Kunstwerke in der Sammlung des Gulbenkian-Museums anlässlich des persischen Neujahrsfestes Nouruz, das in West- und Zentralasien zur Tag- und Nachtgleiche im Frühjahr gefeiert wird, zusammen. Seit der Eröffnung des Museums im Jahr 1969 wurde die Präsentation dieser Anfang des 20. Jahrhunderts von Calouste Gulbenkian erworbenen Werke kaum verändert. In der heutigen Zeit hat sich der Zugang des Publikums zu diesen Werken gewandelt. Dies bietet großes Potenzial für neue Begegnungen mit der islamischen Kunst und ein besseres interkulturelles Verständnis.

An der ersten Debatte nehmen Prof. Dr. Amy Landau vom Walters Art Museum in Baltimore und Prof. Dr. Stefan Weber vom Museum für Islamische Kunst in Berlin teil. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Sussan Babaie vom Courtauld Institute of Art der Universität London.

Stefan Weber ist der Direktor des Museums für Islamische Kunst am Pergamon-Museum in Berlin. Zuvor war er Assistant Professor of Material Culture an der Aga Khan University in London. Zwischen 1996 und 2007 war er Research Fellow am Deutschen Archäologischen Institut in Damaskus und am Orient-Institut in Beirut. Zurzeit ist er für die Neukonzeption des Museums für Islamische Kunst zuständig, das auf neue Wege der Vermittlung des künstlerischen, architektonischen und archäologischen Erbes des islamischen Mittleren Ostens setzt. Sein Programm, Geflüchtete als Museumsführer einzusetzen (Multaka), hat mehrere Preise gewonnen. Er kuratierte größere Ausstellungen, leitete Forschungsprojekte, eine preisgekrönte Restaurierung und Dokumentationsprojekte über Städte und kulturelles Erbe im Mittleren Osten. Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Artikel zum Erbe des Mittleren Ostens.
 
Amy Landau ist Director of Curatorial Affairs und Curator of Islamic and South & Southeast Asian Art am Walters Art Museum in Baltimore, Maryland. Dort hat sie eine Reihe von Ausstellungen organisiert, die dem Mittleren Osten und Nordafrika gewidmet sind, darunter: Pearls on a String: Artist, Patron and Poet at the Great Islamic Courts (2015-16) und Art of the Writing Instrument from Paris to Persia (2011). Landau betreut derzeit die Neupräsentation süd- und südostasiatischer Kunst im Walters Museum, die im Oktober 2017 eröffnet, gefolgt von neuen Ausstellungsräumen für islamische Kunst. In ihren Publikationen konzentriert sie sich auf den kulturellen Austausch zwischen Iran und Europa sowie die armenische Gemeinschaft von Dschulfa. Landau promovierte 2009 an der University of Oxford im Bereich Islamic Art and Archaeology.

Sussan Babaie ist “Andrew W. Mellon Reader in the Arts of Iran and Islam” am Courtauld Institute of Art an der University of London. Ihre Forschung und Lehre konzentriert sich auf die Periode der frühen Neuzeit im persisch geprägten Westen und in Zentralasien. Darüber hinaus schreibt und lehrt sie über zeitgenössische Kunst des Iran und des Mittleren Ostens. Sie ist Autorin der preisgekrönten Veröffentlichung Isfahan and Its Palaces: Statecraft, Shi‘ism and the Architecture of Conviviality in Early Modern Iran (2008) sowie Mitautorin von Persian Drawings in the Metropolitan Museum of Art (1989), Slaves of the Shah: New Elites of Safavid Iran (2004) und Shirin Neshat (2013).

Die zweite Debatte mit dem Titel Islamische Kunst im Museum von heute: eine Chance? findet am 29. Juni 2017 statt; das Programm wird zu gegebener Zeit bekanntgegeben.

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