In seinen Werken arbeitet der bekannte Filmregisseur und Dokumentalist Harun Farocki die politische und soziale Gegenwartsgeschichte auf, kritisiert Institutionen einer Gesellschaft im Kontrollwahn und analysiert die Rolle des Mediums in der modernen Gesellschaft.
"Videogramme einer Revolution" ist in Zusammenarbeit mit Andrei Ujica auf Basis von Aufzeichnungen des rumänischen öffentlichen Fernsehens entstanden, nachdem es im Dezember 1989 von den Demonstranten eingenommen wurde, sowie anhand von zahlreichen Amateuraufnahmen während der revolutionären Ereignisse in Bukarest und Timişoara.
Die rumänische Revolution ist eine der ersten, in der das Fernsehen eine entscheidende Rolle spielt. Am 22. Dezember 1989 besetzten Demonstranten einen öffentlichen Fernsehsender in Bukarest und zeigten fünf Tage lang Reportagen über den Sturz des Regimes Nicolae Ceaușescu, inklusive Gerichtsprozess und Hinrichtung des Diktators und seiner Frau.
Farocki erklärte, dass der Film aus fertigem Material zusammengestellt wurde, weshalb der Eindruck entstehe, die Geschichte erzähle sich selbst.
Am 28. Juli um 18:00 Uhr findet ein Vortrag von Maria Godovannaja zu dieser Arbeit statt.
