Diskussionsrunde online Fake News – Europas Journalismus vor neuen Herausforderungen

Quo vadis, Europa? © shutterstock

03.12.2020, 18:30 Uhr
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Im Rahmen der Reihe „Quo vadis, Europa?“

Am Donnerstag, den 3. Dezember um 18:30 Uhr organisiert das Goethe-Institut Portugal in Zusammen-arbeit mit der Universidade Católica Portuguesa die Online-Debatte Fake News – Europas Journalismus vor neuen Herausforderungen. Prominente Gäste sind die Rektorin der Universidade Católica Portuguesa und Kulturwissenschaftlerin Isabel Capeloa Gil, der Tübinger Professor für Medienwissenschaft und Buchautor Bernhard Pörksen und der Chefredakteur des Expresso, João Vieira Pereira. Die Moderation übernimmt die Direktorin der Nachrichtenagentur LUSA Luísa Meireles, die sich seit vielen Jahren mit dem Thema Fake News beschäftigt. Die Veranstaltung ist Teil der Diskussionsreihe „Quo vadis, Europa?“.

Zugang zur Veranstaltung
Der nahezu unbeschränkte Zugang zu Inhalten über das Internet und die Möglichkeit, seine Meinung jederzeit in sozialen Netzwerken zu verbreiten, haben zu der Auffassung geführt, dass Tatsachen letztlich Meinungen sind. Ein ebenso bequemes wie verhängnisvolles Missverständnis, das auch zu jener „großen Gereiztheit“ (Bernhard Pörksen) geführt hat, die das Kommunikationsklima der Gegenwart kennzeichnet. Zugleich rührt die von Steve Jobs am 9. Januar 2007 mit der Vorstellung des iPhones ausgerufene Revolution („One more thing...“) an die Grundlagen traditioneller Medien. Werbeeinnahmen und Abonnentenzahlen gehen seit Jahren massiv zurück. Je wichtiger die Rolle der traditionellen Medien ist, desto unsicherer sind ihre ökonomischen Grundlagen und desto schwächer auch ihre Funktion als Gatekeeper. Diese Entwicklung trifft fast ausnahmslos alle etablierten Medien in Europa. Umso wichtiger auszuloten, welche Strategien es gibt, sich in dieser Situation zu bewegen. 

Wie verändert sich das Verhältnis der „Vierten Gewalt“ zu den anderen Pfeilern staatlicher Macht? Welche Vorschläge gibt es für eine Ethik der Kommunikation im Zeitalter der Netze? Wie könnten Streit und Konfrontation in einem „post-faktischen Zeitalter“ aussehen, ohne dass gegenseitige Wertschätzung und Zivilität geopfert werden?
 
Isabel Capeloa Gil ist Professorin für Kulturwissenschaften, Rektorin der Universidade Católica Portuguesa (UCP) und Präsidentin der FIUC (Fundação Internacional das Universidades Católicas). Sie war Gastprofessorin in Deutschland (Saarbrücken, München), Großbritannien, Irland (National University of Ireland), Italien (Univ. Ca Foscari, Venedig), Brasilien (PUC-Rio) und den USA (U. Pennsylvania und U. Stanford). Darüber hinaus ist sie Honorary Fellow der School of Advanced Study der Universität London, Gründerin des Lisbon Consortiums und Direktorin des Internationalen Doktorandenprogramms in Kulturwissenschaften sowie Gründerin und Forschungsgruppenleiterin des Zentrums für Kommunikations- und Kulturstudien CECC.

Bernhard Pörksen ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen und Autor einer Vielzahl von Büchern. Zu seinen Forschungsthemen gehören der Medienwandel im digitalen Zeitalter, Krisen- und Reputationsmanagement, Kommunikationsmodelle und -theorien, Inszenie¬rungs¬stile in Politik und Medien und die Dynamik von Skandalen als Spiegel aktueller Wertedebatten. Ab 2002 arbeitete er u. a. als Juniorprofessor für Journalistik und Kommunikationswissenschaft, wurde 2007 im Fach Kommunikations- und Medienwissenschaft habilitiert und erhielt 2008 einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Im November 2008 wurde er zum „Professor des Jahres“ gewählt. Von 2009 bis 2011 war er Gründungsbeauftragter und Geschäfts-führender Direktor des Instituts für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen.

João Vieira Pereira ist Chefredakteur des Expresso. Nach seinem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften am ISEG arbeitete er beim Jornal de Negócios und war maßgeblich an der Gründung des Fernsehsenders Canal de Negócios beteiligt. Anschließend wechselte er zur wöchentlichen Wirtschaftszeitung Semanário Económico, 1999 wurde er als stellvertretender Direktor Teil des Vorstands, anschließend übernahm er die Stelle als Direktor. Seit 2006 arbeitete er als Redakteur im Bereich Wirtschaft bei der Wochenzeitung Expresso. 2008 wurde er stellvertretender Direktor dieser Zeitung,  2010 Co-Direktor. 2019 übernahm er die Leitung des Expresso. Daneben ist er als Wirtschaftskommentator für verschiedene portugiesische Nachrichtensender tätig.

 
Die Diskussionsreihe „Quo vadis, Europa?“ thematisiert gegenwärtige gesellschaftliche, politische, ökonomische und kulturelle Herausforderungen in Europa. Führende Intellektuelle, Politiker und Wissenschaftler aus Portugal und den deutschsprachigen Ländern diskutieren in dieser Reihe über aktuelle europäische Fragen mit dem Ziel, das gegenseitige Verständnis zu fördern und gemeinsame Zukunfts- und Handlungsoptionen zu entwickeln. Initiatoren und Träger von „Quo vadis, Europa?“ sind das Goethe-Institut Portugal, die Deutsch-Portugiesische Industrie- und Handelskammer sowie die Bartholomäus-Brüderschaft der Deutschen in Lissabon. 
 

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