Öffentliche Performance Projekt "Demythologize That History and Put it to Rest"

Demythologize that history and put it to rest Foto (Ausschnitt): © Márcio Carvalho

26.05.2018, 16:00 Uhr

Lissabon

Zwei künstlerische Performances im öffentlichen Raum reflektieren die Narrative des Kolonialismus

​Am 26. Mai um 16.00 Uhr finden im Rahmen des interdisziplinären Projektes Demythologize That History and Put it to Rest zwei künstlerische Performances des angolanischen Künstlers Kiluanji Kia Henda und des portugiesischen Künstlerduos Lavoisier in Lissabon statt. Im Zentrum der künstlerischen Interventionen im öffentlichen Raum stehen die beiden Staturen von D. Carlos I. (Largo da Ajuda, Lissabon) und Otto von Bismarck (Tiergarten, Berlin). D. Carlos I. und der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck übten in der Berliner Westafrika-Konferenz (1884/85) enormen Einfluss auf die Kolonisierung und Teilung des afrikanischen Kontinents aus. Die beiden Statuen glorifizieren bis heute eine Vergangenheit, die von Sklaverei, Genozid und der Unterdrückung anderer Kulturen geprägt war. „Demythologize that history and put it to rest“ will die beiden Statuten durch künstlerische Interventionen mit neuen Erinnerungen und Narrativen verknüpfen.
 
Initiiert wurde das Projekt  durch den in Berlin und Lissabon lebenden Maler und Kurator Márcio Carvalho, der für die künstlerische Recherche und Auseinandersetzung mit der eurozentristischen Erinnerungskultur Künstlerinnen und Künstler aus Angola, Kamerun, Gabun, Irak, Mosambik und Portugal eingeladen hat. Neben dem angolanischen Künstler Kiluanji Kia Henda  und dem portugiesischen Künstlerduos Lavoisier sind folgende Künstler an dem Projekt beteiligt: die aus Portugal stammende und in Mosambik geborene Künstlerin Ângela Ferreira, deren künstlerische Werke die Konsequenzen des Kolonialismus und des Postkolonialismus in der Gegenwart reflektieren, die aus Porto stammende Künstlerin und Filmemacherin Filipa Cesar, die heute in Berlin lebt, die interdisziplinäre Künstlerin (Gabun/Berlin) Nathalie Mba Bikoro, die beiden aus dem Irak stammenden und in der Schweiz lebenden Künstler Ali Afatlawi und Whatiq Almeri, die ihre persönliche Geschichte des Exils reflektieren, und der aus Kamerun stammende Performancekünstler Christian Etongo, der zeitgenössische Tanzpraxis mit rituellen Tänzen seiner Heimat verknüpft.

Der erste Teil des Projektes hat bereits im April diesen Jahres in Berlin begonnen und wird in Lissabon und Berlin fortgesetzt.
 
Demythologize That History and Put it to Rest ist ein Kunstprojekt des Künstlers Márcio Carvalho in Zusammenarbeit mit SAVVY Contemporary, seinem Archivprojekt Colonial Neighbours und HANGAR - Centro de Investigação Artística und dem Gabinete de Estudos Olisiponenses. Unterstützt wird das Projekt durch den  internationalen Koproduktionsfonds des Goethe-Instituts.
 
Kiluanji Kia Henda (Angola)
Der Künstler Kiluanji Kia Henda kreiert eine rituelle Performance mit Tanzelementen, in der die Tänzerinnen und Tänzer die Begriffe Geschichte und Wissen behandeln. Körper und Handlung stehen dabei im Mittelpunkt der Arbeit. Dauer: 45 Min.
 
Lavoisier 
(Portugal)
Das Musikerduo Lavoisier gibt ein Konzert an der Statue von König D. Carlos I. Diese Performance arbeitet mit klanglichen und melodischen Schwingungen aus den Forschungen des Duos über Akustik und Steinlevitation, basierend auf der Arbeit von Henry Kjellson. Dauer: 45 Min.

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