Ausstellung und Programm Reloaded! European values in forensic architecture (Lecture and Screening)

THE LEFT-TO-DIE BOAT © FORENSIC ARCHITECTURE, 2020

20.01.2020, 18:00 Uhr

Italienska Kulturinstitutet "C.M. Lerici"

Die Ausstellung „Europa – Humanisternas arv“ macht Halt im Istituto Italiano di Cultura in Stockholm. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 20. Januar richten zwei Kurzfilme und ein Vortrag der Latinistin Elena Dahlberg den Blick sowohl auf den europäischen Humanismus der Vergangenheit wie der Gegenwart.

Europa – Humanisternas arv ist Teil des Projekts „Reloaded! European Values", das gemeinsam lanciert wurde von EUNIC-Stockholm (European Union National Institutes for Culture) und der EU-Kommission in Schweden. Die Ausstellung würdigt das europäische Erbe des Humanismus und stellt dabei humanistische Vordenker wie Gelehrte, Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler Europas der letzten Jahrhunderte vor. Diese haben durch die Verbreitung ihrer Ideen einen zentralen Beitrag für die Entwicklung einer europäischen Wertegemeinschaft geleistet.

Rahmenprogramm in Kooperation mit Istituto Italiano di Cultura, Polska institutet und blinkvideo mediaart. Die Veranstaltung ist ein Projekt von EUNIC- Stockholm.

Vortrag:
Dr. Elena Dahlberg, Universität Uppsala
„Humanitas damals und heute: Renaissanceideal und der freie Mensch von heute“
Sprache: Englisch

Elena Dahlberg wird einen Vortrag halten über Bedeutung und Wahrnehmung des Begriffes Humanismus im Laufe der Zeiten. Dabei ordnet sie auch die gegenwärtige Idee des Humanismus in den historischen Kontext ein.

Das humanistische Europa im Film:
Wir zeigen zwei Kurzfilme, die auf unterschiedliche Weise eine Brücke schlagen zwischen verankerten humanistischen Werten und der politischen und gesellschaftlichen Gegenwart des Kontinents Europa. Welche Geltung hat das humanistische Erbe in Anbetracht von Kapitalismus, Terrorangst und Flüchtlingskrisen?

Voyage au bout d’une identité (Luxemburg, Regie: Filip Markiewicz 2015, 35 Minuten),
Französisch mit englischen Untertiteln

So unterschiedlich sich der Titel des Filmes interpretieren lässt, so zahlreich sind die Aspekte, denen sich der Regisseur Filip Markiewicz widmet: überlieferte europäische Mythologien, die Migration in Europa der vergangenen Jahrzehnte sowie ein ironischer Blick auf das Heimatland des Regisseurs, Luxemburg, und dessen Image als Steuerparadies.

Liquid Traces - The Left-to-die Boat Case (Regie: Charles Heller und Lorenzo Pezzani 2014, 17 Minuten), mit englischen Untertiteln

Beim so genannten "Left-to-die-Boat Case“ mussten 72 Passagiere auf einem Flüchtlingsboot zwei Wochen lang im Seeüberwachungsgebiet der NATO treiben, nur neun Menschen überlebten. Der Film rekonstruiert diese Ereignisse im Sinne der forensischen Forschung und beweist, dass das Meer keine Spuren verschluckt und zum Zeugen werden kann in Fragen des Humanismus.

Elena Dahlberg privat Elena Dahlberg ist Latinistin und forscht an der Universität Uppsala. Ihre Interessen liegen auf der Kultur der Renaissance im Allgemeinen und auf der schwedischen Neulatein-Literatur im Besonderen. Zurzeit arbeitet sie an einem Buch über lateinische Poesie aus der Zeit, als Schweden zur Großmacht wurde. Eine Zeit, in der das Land als natürliche Folge der Ausbreitung der Renaissance im Norden eine Transformation auf mehreren Ebenen erfuhr. Wie in anderen europäischen Ländern wurden auch in Schweden literarische Artikel produziert um die territoriale Expansion des Staates und die ideologischen Programme der Herrscher zu legitimieren. Elena Dahlbergs Buch veranschaulicht, wie der schwedische Staat die lateinische Poesie einsetzte, um seine politische und kulturelle Agenda zu verbreiten und zu festigen.






 

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