Moskau│Ausstellung
Raum für Kunst
Simultanhalle - Phase 3

Do, 15.02.2018 –
So, 11.03.2018
19:00 Uhr MMOMA Moskau Bildungszentrum

IVAN GEDDERT, SOPHIE INNMANN, ALEX NOWAK, SIMON PFEFFEL
SIMULTANHALLE — PHASE 3

Die dritte Ausstellung, die die Simultanhalle aus Köln im "Raum für Kunst" präsentiert, ist jungen künstlerischen Positionen im Bereich der Performance gewidmet. Vier Künstler*innen, die in Düsseldorf, Köln und Karlsruhe studiereten, kombinieren das Medium der Performance mit Malerei und Skulptur und hinterfragen und erweitern dadurch die Grenzen des jeweiligen Mediums. Im Mittelpunkt ihrer Überlegungen stehen der Körper und seine Inszenierung, zwischenmenschliche Beziehungen und Handlungen.
 
So fordert Sophie Innmann (*1986, Münchberg, DE) in ihrer ortsspezifischen Installation „wir trinken zusammen, nicht allein“ die Besucher währen der Eröffnung am 15. Februar auf, kollektiv gesammelte Wünsche als Trinksprüche vorzutragen. Ihre Einladung an die Besucher zur Beteiligung lautet: „Wähle einen Wunsch, der dir gefällt, finde mindestens einen Mitspieler, der mit dir gemeinsam diesen Wunsch Realität werden lässt. Tragt alle eure Namen in die Spalte ‚performed by‘ ein. Füllt so viele Gläser mit Wodka, wie ihr Personen seid, erhebt das Glas und äußert den Wunsch…“
 
Auch Simon Pfeffel (*1985, Nürnberg, DE) spielt mit der möglichen Beteiligung der Betrachter. Im Vorfeld der Ausstellung führt er an verschiedenen Orten im Moskauer Stadtraum seine Performance „Take me Home“ durch, bei der er sich selbst öffentlich mit einem Schild exponiert. Der Verlauf der auf Video aufgezeichneten Performance ist offen, da sie auch von den Reaktionen der Passanten mit bestimmt wird, die so zu möglichen Mit-Akteuren werden. Die Videos werden anschließend in der Ausstellung gezeigt.
 
Ivan Geddert (*1986, Slawgorod, RUS, DE) und Alex Nowak (*1985, Dieburg, DE) wiederum öffnen das Genre der Performance in den Bereich der Plastik und der Malerei. So bindet Geddert eine aufblasbare Skulptur in eine Performance ein, während Alex Nowaks Bildern und Reliefs die Spuren ihrer Entstehung eingeschrieben sind und nicht selten an Flaggen, Schilder und Zeichen erinnern.
 

Zeitplan
SIMON PFEFFELs Perfomance "TAKE ME HOME"

Take me home	Datum	Ort
Episode 1	12. Feb. 2018 / Zeit: 14:00 - 16:00	Kreuzung Garten Ring und Malaya Bronnaya Str.
Episode 2	13. Feb. 2018 / Zeit: 14:00 - 16:00	Kreuzung Garten Ring und Malaya Bronnaya Str.
Episode 3	15. Feb. 2018 / Zeit: 19:30 - 21:00	Bildungszentrum vom MMOMA, Ermolayevsky per. 17
Episode 4	18. Feb. 2018 / Zeit: 15:00 - 17:00	Bildungszentrum vom MMOMA, Ermolayevsky per. 17
Episode 5	19. Feb. 2018 / Zeit: 14:00 - 16:00	Kreuzung Garten Ring und Malaya Bronnaya Str.
Episode 6	20. Feb. 2018 / Zeit: 18:00 - 20:00	Bildungszentrum vom MMOMA, Ermolayevsky per. 17
Episode 7	22. Feb. 2018 / Zeit: 14:00 - 16:00	Kreuzung Garten Ring und Malaya Bronnaya Str.
Wohnzimmer-Performance	12. - 23. Feb. 2018 Zeit: nach der Absprache	Für die Teilnahme am Performance muss man Simon Pfeffel zu sich nach Hause einladen. Man kann das direkt während seiner Perfomances im öffentlichen Raum machen oder den Künstler per Email anschreiben simon.pfeffel@gmx.de

RAUM FÜR KUNST

„Raum für Kunst“ ist ein gemeinsames Projekt des Goethe-Instituts und des Moskauer Museum für Moderne Kunst (MMOMA). Im neuen Bildungszentrum des MMOMA im Ermolaevskij Pereulok sind bis Ende 2018 unabhängige Kunsträume aus Deutschland zu sehen. Eingeladen sind Kunsträume mit verschiedenen Organisationsstrukturen, Finanzierungen und Programmatiken, deren Erfahrungen im lokalen Kontext impulsgebend und nützlich sein können. Über jeweils drei Monate entwickeln sie ihr Programm vor Ort und regen so zu einem Dialog mit Moskauer Kunstinitiativen und Künstlern an.
 
Denn die deutsche Kunstszene ist nicht nur geprägt von weltweit bekannten Namen und starken Institutionen, sondern auch durch eine lebendige, stetig wachsende Landschaft von selbstorganisierten, nicht-kommerziellen Kunsträumen. Solche Initiativen sind wichtige Impulsgeber für die zukünftigen Programme von Museen und Ausstellungshäusern; in Moskau sind sie bisher jedoch kaum bekannt. "Raum für Kunst" will das ändern.
 
Den Auftakt macht die „Simultanhalle“ aus Köln, gefolgt vom Leipziger Projektraum „D21“ und dem Kunstraum „District“ in Berlin. Sie alle präsentieren mobile, sich fortlaufend entwickelnde Programme, die Ausstellungen, Performances, Filmvorführungen und Diskussionen mit der Moskauer Kunstszene einschließen. Neben den künstlerischen Präsentationen geht es dabei immer auch um verschiedene Formen und Möglichkeiten von Selbstorganisation in der Kunst, um Konzepte, Fragen der Finanzierung und das Zusammenspiel mit anderen Akteuren aus der Kunst.