Lesung
Ingo Schulze –
Gespräch mit dem Autor

Ingo Schulze
Фото: Гэби Герстер

Gebietsbibliothek Saratow

Der Autor Ingo Schulze thematisiert in seinen Werken das Leben und die Mentalität der DDR, die Wende und den politischen sowie gesellschaftlichen Umbruch vom Sozialismus hin zum Kapitalismus. Der in Ostdeutschland geborene Autor hat eine enge Verbindung zu Russland, er verbrachte einige Zeit in St. Petersburg, die nicht nur seinen literarischen Werdegang sowie die erste Buchveröffentlichung „33 Augenblicke des Glücks“ maßgeblich prägte, sondern auch seine politischen Ansichten.

Im Oktober 2018 kehrt Ingo Schulze auf Einladung des Goethe-Instituts Moskau nach Russland zurück und liest aus seinem neuen Roman „Peter Holtz. Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst“, der für den Deutschen Buchpreis 2017 nominiert wurde. Der Protagonist des Werkes wächst in einem Heim in der DDR auf und glaubt fest an die Werte des Sozialismus. Mit mehr Glück als Verstand gelangt der naive Peter Holtz nach der Wende zum Wohlstand und versucht die sozialistische Ideologie mit dem Kapitalismus zu vereinen. Am 2. Oktober präsentiert Ingo Schulze dem russischen Publikum seinen Roman im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung in der Lomonossow-Universität Moskau (MGU).

Ingo Schulze wurde 1962 in Dresden geboren. Nach dem anderthalbjährigen Grundwehrdienst studierte er von 1983 bis 1988 Klassische Philologie in altgriechischer und lateinischer Sprache in Jena und arbeitete anschließend als Schauspieldramaturg am Landestheater Altenburg. Die Betätigung im literarischen Bereich begann mit dem „Altenburger Wochenblatt“, welches Schulze gemeinsam mit Freunden Anfang 1990 gründete. Drei Jahre später rief er in St. Petersburg das Anzeigenblatt „Priwet Peterburg“ ins Leben. Seit 1993 lebt er in Berlin und ist mit der Literaturwissenschaftlerin Jutta Müller-Tamm verheiratet.

Schulze gab sein Debüt mit „33 Augenblicke des Glücks“, welches 1995 im Berlin Verlag erschien. Seine zweite Veröffentlichung erfolgte 1998 mit „Simple Storys – Ein Roman aus der ostdeutschen Provinz“, 2005 folgte der Roman „Neue Leben“, 2007 der Erzählungsband „Handy“, 2008 „Adam und Evelyn“ (Roman), 2009 der Essayband „Was wollen wir?“, 2010 „Orangen und Engel – Italienische Skizzen“, 2012 der Essay „Unsere schönen neuen Kleider – Gegen die marktkonforme Demokratie, für demokratiekonforme Märkte“. Zuletzt erschien 2017 sein Roman „Peter Holtz – sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst“. Seine Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt und mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Er ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Sächsischen Akademie der Künste in Dresden. 

Details

Gebietsbibliothek Saratow

Ul. Gorkogo 40
Saratow

Sprache: Deutsch und Russisch
Preis: Eintritt frei, Anmeldung erforderlich

iwan.uspenskij@goethe.de