Film Westernfilme aus der DDR

Szenenphoto: Apachen, Deutsche Demokratische Republik (DDR) 1973. © DEFA-Stiftung, Peter Dietrich

25.-30.05.2021

Online

In Zusammenarbeit mit Cinemateket Stockholm zeigt das Goethe-Institut Schweden drei legendäre sogenannte Indianerfilme aus der DDR (DEFA-Produktionen) kostenfrei online im Zeitraum vom 25.- 30. Mai. 

Der Zugang erfolgt über die Homepage von Cinemateket. Die Filme werden vom 25. Mai (10.00 Uhr) bis 30. Mai (23.59 Uhr) verfügbar sein: Cinemateket

Indianerfilme aus der DDR?
1966 flimmerte mit Die Söhne der großen Bärin der erste DEFA-Indianerfilm über die Leinwände der Kinos in der DDR. Nachdem vier Jahre zuvor die westdeutschen Karl-May-Verfilmungen* um den Apachen-Häuptling Winnetou gestartet waren, wollte man bei der DEFA eigene Filme produzieren. Das Interesse an Indianerstoffen war vor allem beim jungen Publikum immens, Tausende sahen in den tschechischen Kinos die in der DDR nicht gezeigten Winnetou-Filme. Bei der DEFA näherte man sich dem Western-Genre auf eine ganz eigene Weise: Bräuche und Lebensweisen der amerikanischen Urbevölkerung sowie wahren historischen Begebenheiten erhielten deutlich mehr Raum. Neben dem Unterhaltungsanspruch hatten die Filme auch einen ideologischen Auftrag zu erfüllen: die Ausbeutung und Unterdrückung der Indianer durch die US-amerikanischen Imperialisten darzustellen.  
* Karl May (1842-1912) gehört zu den meistgelesenen deutschen Autor*innen des 20. Jahrhunderts. Seine fantastischen Reiseromane spielen im Nahen Osten und im Wilden Westen. Dabei hat er viele dieser Schauplätze selbst nie zu Gesicht bekommen.
Text: Philip Zengel, © DEFA-Stiftung
 
Apachen

Regie: Gottfried Kolditz, 93 Min., Farbe, Spielfilm, engl. Untertitel
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Spielfilme, 1973

In den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts schließen die Mimbreno-Apachen in "Neu-Spanien" mit einer mexikanischen Minengesellschaft einen Vertrag, der den Mexikanern die Schürfrechte auf Indianergebiet gewährt. Die Lagerstätten von Edelmetallen aber haben auch den amerikanischen Geologen Johnson auf den Plan gerufen. Er will das Land und richtet in der Siedlung Santa Rita mit einer Armee-Kanone ein Massaker unter den Indianern an. Für die Skalpe kassiert er außerdem eine riesige Prämie. Nur wenige Indianer haben überlebt und fliehen, unter ihnen Häuptling Ulzana. Gemäß der Stammesgesetze verfolgen sie den Mörder, um Rache zu üben.
(Quelle: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946-1992)
 
Die Söhne der großen Bärin

Regie: Josef Mach, 92 Min., Farbe, Spielfilm, engl. Untertitel
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Spielfilme, 1965

Tokei-ihto, Häuptling der "Söhne der großen Bärin" vom Stamme der Dakota, ist von Leutnant Roach nach Fort Smith bestellt worden. Er vermutet einen Verrat der Weißen und hätte lieber mit Oberhäuptling Tashunka-witko gegen sie gekämpft, aber die Ältesten haben anders entschieden. In Begleitung seines persönlichen Feindes Fred Clark, genannt Red Fox, angekommen, bestätigt sich sein Verdacht. Die Weißen wollen die Indianer von ihrem vertraglich zugesicherten Land vertreiben, denn dort wurde Gold gefunden. Tokei-ihto verweigert das Einverständnis, in eine Reservation auf unfruchtbarem Gebiet zu ziehen, und wird eingekerkert. Als die kämpfenden Dakota geschlagen und umgesiedelt sind, lässt man ihn frei. Die anderen seiner Stammesgruppe haben ihren Fehler inzwischen eingesehen, und mit Tokei-ihto beschließen sie, ins freie Kanada zu fliehen. Eine erbitterte Verfolgung setzt ein. Während der Stamm die Grenze passiert, stellt Tokei-ihto sich Red Fox zum letzten Kampf und besiegt ihn.
(Quelle: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946-1992)
 
Chingachgook - Die große Schlange

Regie: Richard Groschopp, 91 Min., Farbe, Spielfilm, engl. Untertitel
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Spielfilme, 1967

1740. Englische Truppen versuchen, den Franzosen die nordamerikanischen Kolonien abzujagen und verstricken auch die Indianer in diesen Krieg. Die von den Franzosen gegen die Delawaren aufgehetzten Huronen entführen die Häuptlingstochter Wahtawah, die Chingachgook versprochen ist. Zusammen mit seinem Freund Wildtöter will er sie befreien. Nahe des Huronenlagers kommen ihnen Skalpjäger in die Quere. Chingachgook wird von den Huronen gefangengenommen. Er versucht sie davon zu überzeugen, dass der Krieg der Weißen nicht ihr Krieg ist. Es gelingt ihm nicht. Einer der Jäger hat inzwischen englische Truppen geholt, die die Huronen vernichtend schlagen. Deren schwerverwundeter Häuptling erkennt, daß Chingachgook recht hatte und erklärt den Frieden mit allen Indianerstämmen. Chingachgook, Wahtawah und Wildtöter, die das Gemetzel überlebt haben, kehren ins Delawarengebiet zurück.
(Quelle: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946-1992)
 

 

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