Vortrag Frauen und Orientalismus

Genre et Orientalisme D.R.

Do, 03.03.2022

18:00 Uhr

Goethe-Institut Lomé

Reisetexte französischsprachiger Autorinnen

Die deutsche Wissenschaftlerin kommt nach Lomé, um ihre Studie Frauen und Orientalismus vorzustellen. Reiseberichte von Frauen in französischer Sprache (2020). Der Vortrag wird sich nicht mit den großen Namen befassen, mit denen man die Idee der Orient-Reiseberichte verbindet (wie Flaubert oder Nerval). Natascha Ueckmann wird den Orientalismus aus der Perspektive der Frauen behandeln und zeigen, dass Reisen in den Orient für gebildete Frauen im 19. und 20. Jahrhundert nicht ungewöhnlich waren, obwohl nur wenige Reisende in der französischen Literaturgeschichte berühmt geworden sind. Ob auf Pilgerfahrt, auf beruflicher Mission oder auf Studienreise, ob im Exil, um einen Ehemann zu begleiten oder aus Freiheitsdrang - die Lebensläufe dieser Entdeckerinnen sind vielfältig. Aber was passiert, wenn eine Frau, die traditionell als das Andere des Mannes betrachtet wird, in Länder reist, die für den Westen das älteste Bild des Anderen darstellen? Ist das nicht eine Erfahrung doppelter Fremdheit? Angesichts von Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Imperialismus und Sozialisationsproblemen, die mit ihrer kulturellen Andersartigkeit und ihren Privilegien zusammenhängen, verspüren Orientreisende das Bedürfnis zu schreiben.

Natascha Ueckmann © Copyright: Atelier für Fotografie Jörg Klampäckel, Bremen Natascha Ueckmann, depuis 2018 maîtresse de conférences HDR à l’Université Martin-Luther de Halle-Wittenberg. Ses thèmes de recherche se rapportent essentiellement aux littératures franco- et hispanophones, aux théories postcoloniales, aux récits de voyage ainsi qu’aux questions de l’écriture autobiographique, du féminisme et du théâtre contemporain; sa thèse d’Etat porte sur les littératures contemporaines des Caraïbes. Elle co-dirige un projet de recherche s‘intitulant „La circulation et la transformation transatlantiques des idées: la réception des Lumières dans la littérature franco-caribéenne“ (subventionné par le DFG) et elle co-dirige un groupe de recherche junior „Migration und Flucht. Theater als Verhandlungs- und Partizipationsraum im deutsch-französischen Vergleich“ (subventionné par la fondation Hans Böckler).

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