Projekt „Woche der Veränderungen“ in Tscherepowez

Projekt "Woche der Veränderungen" in Tscherepowez Boris Ljangasov © Goethe-Insitut

Mo, 02.10.2017 –
Fr, 06.10.2017

Humanistisches Mädchengymnasium

Das Projekt "Woche der Veränderungen" (Peremenedelja) wird vom September bis Dezember 2017 in acht Städten im Nordwesten Russlands durchgeführt. Eine Woche lang werden Schülerinnen und Schüler aus der 10. Klasse zusammen mit russischen und deutschen Künstlern das Thema "Was kann ich an meiner Schule verändern?" untersuchen. Die SchülerInnen teilen sich in Gruppen ein, wählen aus den angebotenen Workshops einen aus und bearbeiten mit Hilfe der Tutoren ein bestimmtes Thema. Dabei entdecken sie selbst mögliche Veränderungen an ihrer Schule, die sie umsetzen könnten.
Die SchülerInnen bekommen dadurch die Möglichkeit, ihr alltägliches Umfeld mitzugestalten und Erfahrungen bei der Realisierung eines künstlerischen Projekts zu sammeln. Anregungen dafür holen sich die jungen Projektteilnehmer beim Besuch von Museen und Kultureinrichtungen ihrer Stadt.

Am Ende der Woche werden die SchülerInnen ihre Ergebnisse einem größeren Publikum (ihren Lehrern, Mitschülern, eingeladenen Experten und Eltern) vorstellen.

Das Projekt wird vom Goethe-Institut St. Petersburg und dem Festival "Kindertage in St. Petersburg" mit Unterstützung des Auswärtigen Amts veranstaltet.

Tscherepowez

Schule

In Tscherepowez führt eine "Woche der Veränderungen" „Humanistisches Mädchengymnasium“ durch. Die Schule hat eine lange Geschichte: Das Marininskaja Mädchengymnasium wurde 1876 mit Hilfe des I. A. Miljutin eröffnet und existierte bis zur Revolution. Im Jahre 1991 wurde es wiedereröffnet. Das Gymnasium ist die einzige Schule, die an dem Projekt teilnimmt, die nur von Mädchen besucht wird. Das Gymnasium befindet sich in Tscherepowez, einer unwirtlichen Stadt, in der „Severstal“ als wichtigstes Unternehmen gilt. In der Schule herrscht eine sehr künstlerische Atmosphäre. Zu der Schule gehört eine eigene künstlerische und musikalische Schule. Einmal jährlich wird ein Wohltätigkeitsball mit den Kadetten veranstaltet. Außerdem arbeitet hier ein „Mediationsdienst“. Schüler und Schülerinnen der oberen Klassen helfen den jüngeren Schülern und Schülerinnen, bei denen Kommunikationsschwierigkeiten auftreten.
 
„Wir sind bereit im Rahmen dieses Projektes eine Plattform für die gesamte Stadt zu sein und unsere gesammelten Erfahrungen auf andere Schulen Tscheropowezs und der Oblast zu übertragen.“ (A. V. Koschikowa)

Projektteam

Mascha Kolosowa (St. Petersburg) – Theaterpädagogin, Projektkoordinatorin des Theaterprojektes Vmeste“ (St. Petersburg), Methodiktrainerin zum Forumtheater. Absolventin der Pädagogischen Hochschule Herzen St. Petersburg. Teilnahme an den internationalen Theaterprojekten „Delta 2“ und „ARENA: Community theatre & public art“. Als Trainerin zum Forumtheater arbeitete sie mit nichtkommerziellen Organisationen, Studenten, Aktivisten, Frauen und Kindern zusammen und rief das Schülerprojekt „Buena Peremena“ ins Leben. Arbeitete im Rahmen des Theaterprojektes „Wmeste“ gemeinsam mit dem Upsala-Zirkus als Theaterpädagogin bei den Projekten „Tochka“ in der geschlossenen Anstalt Sonderschule Nr. 1 sowie im gleichen Rahmen gemeinsam mit dem Jugendzentrum der Eremitage bei „Intermedia: Wasserkreise“ mit. Co-Regisseurin des Dokumentarfilms „Zemlja online“ (wörtl. „die Erde online“) im A. S. Popov-Museum für Kommunikation (Theaterprojekt „Wmeste“ im Rahmen der 11. Kindertage in Sankt Petersburg). Für das Projekt „Peremenedelja“ („Woche der Veränderungen“) führte sie 2016 das Forumtheater durch.

