Saratow | Theater Steinbruch

Gastspiel der Studiobühne twm der Ludwig-Maximilians-Universität München © twm

Di, 14.11.2017

18:00 Uhr

Jugendtheater

Gastspiel der Studiobühne twm der Ludwig-Maximilians-Universität München

Ein Soldat schiebt in einer kalten Winternacht Wache an einer Grenze. Die als quälend, demütigend und unmenschlich empfundene äußere Situation schlägt sich nieder in ebenso quälenden, brutalen Gedanken und Phantasien über Krieg und Tod. In der zweisprachigen Fassung wird der Monolog von Jurij Diez in der Rolle des Soldaten auf der Bühne mit eingespielten russischsprachigen Tonaufnahmen (ebenfalls gesprochen von Jurij Diez) kontrastiert. In diesem Spannungsfeld entsteht der Eindruck, als würde ein weiterer Soldat auf der anderen Seite der Grenze unter den gleichen Gefühlen leiden und  die gleichen Ansichten teilen, so dass die Absurditäten des Soldatendaseins noch deutlicher hervortreten.
 
Der 1989 veröffentlichte Prosatext wurde 1992 als Hörspiel  und  2000 als Theaterstück uraufgeführt. Die kraftvolle und bilderreiche Sprachkunst, die Wortschöpfungen und der getriebene Redefluss  verdichten den Text zu einer Hasstirade gegen Krieg und Militär gleichgültig von welchem Land und von welcher Grenze die Rede ist. 
 
Werner Fritsch (geb. 1960 in Bayern), mehrfach ausgezeichneter Autor von Prosa-, Theaterstücken, Hörspielen und Drehbüchern; lehrt „Dramatik und neue Medien“ in Leipzig und ist Mitglied des PEN-Zentrums in Deutschland. 
 
Jurij Diez (geboren in Kasachstan, aufgewachsen in Russland, lebt in München) freier Schauspieler in Österreich und Deutschland; zahlreiche Gastspiele und Teilnahme an Theaterfestivals im In- und Ausland
 
Katrin Kazubko (geboren in Hannover) Regisseurin, Dramaturgin und  Dozentin der Theaterwissenschaft;  leitet seit 1993/94  die Studiobühne der Theaterwissenschaft München mit zahlreichen Inszenierungen unterschiedlichster Theatertexte. Neben ihrer Lehrtätigkeit führte sie an verschiedenen Theatern Regie. 

Das Gastspiel findet mit Unterstützung des Goethe-Instituts Moskau statt.

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