Lecture en ballade vom 5. bis zum 29. Mai 2018. Stationen: Ross-Béthio, Louga, Kaffrine, Kaolack, Thies, Dakar.
Ein normaler Reisebericht würde all dem Erlebten nicht im Geringsten gerecht werden. Die Eindrücke, die während der „Lecture en ballade“, welche vom Goethe-Institut in Zusammenarbeit mit dem Maison de l’Oralité et du Patrimoine Ker Leyti unter der Leitung von Dr. Massamba Gueye, organsiert wurde, würden zu oberflächlich, die Gefühle zu kurz und die Erlebnisse zu schnell, beschrieben werden. Schon auf dem Rückweg im Minibus von Thies nach Dakar habe ich mir überlegt, mit welchen Worten ich diese unglaubliche, unvergessliche Reise dokumentieren könnte. Es fiel mir schon da schwer, die richtigen Worte zu finden.
Während dem 5. bis zum 29. Mai wurde an den unterschiedlichen Stationen in Ross-Béthio, Louga, Kaffrine, Kaolack, Thies und Dakar immer wieder gespielt, gelacht, getanzt, diskutiert und vor allem gelesen. Märchen, Texte, Reden, Theaterszenen, Poesie, Geschichten, in Wolof, Französisch und Deutsch. Ziel dabei war es, die Zuschauer, welche hauptäschlich Kinder und Jugendliche waren, zum Lesen zu animieren, sie zu sensibiliseren und ihnen die Welt der Bücher mittels verschiedenen Vorstellungen schmackhaft zu machen. Vor allem ging es darum, zu zeigen, dass lesen überall stattfinden kann und nicht nur in Bibliotheken oder Klassenzimmern. Grossen Names des senegalesischen Theaters wie Dr. Massamba Gueye,Yacine Sané, Anne Marie Doliveira, Matar Diouf, Ibrahima Mbaye Sopé und Aboubacar Sakho aka "Malcom", der neue Star der Stand-Up Comedy im Senegal, haben es immer wieder geschafft, die Kinder mitzureissen.
Es war ausserdem rührend zu sehen, wie angagiert die Künstler der verschiedenen Kulturzentren waren, wie emotional die Kinder und allgemein das Publikum reagiert hatte, wie viel Freude in den Augen der eingeladenen Gäste lag.
In der ersten Station, Ross-Béthio, wurden wir vom Bürgermeister in einer Schule empfangen. Es war heiss, aber die Kinder hatten Spass. Zum Schluss wurde sogar noch getanzt.
In Louga war der Saal so voll, dass viele der Kinder keinen Platz zum Sitzen hatten.
Die Stimmung war toll und die Vorführungen der einzelnen Schulen grossartig. Weiter so ging es in Kaffrine. Unglaublich, wie viele Leute sich für die Vorführungen mobilisiert haben. Die Shows der lokalen Künstler waren ausserdordentlich lustig und haben die Zuschauer stark zum Lachen gebracht.
In Kaolack haben Schüler aus unterschiedlichen Niveaus ihr bestes gegeben.
Auch in Thies haben sich viele Zuschauer in das Kulturzentrum begeben, was zu einer wunderbaren Stimmung beitrug. Spontaben haben sich lokale Comediens der Vorführung angeschlossen.
In Dakar, der letzten Station der „Lecture en ballade“ haben sich noch ein Mal ganz viele Zuschauer zum Kulturzentrum Blaise Senghor begeben. Die unzähligen Kinder wurden vor allem mit viel Musik und Humor unterhalten. Was für ein toller Abschluss!
Ich bin mehr als dankbar, Teil dieses „Projektes“ gewesen zu sein und werde diese Zeit so schnell nicht mehr vergessen.
Lesen wir.
Wir lesen.
Um Zeit zu vergessen.
Um Zeit zu gewinnen.
Lesen wir.
Um neue Welten zu erschaffen.
Um in fremde Welten einzutauchen.
Lesen wir.
Um uns neues Wissen anzueignen.
Um bekanntes Wissen zu hinterfragen.
Lesen wir.
Um uns mit anderen auzutauschen.
Um für einen Moment alleine zu sein.
Lesen wir.
Um uns zu entspannen.
Um ganz vieles zu erleben.
Wir lesen.
Lesen wir.