Sankt Petersburg ǀ Gespräch mit dem Autor
Georg von Wallwitz

Politik, Wirtschaft oder Seine Majestät der Markt. Wer ist hier der wichtigste?

Mo, 20.08.2018
19:30 Uhr Neues Holland

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In seinem ersten ins Russische übersetzten Buch „Mr. Smith und das Paradies“ beschreibt der Wirtschaftsexperte aus Deutschland Georg von Wallwitz wie der Begriff des Wohlstands in der europäischen Kultur zu einem zentralen Begriff geworden ist. Warum wird ein Begriff, der im Mittelalter wenig Relevanz hatte, im 18. und 19. Jahrhundert plötzlich zum entscheidenden Kriterium für  das Wohl und Wehe von Menschen und Nationen? Wozu dient der Wohlstand, um den es seit Adam Smith in der ökonomischen Theorie doch geht? Wallwitz schildert die kulturellen Bedingungen hinter dem volkswirtschaftlichen Denken, weshalb sein Buch mit Voltaire beginnt und mit Thomas Mann endet. Hier und in seinem zweiten Buch breitet er ein geistesgeschichtliches Panorama aus, worin er etwa den Aufstieg und Niedergang der East India Company schildert, die Einführung von Papiergeld, grandiose Betrügereien an der Börse, sowie die langen Kämpfe um die "richtige" ökonomische Theorie. Auf (gelegentlich)humorvolle Weise findet Wallwitz die Schlüssel zum Verständnis der wirtschaftlichen Booms und Krisen in den menschlichen und kulturellen Umständen. 
 
 
Georg von Wallwitz, geboren 1968 in München, studierte Mathematik und Philosophie in England und Deutschland und ging nach seiner Promotion als Visiting Fellow nach Princeton/USA. Seit 1998 arbeitet er im Fondsmanagement, zunächst bei der DWS in Frankfurt und seit 2004 selbständig als Mitinhaber einer Investmentmanagement-Firma in München. Georg von Wallwitz schreibt regelmäßig für einige der großen deutschen Wirtschaftsmagazine.Auf Russisch sind im Rahmen des gemeinsamen Verlagsprogramm des Verlages Ad Marginem und des Museums für Moderne Kunst „Garage“ zwei Bücher von ihm erschienen: »Mr. Smith und das Paradies. Die Erfindung des Wohlstands« (2015) und »Odysseus und die Wiesel. Eine fröhliche Einführung in die Finanzmärkte« (2017). Zuletzt hat er auf Deutsch eine Biographie über den Mathematiker David Hilbert veröffentlicht: "Meine Herren, dies ist keine Badeanstalt" (Berenberg-Verlag 2017).