Oper trifft Kino Das Rheingold

„Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner © Unitel

Sa, 07.04.2018

16:00 Uhr

Kino „Oktober“ Moskau

Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner

Karo.Art und Goethe-Institut eröffnen im April eine Filmreihe über Opernaufführungen, die von Filmregisseuren inszeniert wurden. Die Reihe beginnt mit Richard Wagners berühmten Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“. Bei der Opernaufzeichnung des „Rings“ handelt es sich um den legendären „Jahrhundertring“, der 1976 bei den Bayreuther Festspielen einen Publikumsskandal auslöste.

Die verfilmten vier Teile der Tetralogie, „Das Rheingold“, „Die Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ werden am 7./8./14. und 15. April jeweils um 16.00 Uhr im Kinozentrum „Oktjabr“ gezeigt. Jede Filmvorführung wird durch einen Vortrag von renommierten Film-, Musik-, Opern- und Theaterkritikern begleitet. 

Programm DER TETRALOGIE

Datum Oper Vortrag Tickets
07.04.2018  „Das Rheingold“ Vortrag der Musikkritikerin Julia Bederowa Tickets
08.04.2018 „Die Walküre“ Vortrag des Filmkritikers Anton Dolin Tickets
14.04.2018 „Siegfried“ Vortrag des Theaterkritikers Ilja Kucharenko Tickets
15.04.2018 „Götterdämmerung“ Vortrag der Opernkritikerin Aja Makarowa Tickets
 
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Bayreuther Festspiele hatte der musikalische Leiter Pierre Boulez den Film- und Schauspielregisseur Patrice Chéreau eingeladen, die Oper zu inszenieren. Chéreau, der als erster ausländischer Regisseur an das Festspielhaus in Bayreuth kam, hatte bereits mit 15 Jahren angefangen Theater zu inszenieren und zu schauspielern. In Bayreuth schuf der erst 31-jährige Chéreau ein Werk, das traditionelle Vorstellungen von Opernregie sprengte und deshalb zunächst auf Empörung und Ablehnung beim traditionellen Wagner-Publikum stieß.
 
Der Regisseur verlegte die Handlung des „Ring des Nibelungen“ in den Entstehungs- und Uraufführungskontext der Oper zu Anfang des Industriezeitalters und beschrieb damit eine Parabel auf die sozio-ökonomischen Umbrüche dieser Zeit. In seiner Interpretation verknüpft er die Oper mit modernem Regietheater, fordert von den Sängern Gefühlsoffenheit und körperliche Identifikation mit den Rollen, die auch in der Filmaufzeichnung zum Ausdruck kommt.
 
In Bayreuth war die Interpretation von Patrice Chéreau fünf Jahre lang zu sehen. So sehr die Inszenierung anfangs abgelehnt wurde, umso populärer wurde sie mit der Zeit. Heute gilt sie als eine der einflussreichsten Ring-Inszenierungen überhaupt, welche den Anfang des Regietheaters beschreibt.
 
Die Aufzeichnungen der Oper stammen aus den Jahren 1979 und 1980 und wurden von Brian Large für das deutsche Fernsehen aufgenommen. Die Verfilmung zielt darauf ab, das Bühnengeschehen aus der Sicht Chéreaus festzuhalten und es späteren Generationen zugänglich zu machen.

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