Projekt „Woche der Veränderungen“ in Petrosawodsk

Projekt „Woche der Veränderungen“ in Petrosawodsk Artem Kilkin © Goethe-Institut

Mo, 09.10.2017 –
Fr, 13.10.2017

Peterschule und Schule Nr. 34

Das Projekt "Woche der Veränderungen" (Peremenedelja) wird vom September bis Dezember 2017 in acht Städten im Nordwesten Russlands durchgeführt. Eine Woche lang werden Schülerinnen und Schüler aus der 10. Klasse zusammen mit russischen und deutschen Künstlern das Thema "Was kann ich an meiner Schule verändern?" untersuchen. Die SchülerInnen teilen sich in Gruppen ein, wählen aus den angebotenen Workshops einen aus und bearbeiten mit Hilfe der Tutoren ein bestimmtes Thema. Dabei entdecken sie selbst mögliche Veränderungen an ihrer Schule, die sie umsetzen könnten.
Die SchülerInnen bekommen dadurch die Möglichkeit, ihr alltägliches Umfeld mitzugestalten und Erfahrungen bei der Realisierung eines künstlerischen Projekts zu sammeln. Anregungen dafür holen sich die jungen Projektteilnehmer beim Besuch von Museen und Kultureinrichtungen ihrer Stadt.

Am Ende der Woche werden die SchülerInnen ihre Ergebnisse einem größeren Publikum (ihren Lehrern, Mitschülern, eingeladenen Experten und Eltern) vorstellen.

Das Projekt wird vom Goethe-Institut St. Petersburg und dem Festival "Kindertage in St. Petersburg" mit Unterstützung des Auswärtigen Amts veranstaltet.

Petrosawodsk

Schulen

In Petrosawodsk führen zwei Schulen eine "Woche der Veränderungen" durch.

Schule Nr. 34 mit besonderem Schwerpunkt im Finnisch-Sprachunterricht, UNESCO-assoziierte Schule“ wurde 1983 gegründet. Die Räumlichkeiten der Schule werden in interessanter Weise genutzt – so nutzen die Grundschüler in ihrer Freizeit die auf den Boden gezeichneten „Hickelkasten“, für die älteren Schüler und Schülerinnen gibt es Tischtennistische und Schachspiele.

„Unsere Schüler und Schülerinnen haben Erfahrung in der Projektarbeit, aber es fällt ihnen schwer eigenständig eine Entscheidung zu treffen. Mir persönlich ist es wichtig ein aktives Team an gleichgesinnten Schülern und Schülerinnen zusammenzustellen, das in Zukunft selbstständig Projekte initiiert. Idealerweise sind diese Projekte nicht nur mit den Räumlichkeiten der Schule verbunden, sondern haben auch die generelle Entwicklung der Schule im Auge.“ (E. P. Serikowa)

Peterschule“ (zusätzliche teilnehmende Schule des Projekts) ist eine der neuesten Schulen in Petrosawodsk, es gibt sie erst seit 24 Jahren. Auch ist sie die kleinste Schule unter all den an dem Projekt teilnehmenden Schulen, es gibt keine Parallelklassen, alle Klassenstufen gibt es nur einmal. Sie befindet sich in einem „Jugendzentrum“, diese Partnerschaft erweitert das Spektrum der kreativen Möglichkeiten. Die Schule selbst befindet sich in einer separaten Etage und ihre Räumlichkeiten sind alles andere als „typisch“ und „normal“. Die Flure sowie die Klassenzimmer haben alle ein individuelles Design und die geräumige Bibliothek dient auch als Ort der Erholung und Ruhe. Die Schule legt einen besonderen Akzent auf den Austausch mit der Familie des Kindes und auf eine harmonische Entwicklung: es gibt hier keine Schwerpunktfächer, dafür ist in den unteren Klassen Theater und Schach Teil des Stundenplanes. Für die älteren Schüler und Schülerinnen wird ein individuell-angepasster Stundenplan erarbeitet.

„Mir ist es wichtig, dass die Schüler und Schülerinnen ihre eigenen Möglichkeiten sehen, durch den Austausch mit kreativen Köpfen, im Prozess des Schaffens eines neuen kreativen Produktes, das in der Zukunft nicht nur für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sondern für die gesamte Schule, ja sogar die Gesellschaft, eine Bedeutung inne hat.“ (I. W. Newara)
 

Projektteam

Sven Linnert (Düsseldorf) – Sozialpädagoge, Tape-Art Künstler. Er arbeitet in den unterschiedlichsten, künstlerischen und kreativen Disziplinen mit Erwachsenen aber auch mit Kindern und Jugendlichen. Er organisiert regelmäßig Workshops für Kinder und Jugendliche wie auch möglichst viele Flächen, die es kreativ zu gestalten gilt. Er stand einem Düsseldorfer Kunstverein vor und hat viele  Projekte in diesem Verein realisiert - u.a. einen Künstleraustausch mit dem Pushkinskaya 10 in Skt. Petersburg oder einen russischen Themensommer (Leto) in Düsseldorf, bei dem unterschiedliche Künstler aus Russland ihre Projekte, Kunst und Initiativen präsentierten. Ferner beschäftigt er sich schon sehr lange mit der Ästhetik alter Videospiele und präsentiert mit Sebastian Kalitzki seit 2010 unter dem Projektnamen Konsolenkinder themenorientierte Veranstaltungen und Ausstellungen zum Thema Retrogaming und Spieleästhetik.

