Ausstellung Marcel Odenbach Stille Bewegungen. Tranquil Motions

Marcel Odenbach @ Marcel Odenbach

6. März - 6. Juni 2022 vom 10.00 bis 16.00 Uhr (Montag - Freitag)

MAIIAM Contemporary Art Museum / Chiang Mai

Eine Ausstellung des ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)

Zusammen mit dem ifa (Institut für Auslandsbeziehungen e. V.), dem Goethe-Institut Thailand und dem MAIIAM Contemporary Art Museum präsentiert mit der Ausstellung „Marcel Odenbach – Stille Bewegungen. Tranquil Motions“ einen der bedeutendsten deutschen Videokünstler. Kurator dieser monographischen Ausstellung ist Matthias Mühling, Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München, Deutschland.

Mit 14 Videobändern, Videoinstallationen und Papierarbeiten aus den letzten drei Jahrzehnten wird die Produktion des Künstlers beispielhaft vorgestellt. Die Kombination der Exponate öffnet ein Panorama des Odenbachschen Gesamtwerks, in dem er unterschiedlichen Kulturen nachspürt und ein gleichermaßen analytisches wie emotionales Bild des Menschen in der globalisierten Gesellschaft zeichnet.

Marcel Odenbach ist 1953 in Köln geboren. Seine Videoarbeiten und -installationen bezeugen, wie entscheidend er diese Gattung international beeinflusst und vorangebracht hat. Von den frühen, noch für die Präsentation auf einem Monitor konzipierten Videos bis zu seinen komplexen Installationen mit großen Projektionen zeigt diese Ausstellung, mit welcher Subtilität und formalen Vielfalt Odenbach das bewegte Bild und seine akustische Begleitung in Szene setzt. Gleichberechtigt stehen daneben die Papierarbeiten.

Neben der retrospektiven Ausrichtung erfolgte die Auswahl der Arbeiten auch entlang der thematischen Schwerpunkte des Künstlers. Insbesondere die intensive Auseinandersetzung mit der Problematik der Vergangenheitsbewältigung zeigt, wie exemplarisch seine Werke die deutsche Nachkriegszeit und den Zustand ihrer Gesellschaft spiegeln. Diesen inhaltlichen Schwerpunkt hat Marcel Odenbach jedoch bereits sehr früh in einen weiten Themenhorizont gestellt, der die spezifisch deutsche Fragestellung zu einer allgemeingültigeren Perspektive hin öffnete. So hat er unterschiedliche Kulturen und politische Konstellationen beobachtet und in sein Werk einfließen lassen, Verbindungslinien gezogen vom deutschem Trauma der Naziherrschaft zum Genozid in Ruanda, vom Männerbilder in der Türkei zur Frauenrolle in Venezuela, vom Vertrauten zum Fremden, von der eigenen Biografie zur Geschichte der anderen.

Odenbachs Videoarbeiten und Zeichnungen sind komplexe Erzählungen, die er anhand einer ganz eigenen Technik der Collage aus Film- und Fernsehmitschnitten, Archivmaterial und selbst produzierten Bildern entwickelt. In seiner Montage aus öffentlichen und privaten Bildern entsteht eine Narration, die das Übergeordnete der Historie mit dem Empfinden des einzelnen Menschen und der Biografie des Künstlers subtil verbindet.

Um das Panorama der Kulturen an den Orten der Tournee zu fokussieren, hat das ifa den Künstler gebeten, jeweils eine der präsentierten Arbeiten als Schwerpunkt für eine Station auszuwählen. Dieses Werk wird speziell thematisiert, um so den lokalen Diskurs und die spezifische Diskussion zu intensivieren.

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