Moskau | Führungen bauhaus imaginista

Bauhaus exhibition in Moscow, 1931 © Bauhaus-Archiv Berlin

So, 28.10.2018 –
Di, 20.11.2018

15:00 Uhr

Museum für zeitgenössische Kunst „GARAGE“

Moving Away: The Internationalist Architect

Im Rahmen der Ausstellung „bauhaus imaginista. Moving Away: The Internationalist Architect“ Link werden thematische Exkursionen angeboten.
anmeldung

28. Oktober, Sonntag, 16:00 Uhr:
„Dreimal Bauhaus“, thematische Exkursion von und mit Anna Bronovitskaya
Alle drei Bauhaus-Direktoren – Walter Gropius, Hannes Meyer und Ludwig Mies van der Rohe – hatten eigene Vorstellungen von den Zielen der Schule; und alle drei mussten mit Veränderungen in der Außenwelt umgehen. Thema der Exkursion ist das Entstehen von Programm und Lernmethodik am Bauhaus unter Gropius sowie die unter Meyer und Mies van der Rohe eingeführten Veränderungen.
 
3. November, Samstag, 15:00 Uhr:
„Der unmögliche Hannes Meyer. Unzeitgemäße Träume eines Architekten“, thematische Exkursion von und mit Sergey Fofanov
Hannes Meyer, der zweite Bauhaus-Direktor und Leiter des Hauses von 1928 bis 1930, stand stets im Schatten seines Vorgängers Walter Gropius wie auch seines Nachfolgers Mies van der Rohe. Ein Grund dafür lag sicher in der Radikalität seiner Ideen, mit denen er seiner Zeit weit voraus war. Meyer verlangte mehr von der Architektur, als seine Zeitgenossen erwarteten. Es ging ihm nicht nur um sozialen Wohnungsbau, sondern um soziale Architektur.
 
11. November, Sonntag, 16:00 Uhr:
„Das Bauhaus und das Strojkom“, thematische Exkursion von und mit Anna Bronovitskaya
Funktional geplanter billiger Wohnraum war eines der Hauptanliegen des Bauhaus. Dasselbe Ziel verfolgte auch die 1928 in der UdSSR unter Moissei Ginsburg gegründete Sektion für Typenbauten beim Bau-Komitee (Strojkom). Thema der Exkursion ist die Verbindung, in der die beiden Organisationen standen: Ideen wurden ausgetauscht und Fachleute vom Bauhaus wirkten bei der Planung und Durchführung von Projekten des Strojkom mit.
 
20. November, Dienstag, 19:30 Uhr:
„Meyers Rote Brigaden im Bauhaus Dessau. Die sowjetische Kunstgemeinde über die neue Epoche im Bauhaus“, thematische Exkursion von und mit Sergey Fofanov
1929 erschien in der Sowjetunion das Buch „Die Kunst der Epoche des Hochkapitalismus in Westeuropa“, in welchem der Kunstkritiker János Mácza die Entwicklung der europäischen Kunst der vergangenen 40 Jahre analysierte. Unter anderem enthielt es den Versuch einer Prognose über die Kunst der Zukunft – im Westen wie im noch jungen Sowjetstaat. Das Manuskript des Buches ging an die Druckerei, noch bevor Hannes Meyer die Leitung des Bauhaus übernahm – und Mácza sah sich gezwungen, eiligst eine diesbezügliche Referenz zu schreiben, bevor das Buch gedruckt wurde: er schrieb, die gesamte europäische Kunstwelt warte nun gebannt darauf, was in Dessau geschehen werde, und man setze große Hoffnungen in die Veränderungen, die nun dort stattfinden müssen.
 
Anna Bronovitskaya, Architekturhistorikerin, Studiendirektorin des Instituts der Moderne, Dozentin an der Moskauer Architekturschule (MARCH), Verfasserin von zahlreichen Publikationen über die Architektur des 20. Jahrhunderts.
 
Sergey Fofanov, Kunsthistoriker, freier Kurator, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung für moderne Strömungen in der Staatlichen Tretjakow-Galerie, Experte für deutsche Nachkriegskunst und sowjetische Kunstwissenschaft der 1930-50er Jahre.


Die Ausstellung Moving Away: The Internationalist Architect in Moskau ist Teil des internationalen Projekts bauhaus imaginista, das die Ideen des Bauhauses nachzeichnet und zeigt, wie sie von dessen Gestalter*innen und Architekt*innen in unterschiedliche kulturelle und politische Kontexte übertragen wurden, darunter die Sowjetunion, Chile, Mexiko, Indien, China, Israel/Palästina, Nigeria und die Vereinigten Staaten von Amerika. Das Bauhaus war eine innovative Hochschule für Architektur, Kunst und Gestaltung. Nach seiner Gründung in Weimar im Jahr 1919 wurde es aus politischen Gründen 1925 nach Dessau und 1932 nach Berlin verlegt, wo es 1933 von den Nationalsozialisten geschlossen wurde.

Die Moskauer Ausstellung geht am Beispiel von Leben und Werk ehemaliger Bauhaus-Lehrer*innen und Studierenden in Moskau den komplexen Zusammenhängen zwischen dem Bauhaus und der Sowjetunion nach. Sie widmet sich einer Reihe von Graduierten und Studierenden, die Hannes Meyer, dem zweiten Direktor des Bauhauses, 1930 in die Sowjetunion folgten: Architekt Philipp Tolziner, der sein restliches Leben in Moskau verbringen sollte, Architekt und Stadtplaner Konrad Püschel und Architektin Lotte Stam-Beese, die als erste Frau in der Bauabteilung des Dessauer Bauhauses studierte.

bauhaus imaginista. Moving Away: The Internationalist Architect in Russland, ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Garage Museum of Contemporary Art, der Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar, dem Goethe-Institut und dem Haus der Kulturen der Welt (HKW), Berlin. Das Forschungsprojekt mit verschiedenen Ausstellungsstationen, Workshops und Symposien findet anlässlich des 100. Gründungsjubiläums des Bauhauses statt. Die Goethe-Institute erweitern es durch internationale Perspektiven, und imRahmen des HKW-Projekts 100 Jahre Gegenwart wird es in Berlin zusammengeführt. bauhaus imaginista wird ermöglicht durch die Mittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), die Kulturstiftung des Bundes (KSB) untersützt die Ausstellung in Berlin und das Auswärtige Amt die Auslandsstationen. Medienpartner sind 3sat und Deutschlandfunk Kultur.

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