Filmfestival BLICK '17: Harun Farocki. Der analytische Blick

BLICK Harun Farocki © Goethe-Institut

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Wie entstehen Bilder, wie werden sie eingesetzt und welche Wirkung entfalten sie? Und wie verändern Bildtechnologien unsere Wahrnehmung? Welche gesellschaftlichen Implikationen folgen daraus? Wie kein anderer Regisseur hat Harun Farocki unsere Aufmerksamkeit auf eben diese Fragestellungen gelenkt. Seine analytischen und zugleich suggestiven Filme sind eine Form des visuellen Denkens mit viel Sinn für Details, das uns nach der Betrachtung mit geschärfter Aufmerksamkeit auf unsere Wirklichkeit schauen lässt. Wir erhalten neue Einsichten und möglicherweise auch einen veränderten Blick. Von Farockis Filmen geht nicht nur eine große Faszination aus, sondern sie sind bis heute auch hochaktuell. 

Daher widmet sich das diesjährige BLICK-Filmfestival des Goethe-Instituts dem deutschen Regisseur und stellt seine Filme in unterschiedliche Resonanzräume. So zeigt es einen Querschnitt seines Werks und reflektiert Themen, die Harun Farocki beschäftigten, etwa die Maschinisierung des Sehens, die Veränderung der Arbeitswelt oder der Zusammenhang zwischen Technik, Wissenschaft und Krieg. Zugleich werden Farockis Arbeiten mit Filmen anderer Regisseure und Regisseurinnen aus Deutschland und Russland bzw. der Sowjetunion kombiniert, die sich thematisch und formal anknüpfen lassen. 

Mit Michael Baute und Saskia Walker konnten zwei renommierte Filmkuratoren gewonnen werden, die als Ehrengäste des diesjährigen Festivals dem Moskauer Publikum für Fragen und Diskussionen zur Verfügung stehen. Ebenfalls zu Gast aus Deutschland ist Bernd Schoch, der mit seinem Film „Aber das Wort Hund bellt ja nicht“ vertreten ist. Außerdem sind einige Regisseure russischer Filme beim Festival zu Gast.

Wie in den vergangenen Jahren ist das Zentrum für Dokumentarfilmkunst bewährter Partner von Blick '17. Neuer Partner und zweiter Veranstaltungsort ist die Staatliche Tretjakow-Galerie.
 

Harun Farocki

Am 9. Januar 1944 geboren in Nový Jicin (Neutitschein), gelegen im damals von den Deutschen annektierten Teil der Tschechoslowakei. 1966-1968 Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (West). Seit 1966 über 100 Produktionen für Fernsehen oder Kino: Kinderfernsehen, Dokumentarfilme, Essayfilme, Storyfilme. 1974-1984 Autor und Redakteur der Zeitschrift „Filmkritik“, München. 1993-1999 Visiting Professor an der University of California, Berkeley. Seit 1996 zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen in Museen und Galerien. 1998-1999 das Buch „Speaking about Godard/Von Godard sprechen“, New York / Berlin (zusammen mit Kaja Silverman). Seit 2004 Gastprofessor, von 2006-2011 ordentlicher Professor an der Akademie für Bildende Künste, Wien. 2007 mit dem Projekt „Deep Play“ Teilnahme an der documenta 12. 2011-2014 Projekt „Eine Einstellung zur Arbeit“, mit Antje Ehmann. 30. Juli 2014 gestorben bei Berlin.
 

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