Konferenz Benjamin und Arendt über Vertreibung

BENJAMIN AND ARENDT ON DISPLACEMENT © Sanem Yazıcıoğlu

Sa, 26.11.2022

10:00 Uhr – 18:30 Uhr

SALT Galata

Im Rahmen dieser Konferenz untersuchen Akademiker*innen die ansteigende Zahl der Vertriebenen und ihre Herausforderungen im Einwanderungsland.

Bei der Konferenz, die am 26.11.22 stattfindet, wird das Thema anhand von Benjamin und Arendts Ansatz von gewaltfreier Kommunikation und ihrer gemeinsamen Erfahrungen von Vertreibung diskutiert.


Konferenzsprache: Der Vortrag von Sigrid Weigel wird auf Englisch, alle restlichen Vorträge werden auf Türkisch gehalten. Ohne Übersetzung. 
 

26. November 2022, Salt Galata, Istanbul

10 – 10.15 Uhr: Eröffnung

10.15 – 11.20 Uhr
Moderatorin: Sanem Yazıcıoğlu

Sigrid Weigel: Between messianism and history. Walter Benjamin and Hannah Arendt on displacement 
Technische Universität Berlin, Leibniz-Zentrum für Literatur und Kulturforschung

11.20 – 11.30 Uhr: Pause

Moderator: Ateş Uslu 

11.30 – 12.20 Uhr
Gaye İlhan Demiryol: Arendt und Benjamin: Im Licht der Vergangenheit
Universität Boğaziçi

12.20 – 13.10 Uhr
Eylem Yolsal: Die Heimatlosigkeit der Menschenrechte bei Arendt
Universität Kırklareli

13.10 – 13.25 Uhr: Pause
 
13.25 – 14.15 Uhr
Bora Erdağı: Stadt und Erfahrung als Metapher
Universität Kocaeli
 

Mittagspause
 
Moderator: Türker Armaner

15.30 – 16.20 Uhr
Kurtul Gülenç: Exil, Heimatlosigkeit und die Suche nach Gerechtigkeit
Mimar-Sinan-Universität der Schönen Künste

16.20 – 17.10 Uhr
M. Ertan Kardeş: Benjamin, die Stadt und Phantasmagorien
Universität Istanbul

17.10 – 17.25 Uhr: Pause

17.25 – 18.15 Uhr
Sanem Yazıcıoğlu: Die Ortserfahrung: Erwerbung, Vermittlung und Vertreibung
Universität Istanbul

18:15 – 18.25 Uhr: Abschluss
 

 

Refent*innen

Sigrid Weigel, ehemalige Direktorin des Zentrums für Literatur- und Kultur-forschung (ZfL Berlin), zu vor Professorin in Hamburg, Zürich, an der TU Berlin, Permanent Visiting Professor in Princeton und Direktorin des Einstein Forums; Ehrendoktorwürden von Leuven, Buenos Aires und Tbilisi; Honorary Member of MLA, Ehrenpräsidentin der International Walter Benjamin Society; Aby-Warburg-Preis (2016).
Veröffentlichungen über Heine, Warburg, Freud, Benjamin, Scholem, Arendt, Susan Taubes, Bachmann, Kulturwissenschaft, Bildtheorie, Gedächtnis/ Psychoanalyse, Generation/ Genealogie, Kulturen der Wissenschaft. Zu ihren zahlreichen Veröffentlichungen gehören: Body- and Image Space. Re-Reading Walter Benjamin (1996); Gene-Logik (2006); Escape to Life”. German Intellectuals in New York. A Compendium on Exile after 1933. (Ed. 2012); Walter Benjamin. Die Kreatur, das Heilige, die Bilder (2008/engl. 2013); Empathy. Epistemic Problems and Cultural-Historical Perspectives (Ed. 2017); Testimony/ Bearing Witness. Epistemology, Ethics, History and Culture (Ed. 2017); Grammatologie der Bilder (2015/engl. 2022), Transnationale auswärtige Kulturpolitik - Jenseits der Nationalkultur. Voraussetzungen und Perspektiven der Verschränkung von Innen und Außen (dt./ engl. 2019).

Bora Erdağı ist Dozent für Philosophie an der Universität Kocaeli. Sein Masterstudium absolvierte Erdağı mit der Abschlussarbeit Kant'ın Doğa Kavrayışı [dt. Kants Naturbegriff, 2001] und promovierte im Jahre 2010 mit der Doktorarbeit Maddeci Tarihçiliğe Eleştirel Katkı Denemesi [dt. Kritischer Beitrag zu historischem Materialismus] an der Fakultät für Philosophie der Universität Kocaeli. Bora Erdağı hat zahlreiche Artikel und Buchbeiträge verfasst und als Redakteur gearbeitet. Felsefelogos, Praksis, Toplum ve Bilim, Kampfplatz, Alternate Roots, Cogito und Baykuş sind nur einige der akademischen Medienplattformen, mit denen er zusammengearbeitet hat. Bora Erdağı unterrichtet zurzeit Kritische Theorie vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Eylem Yolsal-Murteza absolvierte ihr Bachelor- und Masterstudium in Philosophie an der Universität Istanbul und promovierte an der Universität Galatasaray. Sie ist Gründungsmitglied des akademischen Philosophie-Magazins Felsefi Düşün [dt. Denke philosophisch] und des Arbeitskreises Aydınlanma Çalışmaları Akdeniz Topluluğunun [dt. Aufklärungsarbeiten der mediterranen Gesellschaft]. Yolsal-Murteza ist gegenwärtig als Dozentin am Institut für Philosophie der Universität Kırklareli beschäftigt. Ihre Fachbereiche sind Zeitgenössische Französische Philosophie, Antike Griechische Philosophie und Philosophische Grundlagen der Menschenrechte.

