Der Black History Month wurde in der afrikanischen Diaspora der USA von dem Schwarzen Historiker Cater J. Woodson ins Leben gerufen, um die historischen Errungenschaften Schwarzer, afrikanischer und afro-diasporischer Menschen auf der ganzen Welt zu feiern. 1926 initiierte er die erste „Negro History Week“, aus der in den 1960er Jahren der BHM wurde. In jenen Zeiten war die Geschichte Schwarzer Menschen insbesondere von Erzählungen dominiert, die ein unwürdiges und unvollständiges Bild zeichneten, aus denen rassistische Bilder und Kultur entsprangen.
So war es auch in Deutschland der Fall, weshalb der BHM von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) eingeführt und seit den 1990er Jahren in viele Kalender integriert wurde. Dennoch sind vergangene und gegenwärtige Schwarze Geschichte(n) eher unbekannt, ungehört oder werden totgeschwiegen. An deutschen Schulen wird eher über das Britische Weltreich als über die deutsche Kolonialherrschaft gelehrt; über Versklavungshandel als über afrikanischen Widerstand; über die europäische Entwicklung durch Industrialisierung als über die Ausbeutung Afrikas und seiner Menschen, die den Aufbau des Deutschlands ermöglichten, das wir heute sehen.
Wir sind nicht nur eine Kultureinrichtung, die den interkulturellen Dialog fördert und kulturelle Teilhabe ermöglicht, sondern auch eine Einrichtung, die an der Schnittstelle zwischen Afrika und der afrikanischen Diaspora in Deutschland steht. In diesem Jahr wollen wir uns dem globalen Projekt des BHM anschließen und unsere Kapazitäten für die Bildung und Dekolonisierung unserer Köpfe nutzen, indem wir vergangene und gegenwärtige Geschichte(n) Schwarzer Menschen sichtbar machen und einen afrikanischen Dialog über Grenzen hinweg ermöglichen.
Bleiben Sie dran, um mehr über die Verbindungen zwischen Schwarzen Menschen und dem Holocaust, Rassismus und struktureller Diskriminierung, dem deutschen Kolonialismus und Ruanda zu erfahren.
Von Gloria Ssanyu Mukasa
BHM geht weiter!
Zum Abschluss unserer BHM-Reihe möchten wir darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, die vergangenen und gegenwärtigen Geschichten Schwarzer Menschen weiterhin sichtbar zu machen und das Bewusstsein für ihre Vielfältigkeit zu schärfen.
Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine und an den Grenzübergängen weltweit zeigen schreckliche Bilder: Schwarze Menschen, Indigene Menschen und People of Color werden mit Diskriminierung, Rassismus und Unterdrückung konfrontiert - selbst bei dem Versuch vor einem Krieg zu fliehen. Hautfarbe, Nationalität oder Staatsangehörigkeit entscheiden darüber, wer eine Grenze passieren darf und wem die Durchreise verweigert wird.
Wir wollen ebenso auf die ungleich verteilte Medienberichterstattung aufmerksam machen: Die weit verbreitete und tief verankerte Mentalität im westlichen Journalismus Tragödien im Nahen Osten, Afrika, Südasien oder Lateinamerika als Normal zu porträtieren ist empörend.
Aus diesen Gründen ist es wichtig, Gefühle, Gedanken und Trauer zum Ausdruck bringen. Wir als Institution fühlen uns verpflichtet, Solidarität zu zeigen, zu informieren und das Bewusstsein zu schärfen. Diesem müssen stets auch Taten folgen.
Erhebe deine Worte, nicht deine Stimme. Es ist der Regen, der Blumen wachsen lässt, nicht der Donner.
Zitat von Rumi
Eine Leseempfehlung von uns:
Der Artikel "Wir Afrikaner müssen draußen bleiben", erschienen in Zeit Online am 25. Februar 2022.
Fangen Sie an sich zu informieren!
Von Laura Pröfrock