Gespräch Das Gemeinsame denken: Cohousing

Retomar a Cidade Bild: Suzana Carneiro

22.10.2019, 18:30 Uhr

Porto

Im Rahmen der Reihe Retomar a cidade

Am 22. und 23. Oktober setzen das Goethe-Institut und die Friedrich-Ebert-Stiftung Portugal in Porto die gemeinsame Veranstaltungsreihe Retomar a Cidade fort. Unter dem Titel Das Gemeinsame denken: Cohousing wird die Veranstaltung am 22. Oktober um 18:30 Uhr im Mira-Forum mit einer öffentlichen Diskussion eröffnet. Am nächsten Tag findet ein geschlossener Workshop in der Faculdade de Arquitetura do Porto statt. Beide Veranstaltungen werden in Kooperation mit der Forschungsgruppe Morfologias e Dinâmicas do Território (CEAU-FAUP) und Habitar Porto organisiert.

Wohnungsnot aber auch Fragen nach Diversität und Inklusion führen in Metropolen weltweit zur Suche nach alternativen Wohn- und Lebensmodellen. Als mögliche Antwort wird vielfach das Modell des Cohousing diskutiert und erprobt. Cohousing beschreibt verschiedene Arten des gemeinschaftlichen Wohnens, in denen Gemeinschaftseinrichtungen, nachbarschaftlicher Austausch und Zusammenhalt eine besondere Rolle spielen. Das spiegelt sich auch in der Architektur wider, die auf die Förderung sozialer Kontakte ausgerichtet ist. Dabei wird Cohousing nicht zuletzt auch als Chance gesehen, Menschen einen Zugang zu angemessenem Wohnraum in einer Zeit zu eröffnen, in der Wohnraum verstärkt zum Spekulationsobjekt wird.

In der öffentlichen Veranstaltung am 22. Oktober, die von dem Journalisten Abel Coentrão moderiert wird, stellen der renommierte Architekt und Städteplaner Josep Maria Montaner aus Barcelona, die Architektin und Gründerin der arch.id GmbH Inka Drohn aus Berlin sowie Mariana Almeida von Habitar Porto Herausforderungen des Cohousing sowie gelungene Cohousing-Projekte vor. Anschließend wird gemeinsam die Umsetzung solcher Wohnprojekte im portugiesischen Kontext diskutiert.

Der geschlossene Workshop am 23. Oktober widmet sich dem Thema Pensar o comum: que modelos de habitação em Portugal? (Das Gemeinsame denken: Wohnmodelle für Portugal?). Erstmals tauschen sich in diesem Workshop Experten, kommunale Entscheidungsträger und Betroffene aus über konkrete Umsetzungsmöglichkeiten alternativer Wohnformen in Portugal.   

Josep Maria Montaner (Barcelona) war von 2015 bis 2019 Stadtrat für Wohnen in Barcelona. Er ist Universitätsprofessor, Autor verschiedener Bücher zur Architektur und schreibt für internationale Architekturzeitschriften. 2005 wurde er mit dem Nationalpreis für Urbanismus der spanischen Regierung ausgezeichnet.

Inka Drohn (Berlin) ist die Gründerin von arch.id GmbH, einem Architekturbüro, das sich ökologischer und sozial nachhaltiger Architektur und Stadtplanung widmet. Das Büro hat umfangreiche Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Verbänden und Kooperativen und in der Entwicklung von Nachbarschaftszentren, die  besonders auf  Menschen mit besonderen Bedürfnissen abgestimmt sind.

Mariana Almeida (Porto) war bis 2018 Mitglied des Programms Habitar Porto. In dieser Zeit erarbeitete sie eine vertiefende Studie über 40 ‚Inseln‘ (Ilhas) des Stadtsanierungsgebiet des Stadtviertels Campanhã. „Ilhas“ sind traditionelle Gemeinschaftshäuser, die typisch für Porto sind. Derzeit arbeitet sie für das Brücken-Programm (Programa Ponte), das zwischen den Besitzern der „urbanen Arbeiter-Inseln“ und den zuständigen Institutionen vermittelt, mit dem Ziel, erschwinglichen und zugänglichen Wohnraum für viele Menschen zu schaffen.

Abel Coentrão ist Journalist bei der Tageszeitung Público. 


Programm der Eröffnungsveranstaltung
 
18:30



 
Eröffnung:

Susanne Sporrer (Goethe-Institut Portugal)

Reinhard Naumann (Friedrich-Ebert-Stiftung in Portugal)

Einführung in das Thema:
Abel Coentrão (Journalist)
 
19:00






 
Gesprächsrunde:

Kommunale Lösungen, um das Recht auf die Stadt zu garantieren
Josep Maria Montaner (Barcelona)

Kooperatives Wohnen ohne Profitorientierung – eine neue Art des Zusammenlebens
Inka Drohn (Berlin)

Gemeinsam vorwärts: Cohousing als alternatives Modell für Portugal
Mariana Almeida (Porto)
 
20:00
 
Diskussion
 
 
 
Die Reihe Retomar a Cidade ist eine gemeinsame Initiative des Goethe-Instituts Portugal und der Friedrich-Ebert-Stiftung Portugal, die in dieser Ausgabe wieder gemeinsam von der Forschungsgruppe Morphologien und Dynamiken des Territoriums (CEAU-FAUP) und der Vereinigung Habitar Porto mitorganisiert wird. Die Reihe will den Fokus auf Lösungsstrategien richten und den Austausch zwischen lokalen und internationalen Akteurinnen und Akteuren der Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft fördern.


Die Veranstaltung wird unterstützt von der Bartholomäus-Brüderschaft der Deutschen in Lissabon.

Weitere Informationen zur Initiative Retomar a Cidade
 
 

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