Film Nach dem Mauerfall

Alles Andere zeigt die Zeit Bild: © Andreas Voigt

28.-30.10.2019
19:00 Uhr

Goethe-Institut Lissabon

Filmreihe in Zusammenarbeit mit Doclisboa

Vom 28. bis zum 30. Oktober zeigt das Goethe-Institut Portugal im Rahmen des Themenschwerpunkts „30 Jahre Mauerfall“ in Zusammenarbeit mit Doclisboa drei Dokumentarfilme, die in der Zeit nach dem Fall der Berliner Mauer entstanden sind oder diese reflektieren.
 
Die Filme dieser dreitägigen Reihe knüpfen historisch an die DEFA-Retrospektive im Rahmen von Doclisboa (Cinemateca, 17. bis 27. Oktober) an und skizzieren die Reflexion dieses historischen Ereignisses zu verschiedenen Zeitpunkten in der Geschichte: beginnend bei den sozialen und politischen Spannungen im Jahr 1990, unmittelbar nach dem Mauerfall (Petra Tschörtner) über die langjährige filmische Wegbegleitung junger Protagonisten und ihrer Biografien in der Bundesrepublik (Andreas Voigt) bis hin zur autobiografischen Studie der Geschichte einer Familie, die eng mit der Geschichte des Staats verflochten ist (Andreas Goldstein).
 
Die Filme zeigen politische Horizonte auf und Wege der Geschichte, die möglich erschienen. Sie machen Hoffnungen und Ängste in der Zeit des Übergangs und die Auswirkungen der sozialen Umbrüche auf persönliche Biografien sichtbar und reflektieren das Verhältnis von Privatem und Politischem. Sie zeichnen das Bild einer Gesellschaft und fragen, wie persönliche und kollektive Erinnerung entsteht.

Die Reihe eröffnet am 28. Oktober mit Andreas Voigts Dokumentarfilm Alles andere zeigt die Zeit. Im Anschluss findet ein Gespräch mit dem Regisseur statt.
 
Die Veranstaltung wird unterstützt von der Bartholomäus-Brüderschaft der Deutschen in Lissabon.
 

28. Oktober, 19:00 Uhr

Alles andere zeigt die Zeit
Andreas Voigt

(Deutschland 2015, 95‘)
Im Anschluss Gespräch mit dem Regisseur
 
Alles andere zeigt die Zeit ist der letzte von sechs Dokumentarfilmen der sogenannten Leipzig-Filme. Dreißig Jahre lang begleitete Andreas Voigt Menschen in Leipzig und schuf so ein vielschichtiges Portrait einer Zeit der sozialen und politischen Umbrüche. Für diesen Film greift der Regisseur auch auf Material früherer Filme des Projekts zurück, um die  persönlichen Geschichten seiner Protagonisten vor dem Hintergrund der politischen Veränderungen über einen längeren Zeitraum nachzuzeichnen. Alles andere zeigt die Zeit feierte seine Premiere 2015 als Eröffnungsfilm von Dok Leipzig und wurde im darauffolgenden Jahr mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.
 

29. Oktober, 19:00 Uhr

Berlin - Prenzlauer Berg: Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990
Petra Tschörtner

(Deutschland 1991, 75‘)

Bilder aus dem Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg in der Wendezeit vor der Währungsunion. "We need revolution" singt "Herbst in Peking" aus dem Prenzlauer Berg in den Trümmern der Mauer am Rande ihres Stadtbezirks. Dabei ist im Mai '90 schon fast alles gelaufen. Im "Prater" schwooft Knatter-Karl mit seiner Freundin. Frieda und Gerda im "Hackepeter" sind erschüttert; denn gleich nach dem Fall der Mauer wurde im Tierpark ein Papagei gestohlen. Die Polizei jagt bewaffnete Männer, während Näherinnen erklären, warum die Vietnamesen zuerst entlassen werden. Ein einsamer Gast aus dem "Wiener Cafe" singt zum Abschied das Lied von der Heimat, während die rumänische Combo zum Balkan-Express zurückeilt. Die Hausbesetzer träumen von Anarchie und Frau Ziervogel, Inhaberin von Berlins berühmtester Würstchenbude "Konnopke", segnet das erste Westgeld. Der Tag der Währungsunion ist da. Filipp Moritz besetzt den Prenzlauer Berg.
 

30. Oktober, 19:00 Uhr

Der Funktionär
Andreas Goldstein

(Deutschland 2018, 72‘)

Der erste Dokumentarfilm von Andreas Goldstein ist eine sehr persönliche Arbeit über seinen Vater Klaus Gysi, einen der führenden Kulturpolitiker der DDR, den er als Junge nur in Momentaufnahmen erlebte und der auch für den erwachsenen Sohn voller Widersprüche bleibt. Aus einer Fülle an Fotos, Aufnahmen aus Osterberlin und Archivmaterial des DDR-Fernsehens entsteht ein ebenso poetischer wie prägnanter (auto-)biografischer Essay, der auch einen neuen Blick auf jenen Staat ermöglicht, aus dem Goldstein selbst stammt.
 

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