Moskau Zukunft mit Marx

Karl Marx / Illustration von Tulio Fagim © Tulio Fagim

Fr, 24.05.2019 –
Sa, 25.05.2019

10:00 Uhr

Zentrum für zeitgenössische Kunst Winzawod Moskau

Internationale Konferenz

Jacques Derrida postulierte, es gebe „keine Zukunft ohne Marx”. Nach Auflösung der Sowjetunion und mit ihr des sozialistischen Projekts, scheinen alle gesellschaftlichen Alternativen zum Kapitalismus eliminiert, die politische Vorstellungskraft geschmälert. Es ist augenfällig, dass in den letzten zwanzig Jahren keine neuen Utopien entstanden, sondern rückwärtsgewandte, konservative Strömungen vorherrschen, die einen nostalgischen Blick auf die Vergangenheit werfen und „vergangene Größe” anstreben. Die Suche nach Antworten auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und einer Sinn stiftenden Vision für die Zukunft hat auf beiden Seiten des Atlantiks zu einer Neubewertung von Karl Marx geführt. Marx wird erneut als Visionär entdeckt, der in der Gegenwart die Samen der Zukunft erkannte. Seine Bücher werden wieder zu Bestsellern. Die zweitägige Konferenz in Moskau führt russische und internationale Expertinnen und Experten mit dem Ziel zusammen, den Marxismus mit Blick auf die Gestaltung der Zukunft neu zu lesen – in Sektionen wie Staat, Demokratie, Feminismus, Arbeit, politische Imagination der Zukunft, moderne Materialismen und Politik der Zeit.

Aus Deutschland reist der bekannte Politikwissenschaftler und wissenschaftliche Mitarbeiter der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft, Michael Heinrich, an. Er nimmt teil an einer Diskussion zum Thema „Staat – Demokratie – Kommunismus“ am 24. Mai (16:00 Uhr).

Weitere Teilnehmer der Konferenz sind: Alain Badiou (European Graduate School, Saas-Fee), Jodi Dean (Hobart and William Smith Colleges), Eric Alliez (University Paris VIII), Cinzia Arruzza (New School for Social Research, New York), Elena Gapova (Western Michigan University), Maurizio Lazzarato (University Paris I), Antonio Negri (Collège International de Philosophie, Paris).

Die Veranstaltungssprachen sind Englisch und Französisch.

Die Konferenz wird organisiert von der Moscow School of Social and Economic Sciences in Kooperation mit dem Institut für Gesellschaftswissenschaften der Russian Presidential Academy of National Economy and Public Administration (RANEPA) mit Unterstützung von der Europäischen Universität in Sankt Petersburg, des Goethe-Instituts in Moskau und des Zentrums für französisch-russische Forschungen. 
 

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