Biennale Dak'art 2016
Videomapping: Eine Premiere im Senegal!

In drei magischen Nächten erstrahlten im Rahmen der Biennale Dak'art 2016 drei Gebäude der Stadt Dakars in einem anderen Licht durch ein Videomapping-Projekt und seinem Spiel mit Licht, Architektur sowie der Verzerrung und Erweiterung des Raumes
Das Videomapping ist eine Technik, bei der Licht, oder Videos auf Objekte projiziert werden, um Bilder auf Reliefstrukturen oder Monumenten zu erschaffen.
Wie eben einem Traum entsprungen, wurden drei geschichtsträchtige Gebäude Dakars, verwandelt von drei Künstlern, mit schillernden Farben zum Leben erweckt. Kaum an derartige technische Meisterleistungen gewöhnt, wurde das Publikum buchstäblich in ein anderes Zeit-Raum-Kontinuum Dakars versetzt, gebannt durch die Vorführung: eine Melange aus Ton und Licht. Durch die strategisch günstige Position der Gebäude konnten zufällige Passanten ebenfalls an dem Spektakel teilhaben.
Das Projekt, das den Namen « Dakar, carrefour des cultures – ces signes aux murs » trägt, verlief in mehreren Phasen. Den Anfang machte Aurélien Lafargue, ein professioneller Videomapper. In einem Workshop, der am IAM (Institut Africain de Management) stattfand, teilte und vermittelte er sein Wissen an senegalesische Künstler. Diese konnten anschließend das Gelernte mit in das Projekt speisen und anwenden. Die Mitarbeiter kollaborierten insgesamt mit Künstlern aus Frankreich, wie Aurélien Lafargue, welcher die Mauern des Rathauses in ein Kunstwerk verwandelte, aus Spanien, wie Fausto Morales, der die Fassade der Polyklinik in Medina bestrahlte, und aus Deutschland, wie Philipp Geist, der das Videomapping auf den Mauern des alten Bahnhofs von Dakar durchführte. Klangkünstler wie Ibaaku, Mourad Bennacer, Hyperpotamus et Brahim Wone begleiteten das Projekt. Mit originalen Kompositionen fügten sie den Shows eine musikalische Komponente hinzu.
Die Abende wurden begleitet von Konzerten, renommierte Musiker wie Mao Sidibé, Brahim, Ngaaka Blindé, Fuk N Kuk, Carlou D, Matador et Omar Pène boten ruhige und entspannte bis tanzbare sowie anheizende Performances.
« Dakar, carrefour des cultures – ces signes aux murs » kam zustande durch die Kooperation zwischen der Delegation der EU, dem Cluster EUNIC (European Union National Institutes of Culture) und dem Initiator des Projekts; die Assoziation Ker Thiossane, die die einleitenden Schritte vornahm. Die fruchtbare Kollaboration der drei Institutionen ist besonders zu unterstreichen. Das erste Mal zusammen arbeitend, erreichten sie ihr Ziel, die Kräfte zu bündeln. Dieses Beispiel der Zusammenarbeit zwischen EUNIC und der EU ist ganz in Übereinstimmung mit der aktuellen Kulturpolitik der EU und öffnet den Horizont für eine künftige Zusammenarbeit .
Der Direktor des Goethe Instituts, Michael Jeismann, ist derzeit Präsident von EUNIC. Das Institut war deshalb intensiv an der Realisierung des Projekts beteiligt, vor allem durch die Einladung des renommierten deutschen Künstlers Philipp Geist und durch den Vorschlag, den herausragenden Gitarristen Brahim Wone als Live-Klangkünstler in die Videomapping-Show am alten Bahnhof von Dakar am 20. Mai mit einzuspannen. Eine besonders originelle Initiative wurde darüber hinaus an diesem Abend auf den Weg gebracht. So verließ ein Zug « Le Petit Train Bleu » die am Stadtrand von Dakar gelegene Stadt Thiaroye, um das Publikum kostenlos zum Bahnhof zu transportieren. Als Zugabe an Board: die Rapper Matador und Ngaaka Blindé.
In Anbetracht der Tatsache, dass Dakar von der UNESCO zur« ville créative numérique » gewählt wurde, erlangt dieses Projekt einen noch größeren Stellenwert in der Kulturlandschaft Westafrikas. Der Erfolg dieses Events resultiert ebenfalls aus der gelungenen Realisierung der technischen Seite des Projekts, die im Senegal generell nicht immer gewährleistet werden kann, sei es aus Mangel an Equipment oder aufgrund technischer Probleme. Als Teil des in "In"- Programms der Biennale des Arts Africans Contemporains « Dak'art 2016» und dank des von Ker Thiossane organisiertem Festival Afropixel trugen die drei Abende zur guten Sichtbarkeit des Projektes bei. Diese drei magischen Nächte werden in unserem Gedächtnis bleiben als ein starker und bewegender Moment der Biennale.