Präsentation "Krawall und Politik – wie Aktionskünstler das Politische in die Kunst bringen. Von Beuys bis zum Peng!Kollektiv"

Joseph Beuys aus heutiger Sicht Ahu Antmen im Gespräch mit Jean Peters, Kollektiv Peng! Peter Brüchmann, © artbeau4 / Heinrich-Böll-Stiftung

Mi, 02.06.2021

20:00 Uhr GMT+3

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Der deutsche Künstler Joseph Beuys (1921-1986), eine der herausragenden Figuren der Kunst des 20. Jahrhunderts, gibt dieser Tage nicht nur Anlass zur Erinnerung; er bleibt hochaktuell. Sein künstlerischer Ansatz, der sich auf natürliche Transformation der verwendeten Materialien sowie Prozesse der Wahrnehmung und Erfahrung fokussiert und sein gedankliches Fundament, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt, sichern dem Künstler, der Kunst als eine revolutionäre Kraft betrachtete, seinen Platz im 21. Jahrhundert. Sein Denken, das den wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Diskurs unserer Zeit vorhersah sowie seine Herangehensweise an globale Probleme, die täglich dringender werden, machen Beuys weiterhin zu einem äußerst lebendigen Vorbild für Kunstschaffende von heute, die den Versuch unternehmen, Ethik und Ästhetik miteinander zu verbinden.
 
Bekannt war Beuys auch für seine politischen und sozialen Interventionen. Als Gründungsmitglied der Partei DIE GRÜNEN hat er sich auch um ein politisches Mandat bemüht. Die Verflechtung von Kunst und Politik und deren Ausdruck in „Happenings“ und öffentlichkeitswirksamen Interventionen und Aktionen war Ausdruck von Beuys‘ Vorstellung der Durchdringung aller Lebenssphären durch Kunst – und die sozialrevolutionäre Kraft, die ihr damit zugesprochen wurde.
Wie aktuell ist dieser Ansatz noch heute? Wie politisch kann und darf Kunst sein? Können künstlerische Aktionen in unserer heutigen Zeit noch Veränderungen herbeiführen? Wenn ja, wie?
 
Joseph Beuys aus heutiger Sicht Ahu Antmen im Gespräch mit Jean Peters, Kollektiv Peng! © Rüçhan Şahinoğlu Ahu Antmen lehrt visuelles Kommunikationsdesign an der Fakultät für Kunst und Sozialwissenschaften der Sabancı-Universität. Gemeinsam mit Friedhelm Hütte war sie Co-Kuratorin der Ausstellung Joseph Beuys und seine Schüler, die 2012 im Sakıp Sabancı Museum Arbeiten aus der Sammlung Deutsche Bank zeigte.


Joseph Beuys aus heutiger Sicht Ahu Antmen im Gespräch mit Jean Peters, Kollektiv Peng! © Ivo Mayr Jean Peters, 1984 geboren, ist Journalist und Aktionskünstler. Er hat in London und Berlin Politikwissenschaften studiert und das medientaktische Kollektiv Peng! gegründet, mit dem er regelmäßig Unternehmen unterwandert, auf mehreren Kunst-Biennalen ausstellt und das mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet wurde. 2018 war er Mitbegründer der NGO Seebrücke und war 2019 für das Recherchezentrum Correctiv undercover in der Klimaleugner_innenszene. Jean Peters lebt in Berlin.
 




Moderation: Kristian Brakel, Heinrich Böll Stiftung

Das Goethe-Institut und die Türkei-Vertretung der Heinrich Böll Stiftung führen dieses Projekt gemeinsam durch als Teil der Veranstaltungsreihe 100 Beuys
Deutsch und Türkisch mit Simultanübersetzung

Deutsch: https://youtu.be/QZ4-9cThktY
Türkisch: https://youtu.be/lIsKG5u1Sig
 

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