Vortrag Simone C. Ehmig: Lesen und Leseförderung

35. Slowenische Buchmesse: Europa im Fokus © EUNIC/Europäische Kommission

Fr, 29.11.2019

15:00 Uhr – 16:00 Uhr

Cankarjev dom - Saal Lili Novy

35. Slowenische Buchmesse: Europa im Fokus

35. Slowenische Buchmesse: Europa im Fokus

Lesen und Leseförderung im Digitalzeitalter
 
Warum wir keine Bücher retten, sondern wirkliche Probleme lösen müssen
 
Die meisten öffentlichen Debatten über das Lesen sind im Grunde pessimistischer Natur. Mehrere Fachleute und Interessengruppen behaupten, dass vor allem Kinder und Jugendliche keine Bücher mehr lesen. Dass das Lesen von Büchern merklich zurückgeht, wird vor allem der zunehmenden Nutzung digitaler Medien und Formate zugeschrieben, die das Buch ersetzen. Neben Sprachsteuerung und Sprachnachrichten scheint es, dass das Lesen als Grundkenntnis keine Bedeutung mehr hat und dass das vertiefte Lesen schon beinahe verschwunden ist. Dr. Simone C. Ehmig blickt in ihrem Vortrag hinter die Kulissen dieser oberflächlichen Vorstellung und zeigt den tatsächlichen Zustand von Lesefähigkeiten und Lesepraxis im Digitalzeitalter auf. Empirische Daten, die anhand von Untersuchungen des vermeintlichen Leserückgangs gewonnen werden konnten, sollen veranschaulichen, dass das Lesen sehr wohl noch von Bedeutung ist und dass in unserem immer digitalisierteren Leben nicht nur grundlegende, sondern auch komplexere Lesefähigkeiten nötig sind, während sich die Art und Weise, wie wir lesen und die Texte, die wir lesen, mit Sicherheit verändern. Der Vortrag beleuchtet auch die Tatsache, dass ungenügende Lesesozialisation und mangelnde Lesefähigkeiten ernsthafte Probleme sind, die im Rahmen der Leseförderung thematisiert werden müssen.

Dr. Simone C. Ehmig, geboren 1964, studierte Publizistikwissenschaften, Germanistik und Kunstgeschichte. Als Assistenzprofessorin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz forschte sie zu politischer Kommunikation, Journalismusforschung und Medieneinfluss sowie zur Risiko- und Gesundheitskommunikation. Von 2007 bis 2009 leitete sie die Abteilung für angewandte Forschung im Bereich der Gesundheitskommunikation an der Università della Svizzera italiana in Lugano. Seit November 2009 leitet sie das Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen. Sie forscht im Bereich Lesen und Vorlesen mit Fokus auf Motivations- und Verhaltensaspekten und wirkt an der Evaluation von Programmen und Kampagnen mit. Dr. Ehmig ist seit 2010 Lehrbeauftragte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Fach Publizistikwissenschaft und seit 11. November 2019 Honorarprofessorin ebendort.

 
Alle herzlich eingeladen!
 

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