Xenia Petrenko (St. Petersburg) – Schauspielerin, Regisseurin, Choreografin, Dozentin. Absolventin der Theaterhochschule Tashkent (unter Mark Weil), setzte ihre Ausbildung in Tscheljabinsk an der Akademie für Kunst und Kultur fort (TSCHGAIK unter Viktor Dell und Vladimir Filonov). Besuchte Workshops von zahlreichen europäischen, US-amerikanischen und russischen Pädagogen. Mitbegründerin des Laptewsee-Theaters sowie eine der Regisseure des Liquid Theatre. Lehrerfahrung: Pädagogin für Plastizität am TSCHGAIK, Pädagogin im Internationalen Sommercamp für zeitgenössische Choreografie in Tscheljabinsk, Pädagogin am Internationalen Theaterzentrum „Leichte Leute“. Inszeniert Theaterstücke und führt Workshops in Russland und im Ausland durch. Unter ihren Arbeiten sind beispielsweise For the time beeing (New York), „Umzug“ („Perejezd“, Regie, Jekaterinburg), „ Minotaurenträume: Metro“ (Choreografie, Moskau, Nationentheater), „Wald“ („Les“, Choreografie, St. Petersburg, Lensowjet-Theater). Preisträgerin der „Goldenen Maske“ für das Stück LIQUIDation.

Maria Zaborowskaja (St. Petersburg) – Künstlerin, Designerin, Dozentin. Studierte Medien- und Kommunikationsdesign in St. Petersburg (SPbGHPA) und Berlin (KHB). Nahm an über 70 Ausstellungen, Wettbewerben und Projekten im Bereich Design und zeitgenössische Kunst teil. Mitbegründerin der Gruppe „PProffessors“ (gemeinsam mit A. Ljubinskij). War über zehn Jahre lang als Dozentin tätig und richtete Bildungsprogramme und Workshops aus. Mitglied des St. Petersburger Designerverbandes. Arbeitete mit kulturellen Institutionen wie dem Goethe-Institut, dem Museum für zeitgenössische Kunst PERMM, SKOLKOWO, Loft Project Etagi, dem Prigow-Fond, dem Kinderfestival in St. Petersburg, „BOOMFEST“, der Zeitschrift „Russischer Pionier“ u.v.m. zusammen.

Leonid Prokofiev (Petrosawodsk) – Schauspieler, Regisseur, Produzent. Absolvent des SPbGATI unter Arvid Seland. Zusatzausbildung zum Marketingmanager im Rahmen des Präsidentenprogrammes der Universität Petrosawodsk. Nahm am Labor „ZaText!“ teil, einem Dokumentartheater für Regisseure und Bühnenautoren, sowie, im Rahmen der „Goldenen Maske“, am „Visuellen Theater“ für Darsteller und Regisseure. Spielte im Theater „Russische Entreprise von A. Mironow“, wonach er als Marketingabteilungsleiter im Puppentheater Karelien sowie als Marketingabteilungsleiter im Musiktheater Karelien tätig war. Produzent und Regisseur des Fernsehsenders Sampo.tv. Vertragsschauspieler am Nationaltheater Karelien. Seit 2014 Regisseur (Kursleiter) an der Schauspielfakultät der Karelischen Hochschule für Kunst und Kultur. Produzent und Regisseur unterschiedlicher Theaterprojekte in Karelien. Als Co-Autor eines Dokumentarfilm-Drehbuchs wurde er beim Pitching von Nachwuchsfilmemachern beim Internationalen Filmfestival Moskau in die Shortlist aufgenommen.
 
Olga Kowlakowa (Petrosawodsk) – Theaterkritikerin und Kunstmanagerin. Absolventin des Leningrader Prof. Bontsch-Brujewitsch-Instituts für Kommunikation, Masterstudium an der Staatlichen Hochschule für Darstellende Künste (RGISI) im Bereich „Theateranalyse“. Ein Jahr lang leitete sie die dramaturgische Abteilung des Nationaltheaters Karelien. Die letzten zwei Jahre nahm sie aktiv an Theaterworkshops und Konferenzen teil: am GITIS, der Theaterhochschule Jaroslawl (JAGTI) sowie an den Festivals „Territorium“, „Access Point“, „Platonowskij“, „Novosibirsker Transit“ u.a. Außerdem nahm sie an Workshops von Jan Fabre, Jana Tumina, Pavel Semtschenko, Tanja Gordejeva, Maxim Didenko, Tomasz Rodowicz und vielen anderen teil. Bereitet aktuell das erste Festival für site-specific performances „Die Zeit läuft?“ auf dem Gelände der ehemaligen Traktorfabrik am Onegasee vor. Zusammenarbeit mit den Theaterzeitschriften Teatr und PTZH sowie der Zeitung Bildschirm und Bühne („ekran i szena“).

Julia Pozelujewa (St. Petersburg) – Kuratorin des Projektes "Woche der Veränderungen", Direktorin für die Entwicklung des Museumsfestivals "Kindertage in Petersburg", Direktorin des "Theaterlabors von Jana Tumina", Koordinatorin Projektes „Schule Inklusion“ in St. Petersburg. Sie hat 2010 die St. Petersburger Staatliche Universität für Kultur und Kunst abgeschlossen. Sie ist Absolventin der Schule für Führungskräfte im Theater am Meyerhold-Zentrum (Moskau, 2014).

Daria Kononez (St. Petersburg) – Koordinatorin des Projektes "Woche der Veränderungen", Koordinatorin "Östliche Partnerschaften" & "Kulturelle Bildung" in Goethe-Institut St. Petersburg, Redaktorin der Zeitschrift "KuBi". Sie hat philosophische Fakultät Sankt Petersburger Staatlicher Universität abgeschlossen. 2014 hat sie Masterstudienprogramm "Europhilosophie" an der UNI Toulouse, Karlsuniversität Prag, UNI Bonn und Bergischen Universität Wuppertal absolviert.

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