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Feminimus lernen von Ruanda

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Goethe Institut

Ruanda hat erreicht, was in Europa noch in weiter Ferne scheint: 61 Prozent der Abgeordneten im Parlament sind weiblich – fast doppelt so viele wie in Deutschland. Mit dem Performance-Projekt „Learning Feminism from Rwanda“ verlinkt Flinn Works Diskurse über Geschlechterpolitik in afrikanischen Gesellschaften mit aktuellen westlichen Theorien von Gender und Feminismus. Die Premiere findet am 29. Oktober 2020 in den Berliner Sophiensælen statt. Weitere Stationen in Deutschland sowie in mehreren europäischen und afrikanischen Ländern folgen.

Goethe Institut
Mit dem Regionalprojekt „Learning Feminisms“ nehmen die Goethe-Institute die wachsende Bedeutung feministischer Diskurse in vielen Ländern der Region Subsahara-Afrika in den Blick. Die große Zahl weiblicher Regierungs-Vertreter*innen findet international Anerkennung. Und gerade in krisengebeutelten Gesellschaften werden Frauen als Familienoberhäupter oder Unternehmer*innen mit Verantwortung und Stabilität identifiziert.
 
Welche Erfahrungen von weiblicher Selbstbestimmung und Gleichberechtigung finden sich auf dem Kontinent? Welche zivilgesellschaftlichen Engagements stehen für Aktivist*innen und Künstler*innen im Fokus? Diesen Fragen spürt „Learning Feminisms“ in einer Vielzahl lokaler Formate sowie überregionalen Formaten nach. Dabei werden die Diskurse in afrikanischen Ländern mit jenen Europas verlinkt, wo die Geschichte des Feminismus überwiegend eine Geschichte von weißen Frauen ist.
 
Auf den Spuren des Fast-Track-Feminismus
 
Das Goethe-Institut Kigali unterstützt in diesem Kontext die deutsch-ruandische Performance „Learning Feminism from Rwanda“ der Berliner Theatergruppe Flinn Works, die am 29. Oktober 2020 Premiere in den Sophiensælen feiert. Sie wirft einen erhellenden Blick auf eine Gesellschaft, die von der Schweizer Autorin Barbara Achermann als „Frauenwunderland“ gefeiert wird – und zieht Vergleiche zur Situation in Deutschland. Nach dem Genozid 1994 hat Ruanda Geschlechtergerechtigkeit zur Basis seiner Politik erhoben. Heute ist dort das Parlament zu 61 Prozent weiblich besetzt, für den Präsidenten Paul Kagame gehört es zum guten Ton, ein „He for She“ zu sein. In Deutschland dagegen sind nur 31 Prozent der Abgeordneten Frauen – obwohl die Gleichstellung seit 1949 im Grundgesetz verankert ist.
 
Unter der künstlerischen Leitung von Lisa Stepf und Sophia Stepf befragt die multidisziplinäre Arbeit mit vier ruandischen Performer*innen und einer deutschen Performerin die Frauen-Quote als politisches Instrument. Bedeutet Emanzipation in Ostafrika und Deutschland dasselbe? Was lässt sich vom ruandischen „Fast-Track-Feminismus“ lernen? Und welche gesellschaftlichen Realitäten scheinen hinter den Statistiken durch? In einer Verbindung von musikalischen, rhetorischen und tänzerischen Elementen werden diese Fragen erforscht von zwei Performerinnen live auf der Bühne, sowie drei Performer*innen in Kigali, die wegen den Reisebeschränkungen nur per Video auftreten.
 
Perkussion für die Gleichberechtigung
 

Basis des Projekts sind zwei Recherchereisen, die Flinn Works nach Ruanda unternommen hat. Unter anderem haben die Künstler*innen vor Ort mit Odile Gakire Katese zusammengearbeitet, der Gründerin von „Ingoma Nshya“ – einer rein weiblichen Perkussionsgruppe, die nach wie vor um Anerkennung kämpft. Das Bild der lauten, trommelnden Frau ist paradoxerweise noch immer ein Tabu.
 
Nach der Berliner Premiere wird „Learning Feminism from Rwanda“  in Kassel, Düsseldorf, Freiburg, Aarau, Straßburg, Freiburg, Dresden und Basel zu sehen sein.
 
„Learning Feminism from Rwanda“ ist eine Initiative des Goethe-Instituts und wird von Flinn Works in Kooperation mit EANT Festival / Amizero Kompagnie produziert.
 
Die Produktion wird koproduziert von dem Theater Freiburg, den Sophiensälen Berlin, dem Goethe-Institut Kigali, der Kaserne Basel, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste und dem Maillon, Théâtre de Strasbourg – Scène européenne, in Kooperation mit dem Staatstheater Kassel, der Bühne Aarau und dem FFT Düsseldorf.
 
Das Projekt wird zudem unterstützt von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, dem Hauptstadtkulturfonds, dem Kulturamt der Stadt Kassel, der Gerhard-Fieseler-Stiftung und Between Bridges.

Hier ein Interview mit Lisa Stepf von Flinn Works:

Interview mit Lisa Stepf

Und hier ein weiterer Text von Edwige Dro, einer Teilnehmerin des Regionalprojektes:  
Poster Learning Feminism from Rwanda Goethe Institut


 

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