5. internationales Kritiksymposium
Reflexion der Kunst in der Gesellschaft
Zeitplan: 13.30: Referate; 16.00: Diskussion
Die Arbeit einer Kritikerin beziehungsweise eines Kritikers erlebte in den letzten Jahren etliche Veränderungen, doch eine Konstante bleibt – die Aufgabe der Kritik ist die Reflexion der Kunst in der Gesellschaft. Der Raum für Kritiken in Zeitschriften, Zeitungen und Fernsehen wurde reduziert, im Gegenzug dazu wuchs er im Internet deutlich an, wo die Rolle der Kritik in der Flut der Kultur- und Kunstproduktion umso relevanter bleibt. Der Menge der zahlreichen neuen Onlinemagazine, Blogs, Videokritiken und -essays, Meinungsnotizen und Kommentare nach zu schließen, scheint es, dass das Bedürfnis nach Reflexion noch nie größer war. Gerade deshalb ist das Fehlen der Kritik im öffentlichen Diskurs, wenn es um Kultur und Kunst geht, recht überraschend. Haben sich die Rollen, Aufgaben und Sichtbarkeit der Kritik wegen der veränderten Situation von Kunst und Kultur in der Gesellschaft gewandelt? Es scheint, dass die Kunst noch nie zuvor so zugänglich und ihre Reflexion so dispers war, den Ansprüchen des Marktes und den Interessen von Autoren und Verlagen gleichermaßen unterworfen. Die Legitimität der Kritik scheint gefangen zwischen dem unaufhörlichen Kampf um das Recht auf eigene Meinung und einer PR-Überlebensstrategie. Was bedeutet eine derartige Neugestaltung für den Beruf der Kritikerin beziehungsweise des Kritikers? Wie soll man sich der neuen Situation anpassen? Oder geht es uns so gut, dass wir ohne Kritik kritisieren können? Wie sollen die neuen Gegebenheiten zugunsten der Kritik angepasst werden? Wie soll man also mit dem Schreiben von Kritiken (und von ihnen) leben, anstatt nur zu überleben?
Gäste:
Andrej Blatnik (SI)
Pia Brezavšček (SI)
Kristoffer Patrick Cornils (DE)
Matthias Kniep (DE)
Nátalia Kovács (HU)
Diana Pungeršič (SI)
Jasmina Šepetavc (SI)
Dávid Zelei (HU)
Die Veranstaltung findet zum Teil auf Englisch statt.
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