Schüler, die Deutsch als Fremdsprache lernen, zum aktiven Deutschsprechen zu motivieren, fällt Lehrern oft nicht leicht. Effektive Methoden diesbezüglich kennenzulernen, kann Lehrern ganz neue Ideen und Möglichkeiten eröffnen.
Im Rahmen des PASCH-Theatercamps mit dem Namen „Wilkommen im Café Goethe“ vom 17. bis 29. April 2017 im Maison d’Education Mariama Bâ auf der Insel Gorée bei Dakar, an dem 15 Deutschschüler aus 10 verschiedenen Ländern Afrikas teilnahmen, wurde den Begleitlehrpersonen Adjanon Dosseh aus Kamerun, Charlotte Djofang aus Gabun und Muriel Klußmann aus Kenia DIE Chance geboten, sich näher mit dem Thema Sprechübungen im Deutschunterricht zu beschäftigen. Unter der professionellen Leitung von Sabrina Stubbe fand am 20., 21. und 24. April ein Workshop statt, der aus drei Teilen bestand: Im ersten Teil näherten die 3 Deutschlehrer sich auf Gorée Theorien zur Einstufung des Könnens ihrer Schüler an und beschäftigten sich mit der Frage, mit Hilfe welcher Methoden sie ihre Schüler dazu motivieren könnten, aktiv mehr Deutsch im Unterricht zu sprechen. Diese Methoden erprobten sie selbst aus, indem sie in die Rolle der Schüler schlüpften: Zum Beispiel liefen sie zu Musik durch den Klassenraum und begrüßten sich immer dann, wenn die Musik stoppte, auf unterschiedliche Weise (wie Jugendliche / auf fröhliche und ausgelassene Art / wie Präsidenten etc.) – selbstverständlich auf Deutsch.
Für die Deutschlehrer war es wichtig herauszufinden, inwiefern die erlebten Methoden in ihrem eigenen Unterricht realisierbar waren. Deshalb hatten sie im zweiten Teil des Workshops auf Gorée die Möglichkeit, sich eine eigene Unterrichtseinheit mit Hilfe der kennengelernten Methoden zu überlegen. Am letzten Tag des Workshops fuhren sie dann zusammen ins Goethe Institut nach Dakar und erprobten das Erlernte an den Teilnehmern der Deutschkurse in den Niveaustufen A1 und A2, um selbst praktisch zu erleben, wie die Methoden funktionieren, wie sie bei den Schülern ankommen, und was es zu beachten bzw. zu verbessern geben würde.