Filmfestival VII. Moscow International Festival of Visual Anthropology „Mediating Camera“

Nalu © Goethe-Institut

Mo, 15.05.2017 –
Sa, 20.05.2017

Zentrum der Dokumentarfilme Moskau

Dokumentar- und Spielfilme

Zum 7. Mal wird in Moskau das Festival der visuellen Antropologie „Mediating Kamera“ organisiert. Festivalorganisatoren 2017 sind Lomonossow Staatsuniversität, Institut der Ethnologie und Antropologie der russischen Akademie der Wissenschaft, Moskauer Pädagogische Universität. Auf dem Festival kann man die Filme aus allen Eckchen der Welt sehen – vom Polar Kreis bis Kamerun.

Zusammen mit  den russischen Regisseuren kommen zum Festival die Gäste aus Holland, Frankreich, Columbien, Argentina, Deutschland, Kamerun, Indien und Norwegen.
 
Die deutschen Filmemacher präsentieren auf dem Festival zwei Filme: „Between islam and the sacred forest” von Martin Gruber und Frank Seidel und „We are cuba“ von Annett Ilijew. Nach den Filmen findet das Treffen mit den Regisseuren statt.
 
Di, 16.05. 19:00 Uhr
Zentrum der Dokumentarfilmkunst
Zubowskij Bulwar, 2
 
SOMOS CUBA – Wir sind Kuba
Deutschland, 2015, 90 Min
Koproduktion: Annett Ilijew / Saxonia Entertainment GmbH / WDR 2015
Weltvertrieb: NEW DOCS
 
Somos Cuba

„Wer, wenn nicht ich, kann diese Bilder machen?“ Sieben Jahre lang filmt Gelegenheitsarbeiter Andres mit einer kleinen Videokamera sein direktes Umfeld. Fernab der Boulevards und der großen Motive Kubas folgt er dem Alltag in einem Arbeiterviertel in Havanna. Er beobachtet seine Familie, Nachbarn und Freunde. Filmemacherin Annett Ilijew montiert daraus einen Dokumentarfilm, der zeigt, warum Kuba so ist wie es ist: geprägt von politischer Indoktrination, dem täglichen Überlebenskampf und der Suche nach dem kleinen, privaten Glück.

Annett Ilijew Annett Ilijew Annett Ilijew, Regisseurin
hat an der HFF „Konrad Wolf“ Potsdam Babelsberg studiert.


 

 
Do, 18.05. 16:00 Uhr
Moskauer Lomonossow Staatsuniversität
Mochowaja Str, 11, A: 128

BETWEEN ISLAM AND THE SACRED FOREST
Deutschland, USA, 2016, 52 Min.
R: Martin Gruber, Frank Seidel

Eintritt frei, Anmeldung erforderlich:
shifrin.oleg@rambler.ru
 
Ein Ethnologe und ein Afrikanist aus Deutschland versuchen ein Ritual zu durchdringen, das in einem kleinen Dorf an der Küste Guineas in Westafrika stattfindet. Von den Dorfbewohnern erfahren sie, dass während der vier Tage dauernden Trauerfeier zwei widerstreitende Zeremonien stattfinden. Einerseits die muslimische Feier des vierzigsten Tages nach dem Tod, die der örtliche Imam leitet. Andererseits ein „Mkisaata“ Ritual, der Frauen des „Nalu“ Geheimbundes bei dem die Verstorbene ein Mitglied war. Während die anwesenden Männer den Wissenschaftlern ihre Version der Vorgänge schildern, werden sie durch die Frauen des Geheimbundes immer mehr in das Ritual integriert. “Between Islam and the Sacred Forest” zeigt wie die Frauen durch das Ritual einen weiblichen Raum in ihrer männlich dominierten Gesellschaft kreieren. Gleichzeitig lotet der Film die Möglichkeiten audio-visueller Forschung aus.
 
Martin Gruber Martin Gruber Martin Gruber, Regisseur
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft der Universität Bremen. Sein Habilitationsvorhaben ist eine Forschung zu Menschen und Bienen. Grubers Promotion über partizipatorische Filmarbeit basierte auf einer Feldforschung in Namibia, Angola und Botswana von 2010 bis 2013. Gruber studierte Ethnologie an der Universität Hamburg und „Visual Anthropology“ am Goldsmiths College London.
 
Frank Seidel Privat Frank Seidel, Regisseur
studierte Afrikanistik, Völkerkunde, und Politische Wissenschaften an der Universität zu Köln. Nach dem Erhalt des Doktorgrades in 2008 arbeitete er von 2010-2015 als Sprachforscher an der University of Florida. Frank ist ein erfahrener Feldforscher und nutzt bei seinen Felderhebungen die ganze Bandbreite an digitalen Möglichkeiten: Video, Audio, Fotografie und die textvergleichende Kollationierung von verschiedenen Arten der Transkription. Sprachforschung besteht für Frank zu einem großen Anteil in der Kooperation mit einem Team aus Mitgliedern der jeweiligen Sprachgemeinschaft zum Zwecke der Erhebung und Verwaltung des audio-visuellen Materials. Aus diesen Kooperationen sind zwei digitale Spracharchive zu bedrohten Sprachen in Guinea, Westafrika hervorgegangen.

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