Leichte Segelohren, Sommersprossen auf kugeligen Wangen und das verschmitzte Grinsen, das die Zahnlücke eines blonden Jungen offenbart. Das ist die Titelseite des amerikanischen Satire-Magazins MAD. Dort werden Politik und Gesellschaft aufs Korn genommen und humorvoll ins Lächerliche gezogen.
1967 erschien zum ersten Mal der deutsche Ableger des Magazins und wurde rasch fester Bestand des Zeitschriftenregals. Die Bilder sind ein Inbegriff des deutschen Karikatur-Stils, stammen aber aus der Hand eines Thailänders. Apichai Bhakdibutr kam 1976 nach Deutschland, um zuerst eine Schreinerausbildung und dann ein Kunststudium zu beginnen. Als seine Zeichnungen über Umwege auf dem Redaktionstisch der MAD in Frankfurt landeten, bekam er dort eine Anstellung.
Eine Auswahl mit mehr als 20 seiner deutschen Beiträge ist nun im Woof Pack zu sehen und erinnert an eine Zeit, als technologische Hilfestellungen noch kein Teil des Kreativprozesses waren. Thematisch überrascht die Ausstellung ihr Publikum mit der mühelosen Übertragbarkeit von vergangener Satire auf das heutige Weltgeschehen.
Die Ausstellung entstand in Kooperation der Woof Pack Galerie mit dem Goethe-Institut Thailand.
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