Die Ausstellung ist der Abschluss eines vierjährigen Projekts, das im Jüdischen Gemeindemuseum in Bratislava seltene Judaika aus der Sammlung des ersten Slowakischen Jüdischen Museums präsentiert. Das Museum wurde 1928 in Prešov unter der Leitung des Ingenieurs Eugen Bárkány (1885 - 1967) gegründet. Diese außergewöhnliche Institution existierte bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. Seit 1993 ist eine Auswahl von Objekten in der Dauerausstellung des Slowakischen Nationalmuseums – Museum der jüdischen Kultur in der Frauengalerie der orthodoxen Synagoge Prešov installiert. Die Ausstellung präsentiert Objekte, die seit Jahrzehnten in Museumsdepots aufbewahrt wurden. Die Kuratoren wählten für die Ausstellung wertvolle Drucke, interessante Metallobjekte und seltene Synagogentextilien aus. Die ausgewählten Objekte sind ein hervorragendes Beispiel für die materielle Kultur der jüdischen Gemeinde in der Slowakei.
Im Zentrum der Ausstellung steht das Theaterkostüm von
Mária Bárkána (1852 - 1928), das die Künstlerin 1900 bei einem umjubelten Auftritt in Paris in der Rolle der Maria Stuart trug. Mária Bárkána gebürtig aus Košice, war ein Star des deutschen Theaters. Sie arbeitete in Frankfurt am Main, Hamburg und Berlin. Mit Tourneen durch Europa, nach Russland und in die USA wurde sie auch international bekannt. Nun wird das Kostüm erstmals wieder in der Öffentlichkeit zu sehen sein. Nach dem Tod von Mária Bárkána, die in ihrer Heimatstadt begraben wurde, schenkte ihre Nichte es zusammen mit anderen Gegenständen aus dem Nachlass dem Museum in Prešov.
Das Leo Baeck Institute in New York hat das Kostüm in ein großes Online-Ausstellungsprojekt Shared History aufgenommen. In diesem Jahr präsentiert es 52 Objekte, die 1 700 Jahre des jüdischen Lebens in den deutschsprachigen Ländern beleuchten.
Die Ausstellung Schätze des Jüdischen Museums in Prešov III ist jeweils
freitags und sonntags von 10:00 bis 16:00 Uhr zugänglich.
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