Erlebnisbericht
„In Deutschland habe ich unvergessliche Momente verbracht!“

Saint-Louis
Foto (Ausschnitt): Daniela Ahlmann

Was kann man eigentlich mit Deutsch im Senegal machen? Das und mehr wollten Schüler des Prytanée Militaire de Saint Louis im Rahmen eines Interviewfilm-Projekts wissen.
 

15 Deutschschüler der PASCH-Schule im Norden Senegals nahmen an dem Kurzworkshop vom 23.-25. Mai 2017 unter der Leitung von Daniela Ahlmann, Praktikantin im Goethe-Institut Senegal teil.

Das Projekt bestand aus drei Teilen: Im ersten Teil lernten die Schüler, was es bei der Interview- und Kameraführung zu beachten gab und überlegten sich Fragen, die sie ihren Mitschülern bezüglich Deutsch im Senegal stellen wollten. Danach interviewten sie vor selbst geführter Kamera sowohl ihre Mitschüler als auch Ehemalige des Prytanée Militaire, die jetzt als Deutschlehrer im Senegal arbeiten.  Anschließend führten sie selbst die Montage der Videos durch, aus denen letztendlich ein Kurzfilm entstehen sollte.

„Ich finde es wichtig, Deutsch zu lernen“, meint der Schüler Ousseynou Doubouya, der im Sommer 2017 ein Stipendium in Deutschland antreten wird. Genau wie Mamadou Sarr Lo ist er überglücklich, diese Chance zu bekommen. Letzterer erklärt, dass er gerne das Mercedes Benz Museum in Stuttgart besichtigen und ein Fußballspiel in Freiburg miterleben möchte. Der Schüler Oumar Faye, der 2016 schon zur internationalen Deutscholympiade in Deutschland gewesen ist, erzählt: „Von Deutschland werde ich immer schöne Erinnerungen haben. Die Deutschen sind sehr offen und wissbegierig“. Die Schüler, die aufgrund von Stipendien schon einmal die Möglichkeit hatten, nach Deutschland zu reisen, berichten begeistert, dass es ihnen sehr gut in Deutschland gefallen habe. Sie hätten sogar noch Kontakt zu Deutschen, die sie damals kennengelernt hätten und mit denen sie über soziale Medien noch heute auf Deutsch kommunizierten.

Interessant war es für die Schüler vor allem, die beiden angereisten Deutschlehrer zu interviewen. Sie hatten unzählige Fragen an sie, u.a. ob Reisen nach Deutschland ihrer Meinung nach für ihre Arbeit unerlässlich seien. Beide ehemaligen Schüler des Prytanée Militaire bejahten diese Frage. Malick Ndao, Deutschlehrer in Thiès, APAS-Vorsitzender und Multiplikator, begründet: Diese Reisen ermöglichen mir, deutsche Landeskunde zu lernen, wie die Deutschen sprechen, […] wie sie sich verhalten. Das ermöglicht mir, meinen Schülern oder meinen Kollegen auch zu sagen: ‚So ist es in Deutschland‘. […] Es genügt nicht, das in den Büchern zu lernen, sondern wenn man das alles miterlebt, ist es besser.“ Der Deutschlehrer und Multiplikator Amadou Sow von dem Maison d’éducation Mariama Bâ erzählt den Schülern, dass es schon immer sein Traum war, etwas mit der deutschen Sprache zu machen. Er steckt die Schüler mit seiner Begeisterung für Deutsch an und gibt ihnen für die nächsten Tage genug Anregungen darüber nachzudenken, was sie machen wollen, wenn sie erst einmal mit der Schule fertig sind. Wer weiß – vielleicht steigt ja demnächst die Zahl der Deutschlehrer im Senegal?