Debatte und Film Programm 5: Albert Serra und Alexander García Düttmann

Albert Serra, El Senyor ha fet en mi meravelles, 2011 Foto: © Andergraun Films

21.02.2019, 18:30 Uhr

Goethe-Institut Lissabon

Die Realität problematisieren: Begegnungen von Kunst, Film und Philosophie

Am 21. Feburar um 18:30 Uhr findet im Auditorium des Goethe-Instituts in Lissabon im Rahmen der Programmreihe Problematising Reality ein Gespräch zwischen dem Cineasten Albert Serra und dem Philosophen Alexander Garcia Düttmann statt. 

Kunstwerke, insbesondere solche, die mit dokumentarischen Materialien arbeiten, fordern eine aktive Auseinandersetzung mit der Realität. Die indexikalische Verbindung, die Ton und Bild mit der Realität eingehen, lässt ihnen eine bestimmte Glaubwürdigkeit zukommen. Die Haltung des Künstlers wiederum, seine ästhetische, thematische und politische Einstellung sowie seine selbstreflexive Haltung, können zu einer kritischen Bewertung der Verfasstheit der Realität führen. An dieser Stelle trifft Kunst auf Philosophie. Reflexionen über das Verhältnis zwischen der faktischen Welt und ihrer subjektiven Aneignung, die die hegemoniale Inanspruchnahme von Objektivität und Autorität in Frage stellen und die inhärenten gesellschaftlichen Widersprüche thematisieren, sind immanent philosophische Fragen.
 
Albert Serra (1975) lebt und arbeitet in Barcelona. Er studierte Hispanische Philologie und Literaturtheorie. Zu seinen filmischen Werken zählen: „Roi Soleil“ (2018), „La mort de Louis XIV“ (Der Tod von Ludwig XIV, 2016), „Història de la meva mort“ (Geschichte meines Todes, 2013), „El cant dels ocells“ (Der Gesang der Vögel, 2008) und „Honor de cavalleria" (2006). Sein Werk wurde bei zahlreichen Veranstaltungen und Filmfestivals ausgestrahlt und ausgezeichnet, zum Beispiel im Pavilhão da Catalunha, Biennale von Venedig 2015; bei der dOCUMENTA (13), Kassel; bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes; beim Locarno Festival und bei der Viennale.
 
Alexander Garcia Düttmann (Spanien, 1961) lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Philosophie in Frankfurt und spezialisierte sich hierbei auf das Werk Theodor Adornos. In Paris war er Schüler von Jacques Derrida. Er arbeitet regelmäßig mit Künstlern zusammen. 2004 debütierte die Kammeroper „Liebeslied / My Suicides“ mit Musik von Paul Clark und Fotografien von Rut Blees Luxemburg am ICA-Institute of Contemporary Arts (London), für die er das Libretto schrieb. Als Philosoph beschäftigt er sich mit Ästhetik und Kunst, aber auch mit Moralphilosophie und Politik. In den Bereichen Philosophie und Kunst lehrte er unter anderem an folgenden Universitäten: Stanford University, Essex University, Universität der Künste (Berlin), Middlesex University (Melbourne), New York University, Goldsmiths (University of London), Universitat Autònoma de Barcelona und Universidad Politècnica de València. Seine Publikationen umfassen: „What Does Art Know? For An Aesthetics Of Resistance” (2015), „Naive Art: An Essay on Happiness” (2012), „Participation: Awareness of Semblance” (2011) und „Derrida and I: The Problem of Deconstruction” (2008).
 
In der Veranstaltungsreihe „Die Realität problematisieren: Begegnungen von Kunst, Film und Philosophie“ beschäftigen sich international renommierte Künstler und Forscher mit solchen Momenten, in denen Kunst, Kino und Philosophie in einen produktiven Dialog treten. Die Reihe findet seit Juni 2018 an verschiedenen Veranstaltungsorten in Lissabon statt und wird durch die Kooperationspartner IFILNOVA (CineLab) / FCSH / UNL, Goethe-Institut Portugal und Maumaus / Lumiar Cité in Zusammenarbeit mit Apodoc / Doc's Kingdom organisiert.

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