Literatur Goethes digitaler Buchclub auf Schwedisch

Stefan Lindberg Foto: Sofia Runarsdotter

13.04.2021, 18:00 Uhr

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Bokcirkel Goethe-Institut Schweden Im Frühjahr lädt das Goethe-Institut Schweden zu einem digitalen Buchclub ein, der einmal pro Monat im März, April und Mai via Zoom stattfindet. Wir lesen jeweils einen Roman und diskutieren ihn zusammen mit einem/einer fachkundigen Leiter*in.
 
Im Unterschied zu unserem bisherigen Buchclub lesen wir den Roman in der schwedischen Übersetzung und die Diskussion findet auf Schwedisch statt. Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt. Bitte melden Sie sich auf eventbrite.se an.

Bis zum 13. April lesen wir einen richtigen Klassiker: Transit, geschrieben von der deutschen Autorin Anna Seghers (1900-1983). Seghers gilt als eine der wichtigsten deutschsprachigen Prosaist*innen des 20. Jahrhunderts und hatte eine bedeutende Rolle für die literarische Gegenwart in der DDR.

Unser Buchclubleiter ist Stefan Lindberg, dessen Roman „Splendor“ für den Augustpreis 2020 nominiert wurde.

Transit ist vor kurzem in schwedischer Übersetzung von Jens Christian Brandt im Nilsson-Verlag erschienen.
 
 
Über Transit:
 
Marseille im Sommer 1940. Während der deutschen Besetzung Frankreichs wird die alte Hafenstadt zum Zufluchtsort für zehntausende vom Naziregime verfolgte Menschen. 
Man versucht verzweifelt Visa, Bestätigungen und Stempel zu beschaffen, um sich über den Atlantik retten zu können. Einer dieser Personen ist ein junger Mann, der aus einem Konzentrationslager entkommen konnte und einen Koffer mit sich führt, der einem Schriftsteller namens Weidel gehörte. Bald gibt er sich für diesen Weidel aus, und als er nach einer Weile auf die Ehefrau des richtigen Weidels trifft, nimmt eine Liebesgeschichte ihren Lauf, die ebenso verwinkelt und labyrinthisch ist wie die Stadt Marseille.
 
Transit ist eigentlich ein Roman bestehend aus vielen Romanen: eine ergreifende Schilderung der Bedingungen von Flucht und Exil, eine Hommage an den Widerstand und den unbeugsamen Lebenswillen des Menschen, aber auch ein raffiniertes Spiel mit Identitäten und Verwechslungen. Und noch dazu eine der schönsten Liebeserzählungen die je in deutscher Sprache geschrieben wurden, sowie eines der aktuellen Meisterwerke der deutschen Exilliteratur.
 
Anna Seghers, geboren in Mainz, verbrachte den größten Teil ihres Lebens in Berlin. Ihr literarischer Durchbruch gelang 1928 mit der Erzählung Aufstand der Fischer von St. Barbara, für die sie den Kleist-Preis erhielt.

Als Jüdin und Mitglied der Kommunistischen Partei musste Seghers 1933 über die Schweiz nach Paris und dann 1941 mit ihrer Familie von Marseille nach Mexico fliehen.
Der teilweise autobiografische Roman „Transit“ schildert diese Flucht. Im Jahr 1947 kehrt Anna Seghers nach Berlin zurück, im gleichen Jahr wird sie mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Im Kulturleben Ostdeutschlands nahm Seghers einen herausragenden Platz ein; von 1952 bis 1978 war sie Vorsitzende des Schriftstellerverbandes der DDR.
 
Jens Christian Brandt ist Übersetzer, Literaturkritiker und Experte für deutschsprachige Literatur. Für den Nilsson-Verlag hat er u.a. Leo Perutz übersetzt.
 
Bei Fragen nehmen Sie gerne mit Ludvig Berggren Kontakt auf:
ludvig.berggren@goethe.de

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