Film Jean-Marie Straub und Danièle Huillet bei der Arbeit + Klassenverhältnisse / 18+

Amerike © Harun Farocki, 1983

So, 12.11.2017

16:30 Uhr

Zentrum der Dokumentarfilme Moskau

Im Rahmen des Filmfestivals BLICK'17: Harun Farocki. Der analytische Blick

Jean-Marie Straub und Danièle Huillet bei der Arbeit an einem Film nach Franz Kafkas Romanfragment „Amerika“ / 18+
BRD, 1983, 26 Min., 16mm, Farbe, 1:1,37, Dokumentarfilm
 
Regie, Buch, Kommentar: Harun Farocki
Kamera: Ingo Kratisch
Schnitt: Rosa Mercedes
Produktion: Harun Farocki Filmproduktion (Berlin-West), WDR (Köln), Large Door (London)
 
Dieser Film ist gleichzeitig ein Selbstportrait und eine Hommage an Farockis Vorbild (und ehemaligen Filmakademie-Lehrer) Jean-Marie-Straub. Mit diesem Beobachtungsfilm dokumentiert Farocki, wie er unter Straubs Regie für den Film Klassenverhältnisse (1983) seine Rolle als „Delamarche“ probt. Wer Farockis Dokumentation der Dreharbeiten einmal gesehen hat, vergisst diese kurzen Szenen nie wieder. Die Inszenierungstechnik von Jean-Marie Straub und seiner Frau Danièle Huillet ist so repetitiv und detailversessen, dass die Szenen bis zur Erschöpfung der Darsteller geprobt werden. Straub führt seine Schauspieler wie ein Theaterregisseur. Schon wegen diesem im Kino ungewöhnlichen Verfahren ist es gut, dass diese ungewöhnliche Art, Filme zu inszenieren, einmal filmisch festgehalten worden ist.

 
Klassenverhältnisse / 18+
BRD, Frankreich, 1984, 127 min, 35mm, s/w, 1:1,37, Spielfilm
 
Regie: Danièle Huillet, Jean-Marie Straub
Buch: Jean-Marie Straub, Danièle Huillet
Kamera: William Lubtchansky
Schnitt: Jean-Marie Straub, Danièle Huillet
Darsteller: Christian Heinisch, Nazzareno Bianconi, Mario Adorf, Laura Betti, Harun Farocki , Manfred Blank, Reinald Schnell, Anna Schnell, Klaus Traube, Hermann Hartmann
Produktion: Filmproduktion Janus (Frankfurt am Main), HR (Frankfurt am Main), NEF Diffusion (Paris)
 
Gewissermaßen der „kommerziellste“ Film von Huillet/Straub. Eine Adaption von Franz Kafkas Amerika-Roman „Der Verschollene", mit Bildern, die an die Kriminalfilme von Fritz Lang erinnern. Wie in diesen wird auch hier die Hauptfigur als anonymen Mächten und Strukturen unterworfen gezeigt. Ohne jede Psychologisierung, aber nicht ohne Humor (und Kafka völlig angemessen) zeigt der Film, wie sich Karl Roßmann, der „Verschollene", durch ein Amerika bewegt, das wie eine Albtraumwelt völliger Entfremdung erscheint.Quelle: Deutsches Filmmuseum

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