Moskau | Konzert Projektionen zeitgenössischer Musik: Deutschland. Mit und ohne Ironie

Johannes Schoellhorn © Marie Nicholas © Marie Nicholas

Do, 18.04.2019

19:00 Uhr

Tschaikowski-Konservatorium

Konzert Neue Akademische Musik

Im Jahr seines 25-jährigen Bestehens nimmt das Ensemble Studio für Neue Musik sein Publikum mit auf eine musikalische Reise durch Europa. Die „Projektionen zeitgenössischer Musik“ sind der Versuch, sich gemeinsam jenen Fragen zu stellen, die die Musikszene heute in den Ländern beschäftigen, mit denen das Ensemble tiefe partnerschaftliche und freundschaftliche Beziehungen verbindet. Das nächste Konzert im Reiseplan stellt Musik von Komponisten aus Deutschland vor – dem Land, dem es gelungen ist, Bedingungen zu schaffen, in welchen Vertreter der unterschiedlichsten Strömungen zeitgenössischer Kunst sich verwirklichen und in kreativen Projekten miteinander arbeiten können.
 
Das Konzert findet am 18. April im Rachmaninow-Saal des Moskauer Konservatoriums statt – Höhepunkt ist die Premiere des neuen Werks von Johannes Schöllhorn, Professor für Komposition an der Musikhochschule Freiburg. Es trägt den Titel à Moscou und wurde im Auftrag des Ensembles Studio für Neue Musik und des Goethe-Instituts explizit für dieses Konzert geschrieben. Genaueres über seine Entstehungsgeschichte und über den Komponisten erfahren wir am Vortag des Konzerts im Gespräch mit Johannes Schöllhorn selbst am 16. April im Konferenzsaal des Konservatoriums.
 
Weitere Stücke des Konzerts sind Zum Beispiel: wogende Äste (2011) – eine Perle zeitgenössischer deutscher Musik von Nicolaus A. Huber, ebenfalls geschrieben für das Ensemble Studio für Neue Musik – sowie die russischen Premieren radikalerer Vertreter einer jungen Generation, die sich in der Realisierung ihrer Ideen an den Grenzen zwischen Konzertsituation, Musiktheater und Medienkunst bewegt, unter anderem Sara Nemtsov (…beredtes Schweigen, 2005).
 
Mit temA (1968) wird auch ein Stück von Helmut Lachenmann auf dem Konzert zu hören sein, jenem Komponisten, dessen Werke in vielerlei Hinsicht die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst auf der ganzen Welt geprägt haben; Johannes Schöllhorn ist mit einem weiteren Stück vertreten: Anamorphoses (2004), in welchem er Material aus dem Barock verwendet und dem Publikum bekannte Strukturen aus moderner Hörperspektive darbietet.
 
Das Projekt wird unterstützt durch das Goethe-Institut Moskau.

Sergej Tchirkov
  
16. April, 12:00 Uhr
Gespräch mit dem Komponisten Johannes Schöllhorn
Konferenzsaal des Konservatoriums, Eintritt frei
  
18. April, 19:00 Uhr
Konzert: Projektionen zeitgenössischer Musik: Deutschland. Mit und ohne Ironie
Rachmaninow-Saal des Moskauer Konservatoriums
  
Programm:
Sarah Nemtsov
...beredtes Schweigen für Ensemble (2005), Russische Premiere
 
Helmut Lachenmann
temA für Sopran, Flöte und Violoncello (1968)
 
Nicolaus A. Huber
Zum Beispiel. Wogende Äste für Ensemble (2011)
 
Johannes Schöllhorn
à Moscou für Ensemble (2018), Weltpremiere
 
Johannes Schöllhorn
Anamorphoses für Ensemble (2004)

Arnold Schönberg  
Nachtwandler für Sopran und Kammerensemble (1901)

Max Kowalski            
Lunar Piero, Bearbeitung von Johannes Schöllhorn für Stimme und Kammerensemble (1913)
 
Interpreten:
Ekaterina Kichigina, Sopran
Marina Rubinstein, Flöte
Olga Galochkina, Violoncello
 
Solistenensemble Studio für Neue Musik
Dirigent: Igor Dronov, Verdienter Künstler Russlands


 

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