„FoFo – was für ein seltsamer Name für eine Fortbildung!“
Das dachten sich sicherlich einige der 19 DeutschlehrerInnen, die regelmäßig als Multiplikatoren für das Goethe-Institut tätig sind, als sie diese Abkürzung auf der Einladung der Deutschexpertin Caren Bredin lasen. „FoFo“ bedeutet ganz einfach: Fortbildung für Fortbildner! Wie vielfältig und anspruchsvoll die Tätigkeit eines Fortbildners ist und warum auch Fortbildner fortgebildet werden müssen, verdeutlichte der aus Waldkirch stammende Referent Stephan Flad vom 02.11. bis zum 04.11.2017 am Goethe-Institut in Dakar.
Dank der Lernbereitschaft und des großen Interesses der Teilnehmer konnten in den drei Tagen, trotz Feiertag und Samstag, die neuen Multiplikatoren und die „alten Multi-Hasen“ gezielt auf ihre Rolle als Fortbildner vorbereitet werden. Bisher hatten nur wenige von ihnen an einer Schulung in diesem Bereich teilgenommen. Dennoch stellen sie sich jedes Jahr der Herausforderung, die im Anschluss an die jährlich stattfindende Fortbildung des Goethe-Instituts die Inhalte an die Deutschlehrer in den 10 Regionen des Senegals weiterzugeben.
Gemeinsam wurden die Teilnehmer zuerst in das Erwachsenenlernen eingeführt. Dies stellte einen zentralen Bestandteil der Fortbildung dar, da die Multiplikatoren als Deutschlehrer aus dem Bereich der Schule kommen und damit mit Jugendlichen als alltägliche Zielgruppe arbeiten. Andere Inhalte, wie beispielsweise Visualisierung, Seminardesign und Gruppenentwicklung, könnten den Teilnehmenden jedoch auch im Unterrichtsalltag eine Hilfe sein. Auch dem Videotraining während einer simulierten Seminareröffnung mit oder ohne Störfaktoren stellten sich einige mutige Deutschlehrer und profitierten von den anschließenden Rückmeldungen ihrer Kollegen. Besonders verblüffend und spannend war der Donnerstag Nachmittag, als Stephan Flad den Bereich „Wahrnehmung als Schlüsselqualifikation“ mit den zukünftigen Fortbildnern erarbeitete. Optische Täuschungen bewiesen eindrücklich, dass unser Gehirn die tägliche Fülle an Informationen stets filtern muss und wir dadurch unsere Realität nur subjektiv wahrnehmen können. Für die Multiplikatoren stellt diese Tatsache natürlich eine wichtige Erkenntnis für jeglichen Lernprozess mit seinen spezifischen Bedingungen und Kommunikationsweisen dar!
Auch für den normalerweise in Deutschland arbeitenden Referenten stellte die Fortbildung mit senegalesischen Deutschlehrern eine neue, interkulturelle Herausforderung dar, die jedoch von Stephan Flad bravourös gemeistert wurde. Drei intensive Arbeitstage sind vorüber, der Abschied war herzlich! Und spätestens im Frühjahr 2019 heißt es von den 19 neu geschulten Multiplikatoren wieder „Herzlich Willkommen zur Regionalfortbildung“!