Gespräch Neonazismus in Deutschland und Schweden

Christoph Andersson und Heléne Lööw Christoph Andersson und Heléne Lööw © privat/ Uppsala universitet

24.1.2017, 18.30 Uhr

Goethe-Institut Stockholm

Die deutsche rechtsmilitante Terrorzelle NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) beging im Zeitraum 1998-2011 mutmaßlich 10 Morde sowie mehrere Bombenattentate und Bankraube, ohne dabei von Polizei oder Verfassungsschutz gestoppt zu werden.
 
Die NSU bestand aus drei Menschen, die allerdings an ein internationales Netzwerk angeschlossen waren, auch Schweden betreffend. Einiges deutet darauf hin, dass die NSU ihre Inspiration aus sowohl den Taten des  „Lasermanns“ John Ausonius wie auch aus den Polizistenmorden in Malexander holten.
 
Nazisten som teg Nazisten som teg © Norstedts In Nazisten som teg von Christoph Andersson och Andreas Förster wird dieses brutale Stück Zeitgeschichte erstmals auf Schwedisch geschildert. Von diesem Buch ausgehend, sprechen der Journalist und Autor Christoph Andersson mit der Historikerin Heléne Lööw über die neonazistischen Bewegungen unserer Zeit in Deutschland und Schweden: Welche Strategien nutzen diese Organisationen, um ihre politischen Positionen zu stärken? Ziehen sie Nutzen aus den parlamentarischen Erfolgen der Rechtspopulisten? Was wollen sie erreichen? Welche tatsächliche Bedrohung stellen sie für die demokratischen Gesellschaften dar? Sind wir gerüstet für diese Herausforderung? Das Gespräch wird von Svante Weyler moderiert.
 
Christoph Andersson
ist Journalist und unterrichtet an der Södertörns högskola. 2008 erschien seine preisgekrönte Radiodokumentation Von den Straßen in die Parlamente. Die Sendung handelt u.a. vom wachsenden Rechtsextremismus in Södertälje und in Mecklenburg. 2017 erschien sein Buch Nazisten som teg - drömmen om att skapa högerextrema terrorceller i Tyskland och Sverige (Norstedts). 
 
Heléne Lööw ist Dozentin für Geschichte an der Universität Uppsala. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf den neonazistischen Bewegungen in Schweden, wobei sie das gesamte 20. Jahrhundert bis heute behandelt. Im Jahr 2015 erhielt sie für ihre Arbeit die Auszeichnung „Stora historiepriset“ und ihr Buch Nazismen i Sverige 2000-2014 kam im Ordfront förlag heraus.
 
Svante Weyler Svante Weyler © Sofia Runarsdotter Svante Weyler, geb. 1953, betreibt seinen eigenen Verlag (Weyler förlag). Er war als Kulturjournalist tätig, u.a. für Sveriges Radio als Deutschlandkorrespondent.


 
 

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