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Glühwürmchen© Goethe-Institut / KIDS interactive

Unterrichten Sie vollständig auf Deutsch

Der außerschulische Tätigkeitskurs „Deutsch mit der Digitalen Kinderuniversität“ ist nach den Prinzipien des fach- und sprachenintegrierten Lernens (CLIL) aufgebaut, bei dem Deutsch nicht nur ein Lehrfach ist, sondern auch als Mittel zum Lehren und Lernen von Inhalten aus anderen Fachbereichen wie Biologie, Geographie, Physik, Sozialkunde, Geschichte, Kunst eingesetzt wird. Deswegen sollte sich der Lehrer bemühen, im Unterricht so viel wie möglich Deutsch zu sprechen. Dadurch wird sichergestellt, dass die wichtigsten geplanten Ergebnisse erreicht werden: Die Deutschlernenden werden lernen, die Rede des Lehrers durch direkte Kommunikation zu verstehen und verbal und non-verbal darauf zu reagieren, was sie gehört haben. Sie geraten in eine Situation, in der sie gezwungen sind, kompensatorische Strategien zu entwickeln und anzuwenden, wenn es Mängel im Fremdsprachenverständnis gibt. Wenn der Lehrer diese Regel beachtet, werden die Schüler/innen die deutsche Sprache nicht nur als Kommunikationsmittel, sondern auch als Lerninstrument zum Entdecken von neuen Kenntnissen in anderen Fachbereichen wahrnehmen.

Da der Lehrer im Unterricht verschiedene Anschauungsformen verwendet, sind die Schüler/innen in jeder Situation in der Lage, allgemein zu verstehen, worum es sich handelt. Mit Geduld und Ausdauer muss man ihnen die Möglichkeit und die Zeit geben, zu raten. Der Lehrer sollte sich nicht darum bemühen, dass die Kinder absolut alles verstehen. Im Gegenteil, eines der Ziele des Kurses (wie der CLIL-Methodik im Ganzen) besteht darin, kompensatorische Strategien für die Deutschlernende zu schaffen und sie davon zu überzeugen, dass es nicht notwendig ist, jedes Wort zu übersetzen, um den Hauptinhalt des von ihnen gehörten oder gelesenen Textes zu verstehen. Es ist besser für den Lehrer, sich bei der Darbietung der Information auf weniger Details zu beschränken und sehr einfache Sprachmittel zu verwenden, aber es soll auf Deutsch sein. Die Kinder können ihre Vermutungen auf Russisch äußern, und der Lehrer muss ihre Aussagen duplizieren und in einer Fremdsprache reagieren. „Die Deutschlernenden 'durchlaufen' eine Menge Sprachmaterial“, das ist eines der Prinzipien des fach- und sprachenintegrierten Lernens (CLIL). Wenn Russisch zum Mittel der Informationsgewinnung im Unterricht wird, dann wird das im Arbeitsprogramm formulierte Hauptziel dieses Kurses ignoriert: „Das Ziel dieses außerschulischen Tätigkeitsprogramms ist es, die Deutschlernenden in die Lage zu versetzen, Deutsch als Mittel zur Erweiterung ihrer Kenntnisse über die Welt um sie herum zu nutzen.“

Während der Pilotphase des Programms stießen die Lehrer im Unterricht auf Probleme, die mit dem Verständnis der deutschen Sprache durch die Schüler verbunden waren: „In der Diskussion traten Probleme auf. Nicht alle Kinder waren in der Lage, ihre Vermutungen auf Deutsch zu äußern (aufgrund der Unkenntnis des Vokabulars). Wenn jemand seinen Gedanken auf Deutsch nicht formulieren konnte, sprach er russisch, und alle zusammen übersetzten es“, „Die Besprechung von Schüssen (Unterricht zum Thema „Vögel verscheuchen“), die Arbeit mit Karten waren hauptsächlich auf Russisch durchgeführt“.

In solchen Situationen im Unterricht ist es für den Lehrer zweckmäßig, mit Deutschlernenden in der gleichen Sprache (Deutsch) zu kommunizieren und dabei alle in den Szenarien empfohlenen Anschauungen zu nutzen. Die Kinder können dabei zwei oder drei Sprachen (einschließlich der Muttersprache und der ersten Fremdsprache) verwenden, um verstanden zu werden. Es ist selbstverständlich, dass sie noch nicht ihre Meinung äußern oder Vermutungen auf Deutsch machen können. In diesen Phasen sollten die Kinder russisch sprechen dürfen, und die Aufgabe des Lehrers ist es, ihre Gedanken auf Deutsch zu duplizieren (um die Schüler in die deutsche Sprache einzutauchen). Die Übersetzungsmethode „alle zusammen“ ist keine optimale Lösung für das Problem des Verständnisses. Einerseits bedeutet sie eine Kommunikationslücke (während der Übersetzung findet keine Kommunikation statt, weil alle Teilnehmer die Idee auf Russisch bereits verstanden haben), und andererseits kann die Übersetzung für den Deutschlernenden, dessen Aussage gemeinschaftlich übersetzt wird, den Eindruck eines Misserfolges schaffen („Ich kann es nicht, aber alle anderen können es“).

Die Eltern der Schüler/innen, die den Unterricht besuchen, fragen möglicherweise: „Die Kinder benutzen ihre Muttersprache so oft. Und wo ist hier Deutsch?“ Wenn man darauf antwortet, muss man die Eltern darauf aufmerksam machen, was es bedeutet, „eine (Fremd-)Sprache zu beherrschen“. Von Geburt an lernen die Kinder die Sprache (oder Sprachen), die die Menschen um sie herum sprechen. Und das erste, was ihr Gehirn lernt, ist nicht zu sprechen, sondern die gesprochene Sprache zu verstehen. Ohne Verständnis ist es unmöglich, die Sprache vollständig zu verwenden. Auch im Prozess des Wissenserwerbes wird das Erkenntnis der Welt nicht durch Sprechen und Schreiben (produktive Sprechtätigkeiten), sondern durch das Verstehen der Aussagen anderer Menschen durch Hören und Lesen (rezeptive Sprechtätigkeiten) dominiert. Ja, die Schüler sprechen oft Russisch im Unterricht, aber das Thema der Diskussion ist das, was sie mit Hilfe der deutschen Sprache gelernt haben. Dies ist eine ganz gewöhnliche Lebenssituation, wenn wir außerhalb des Umfelds der zu lernenden Sprache etwas aus unserer beruflichen Sphäre in einer Fremdsprache lesen oder hören und es dann unseren Kollegen mitteilen und mit ihnen in unserer Muttersprache über die Anwendungsmöglichkeiten dieses Wissens diskutieren. Das Ziel des Kurses „Deutsch mit der Digitalen Kinderuniversität“ ist also nicht, den Kindern beizubringen, wie sie in der Sprache, die sie lernen, kommunizieren können, sondern ihnen zu zeigen, dass eine Fremdsprache ein wichtiges Instrument für den Wissenserwerb ist (zusätzlich zur Muttersprache).

Es ist zweckmäßig, die russische Sprache im Unterricht in folgenden Fällen zu verwenden: um die Regeln für unbekannte Spiele zu erläutern, mögliche Konflikte zwischen Schülern zu lösen oder wenn potenziell gefährliche Situationen für Kinder auftreten, wenn diese gegen Sicherheitsvorschriften verstoßen.

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