Erste Ausstellung im Goethe-Institut Ljubljana Kunst-Marx: Ausstellung

Kunst-Marx © Goethe-Institut Ljubljana

Fr, 14.06.2019 –
Sa, 31.08.2019

20:00 Uhr – 22:00 Uhr

Goethe-Institut Ljubljana – Veranstaltungsraum

Kunst-Marx

Ausstellungseröffnung

Die Akademie für bildende Kunst und Design (UL ALUO) und das Goethe-Institut Ljubljana laden zur Ausstellungseröffnung ein
 

Marx nach Marx: Kunst-Marx

 
am Freitag, den 14. Juni 2019 um 20.00 Uhr
im Goethe-Institut Ljubljana, Mirje 12
 
Studierende verschiedener Studienrichtungen der Akademie für bildende Kunst und Design haben zwölf Wochen lang Marx’ Texte und Thesen gelesen, analysiert, interpretiert und weitergedacht. Sie lasen über Marx’ Leben, über seine jugendlichen Proteste, Kämpfe, Erfolge und das Elend, in dem er sich mit seiner Familie oft wiederfand. Trotz ebendiesem Elend war es unmöglich, seinen Wunsch und lebenslangen, allgegenwärtigen optimistischen Glauben an die Möglichkeiten eines besseren Zustands der Welt, in der wir leben, außer Acht zu lassen – für eine Zeit nach dem Marxismus, wenn der Kampf für unser aller Gleichheit nicht mehr notwendig sein wird.
 
Das Projekt Marx nach Marx: Kunst-Marx nimmt Marx’ Relevanz als angenommen hin und widmet sich ihm ein wenig anders. Bei dem Projekt geht es zwar um die Verbindung von Kunst und Marx, aber nicht – wie man vielleicht annehmen könnte – darum, wie Marx die Kunst beeinflusste, sondern um die Frage, ob Marx’ Persona und sein Denken Gegenstand künstlerischen Schaffens sein können? Beziehungsweise: Wie können sich junge Akademiestudierende Marx (wiederholt) auf eine neue, innovative künstlerische Weise, zu eigen machen?
 
Neben Marx’ Texten wurden im Seminar Marx nach Marx auch mehrere Texte zeitgenössischer Autoren sowie theoretische Beiträge von Lea Kuhar, Martin Hergouth, Dr. Marko Kržan, Dr. Rastko Močnik, Dr. Miklavž Komelj und Sanela Jahić behandelt, die den Mitwirkenden neue Betrachtungen zum Kontext von Marx’ Idee präsentierten und Hilfsmittel zu Überlegungen von Marx im Kontext der Gegenwart anboten.
 
Das Seminar Marx nach Marx zeigte auf, dass die Idee des Philosophen zweifellos immer noch aktuell, immer noch unter uns ist. Sie ist immer dann unter uns, wenn wir uns der Gier, der Ausbeutung, der Fetischisierung des Materiellen widersetzen. Sie ist immer da, wenn wir die Fallen des kapitalistischen Gesellschaftssystems erkennen, die Karl Marx bereits vor eineinhalb Jahrhunderten mit der Genauigkeit eines Skalpells freilegte und sezierte. Womöglich erkennen wir in dem Überschwang der heutigen Welt Marx’ Idee manchmal nicht als solche, wir begraben sie vielmehr als unbegründet und weisen sie wegen ihres Entstehungsjahres oder politischer Vorurteile von der Hand. Anstatt in die Konfrontation mit kritischem Denken und einem Neu-Denken des Systems, in dem wir gefangen sind, einzuwilligen, bevorzugen wir Apathie, Nihilismus und Warenfetischismus. Doch die Fragen der Studierenden, die im Laufe des Projekts aufkamen, und all die darauffolgenden Reaktionen sind fraglos Beweis dafür, dass in der Welt, in der wir leben, noch genug Platz ist für dringend notwendige Veränderungen. Was das Seminar noch zeigte: Aktueller als das Bedürfnis nach künstlerischer Selbstdarstellung (zu der Marx ermunterte) ist für junge Menschen wohl die Idee des Schaffens von Bedingungen für Möglichkeiten zur künstlerischen Selbstdarstellung.
 
Begleitend zur Ausstellung wird das gleichnamige Buch erscheinen. Es wurde von Ao. Prof. Dr. Petra Černe und Doz. Dr. Barbara Predan redigiert und beinhaltet neben den Projektbeschreibungen auch die Texte von Prof. Dr. Rastko Močnik und Prof. Alen Ožbolt. Herausgegeben und verlegt von: UL ALUO, Goethe-Institut Ljubljana und Verein Pekinpah.
 
Mitwirkende Studierende:
Simon Bregar, Tamara Fras, Eva Garibaldi, Lin Gerkman, Miha Hain, Jakob Koncut, Maruša Mazej, Neža Medved, Tjaša Mužina, Nina Podobnikar, Simon Rozman, Blaž Skodlar, Gregor Stražar, Isidora Todorić, Jera Tratar, Andraž Rudi Vrhovšek, Zala Zagoršek, Simona Žiher
 
Pädagogische Mentoren:
Ao. Prof. Petra Černe Oven, Prof. Alen Ožbolt, Doz. Dr. Barbara Predan
 
Initiator und Koordinator:
Dr. Urban Šrimpf (Goethe-Institut Ljubljana)
 
Die Ausstellung ist bis 31. August 2019 geöffnet (laut Öffnungszeiten auf der Website des Goethe-Instituts Ljubljana). 

Mehr Infos zum Projekt. 

Zurück