Tatjana Zhdanowa (Wologda) – Architektin und Designerin. Absolventin der Staatlichen Universität Wologda. Tatjanas Tätigkeitsbereich umfasst Architekturprojekte, Inneneinrichtung mit unterschiedlicher Funnktionalität sowie die Organisation eines zugänglichen Milieus. Teilnehmerin des Internationalen Schindler Award, Diplomandin des Internationalen Laienwettbewerbs Archiprix. Tatiana setzt sich ebenso für Kinderveranstaltungen auf Kulturplattformen in Wologda ein. Mal-, Zeichen-, Modellier- und Literaturunterricht sowie Projektarbeit verlaufen im Sinne einer Partizipationskultur, werden also im Integrationsprinzip durchgeführt, wenn sich in jeder Gruppe Kinder unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Fähigkeiten versammeln.

Sven Linnert (Düsseldorf) – Sozialpädagoge, Tape-Art Künstler. Er arbeitet in den unterschiedlichsten, künstlerischen und kreativen Disziplinen mit Erwachsenen aber auch mit Kindern und Jugendlichen. Er organisiert regelmäßig Workshops für Kinder und Jugendliche wie auch möglichst viele Flächen, die es kreativ zu gestalten gilt. Er stand einem Düsseldorfer Kunstverein vor und hat viele  Projekte in diesem Verein realisiert - u.a. einen Künstleraustausch mit dem Pushkinskaya 10 in Skt. Petersburg oder einen russischen Themensommer (Leto) in Düsseldorf, bei dem unterschiedliche Künstler aus Russland ihre Projekte, Kunst und Initiativen präsentierten. Ferner beschäftigt er sich schon sehr lange mit der Ästhetik alter Videospiele und präsentiert mit Sebastian Kalitzki seit 2010 unter dem Projektnamen Konsolenkinder themenorientierte Veranstaltungen und Ausstellungen zum Thema Retrogaming und Spieleästhetik.

Alexandra Lowjannikowa (Moskau) –Theaterregisseurin und Künstlerin. Bildungsweg: studierte Theater und Bühnenbild an der Staatlichen Kunsthochschule Moskau in memoriam 1905 sowie an der Russischen Schauspielakademie (GITIS, Atelier Dimitri Krymow und Jevgeni Kamentkowitsch, Fachbereich: Szenografie). Masterstudium bei Kyrill Serebrennikow an der Studioschule MKHAT. Belegte Kurse an der Hochschule für Theatermanagement (Meyerhold-Theater).Alexandra Lowjannikowas Stücke richten sich an ein familiäres Publikum: „Ich schaffe Frieden und Erde“ im Genre Autortheater (Teilnahme am Festival Titirimundi 2016 in Spanien); „Küchenkonzept“ (Saz-Theater, 2015) und „Musik der Schritte“ (Philharmonie 2, 2016). Ko-Autorin der Stücke „In Richtung weißer KAMAS“ (Theaterstück in einem Vorort-Wohngebiet von St. Petersburg im Rahmen des Festivals „Access Point: Theater in der Stadt“) und „Camera Obscura“ (Neue Bühne des Alexandrinski-Theaters, nominiert für die „Goldene Maske“ und den „Durchbruch“). Co-Autorin der Installation „Sprechende Stadt“ (Shortlist beim Wettbewerb des Viktoria-Fonds). Preisträgerin des „Textura 2012“.

Julia Pozelujewa (St. Petersburg) – Kuratorin des Projektes "Woche der Veränderungen", Direktorin für die Entwicklung des Museumsfestivals "Kindertage in Petersburg", Direktorin des "Theaterlabors von Jana Tumina", Koordinatorin Projektes „Schule Inklusion“ in St. Petersburg. Sie hat 2010 die St. Petersburger Staatliche Universität für Kultur und Kunst abgeschlossen. Sie ist Absolventin der Schule für Führungskräfte im Theater am Meyerhold-Zentrum (Moskau, 2014).

Daria Kononez (St. Petersburg) – Koordinatorin des Projektes "Woche der Veränderungen", Koordinatorin "Östliche Partnerschaften" & "Kulturelle Bildung" in Goethe-Institut St. Petersburg, Redaktorin der Zeitschrift "KuBi". Sie hat philosophische Fakultät Sankt Petersburger Staatlicher Universität abgeschlossen. 2014 hat sie Masterstudienprogramm "Europhilosophie" an der UNI Toulouse, Karlsuniversität Prag, UNI Bonn und Bergischen Universität Wuppertal absolviert.

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