Emocracy

© Paula Reissig © Paula Reissig

Di, 29.09.2020

19:00 Uhr

Meyerhold-Zentrum Moskau

Angesichts gegenwärtiger populistischer Herausforderungen stellen sich gesellschaftliche Grundfragen neu: Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben? Gibt es dieses „Wir“ in Zeiten neoliberaler Einzelschicksale überhaupt noch? Worauf können wir uns noch einigen? Braucht es einen neuen Gesellschaftsvertrag? Sind immer nur die anderen Populisten, oder schlummern auch in „uns“ populistische Sehnsüchte, die nur darauf warten geweckt zu werden?

In Emocracy der unabhängigen Theatergruppe Interrobang kann das Publikum seine Gefühle, Wünsche und Überzeugungen direkt in das Spielgeschehen einspeisen. Zwei Performer entwerfen ein Panorama von Lebensmöglichkeiten und prekären Alltagsszenen. Das Publikum kann in Echtzeit darauf reagieren und mit Abstimmungen und Aktionen die Erzählungen lenken und bewerten: Was spricht mich an, was regt mich auf, was stößt mich ab, was nimmt mich mit? Im Zusammenspiel aller Anwesenden entsteht jeden Abend eine neue gefühlspolitische Mikrogesellschaft. Wut, Witz und Liebe zählen mindestens genauso viel wie ein gutes Argument.
 
Emocracy ist ein Teil des Projektes „Ein neuer Gesellschaftsvertrag – Theaterperfomances in Deutschland, Russland und der Ukraine“, für das es mit Centrum Text (Ukraine), und teatr.doc (Russland) kooperiert. In den drei Ländern entwickelt jede Gruppe ein Stück, das die Frage nach dem Gesellschaftsvertrag in der jeweiligen Gesellschaft stellt und gemeinsam mit den Zuschauern nach Antworten sucht.
 
Alle drei Theaterperfomances aus Deutschland, Russland und der Ukraine wurden 2018 in Kiew vorgestellt. Auf Einladung des Meyerhold-Zentrums wird nun die Produktion der unabhängigen Theatergruppe Interrobang Berlin in Moskau im Rahmen des Festivals NONAME vorgestellt. (Anmerkung: die Vorstellung kann im hybriden Format vorgestellt werden: online +offline).
 
Mit Unterstützung des Goethe-Instituts

Das Projekt findet im Rahmen des Deutschlandjahres 2020/2021 statt.

Deutschlandjahr in Russland © Goethe-Institut Moskau

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