Kurtul Gülenç: Nach Abschluss seiner Grundausbildung an der Fakultät für Philosophie der Universität Boğaziçi, erhielt Kurtul Gülenç 2005 seinen Master-Abschluss an derselben Universität und promovierte 2010 an der Fakultät für Philosophie der Universität Hacettepe. Gülençs Artikel und Übersetzungen wurden in diversen nationalen und internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht. Zu seinen Büchern gehören: Marksizmde Ahlak Tartışmaları: Adalet, Özgürlük, Mutluluk [dt. Moralische Dispute im Marxismus: Gerechtigkeit, Freiheit, Glück, erschienen in: Tekin Yayınları, 2016], Frankfurt Okulu [dt. Frankfurter Schule, erschienen in Ayrıntı Yayınları 2015], Marx’ın Halleri [dt. Die Zustände von Marx, erschienen in: Kalkedon Yayınları in Zusammenarbeit mit Önder Kulak, 2012] und Marx ve Sonrası [dt. Marx und nach Marx, erschienen in: İthaki Yayınları in Zusammenarbeit mit Önder Kulak, 2017]. Außerdem übernahm Kurtul Gülenç zusammen mit Ahu Tunçel die redaktionellen Arbeiten an Siyaset Felsefesi Tarihi – Platon’dan Žižek’e [dt. Die Geschichte der politischen Philosophie – von Platon bis Žižek, erschienen in: Doğu Batı Yayınları, 2013] sowie mit Özlem Duva an Yargıya Felsefeyle Bakmak [dt. Die Justiz aus der Sicht der Philosophie betrachten, erschienen in: YKY, 2016]. Gülenç arbeitet an den Philosophischen Fakultäten der Universitäten Maltepe und Dokuz Eylül und ist zudem am Institut für Philosophie der Mimar-Sinan-Universität für Schöne Künste beschäftigt.

Ateş Uslu schloss sein Grundstudium 2005 an der Universität Galatasaray in der Abteilung für Internationale Beziehungen ab. Er erhielt seinen Master-Abschluss 2006 in Geschichte von der Université Paris I Panthéon-Sorbonne und promovierte 2010 in Geschichte der Moderne im Rahmen eines gemeinsamen Programms der Université Paris I Panthéon-Sorbonne und der Universität Budapest Eötvös Loránd (ELTE). Des Weiteren erhielt Uslu 2016 seinen Professorentitel im Fachbereich politische Ideengeschichte und lehrt gegenwärtig politische Theorie, politische Ideengeschichte, islamisch-politische Ideengeschichte und Demokratietheorie an der Fakultät für Politikwissenschaften der Universität Istanbul. Neben den Büchern Lukács: Marx’a Giden Yol [dt. Lukács: Der Weg zu Marx, 2006] und Siyasal Düşünceler Tarihine Giriş: Tarihyazımı, Temel Yaklaşımlar ve Araştırma Yöntemleri [dt. Einstieg in die politische Ideengeschichte: Geschichtsschreibung, Grundansätze und Forschungsmethoden, 2017] hat Ateş Uslu zahlreiche Artikel und Buchbeiträge verfasst. Außerdem ist er Redaktionsmitglied der Zeitschriften Praksis und Toplumsal Tarih.

M. Ertan Kardeş erhielt seine philosophische Ausbildung an den Universitäten Galatasaray, Paris I Panthéon-Sorbonne und Istanbul. Kardeş, der im Rahmen seiner Forschungen zu Walter Benjamin, Cornelius Castoriadis und Carl Schmitt das Buch Schmitt’le Birlikte Schmitt’e Karşı, Politik Felsefe Açısından Carl Schmitt ve Düşüncesi [dt. Zusammen mit Schmitt gegen Schmitt, Carl Schmitt und seine Gedanken aus der Sicht der politischen Philosophie, erschienen in: İletişim Yayınevi, 2015] veröffentlicht hat, wurde 2016 mit dem Preis der „Uluslararası Felsefe Derneği“ [dt. Internationale Philosophiestiftung] ausgezeichnet. Des Weiteren hat er die Bücher Dar Kapıdaki Mesih, Walter Benjamin ve Politik Felsefesi [dt. Die kleine Pforte, durch die der Messias treten konnte, Walter Benjamin und seine politische Philosophie, erschienen in: İthaki Yayınları, 2017], Politik Felsefe Nedir? [dt. Was ist politische Philosophie?, erschienen in: Tekin Yayınevi, 2020) und Çağımız ve Thomas Hobbes [dt. Unser Zeitalter und Thomas Hobbes, erschienen in: Vakıfbank Kültür Yayınları, 2021] mitverfasst. Ein Beispiel für die aktuelleren Werke von Kardeş ist Yönsüzleşmiş Savaşlar: Politik Felsefenin Bir Sınır Meselesi Olarak Savaşa Dair [dt. Desorientierte Kriege: Über den Krieg als Grenzfall der politischen Philosophie, erschienen in: Pinhan Yayıncılık, 2019]. Zurzeit ist M. Ertan Kardeş als Dozent an der Fakultät für Philosophie der Universität Istanbul beschäftigt, wo er in den Fachbereichen politische Philosophie und zeitgenössische Philosophie lehrt.

Sanem Yazıcıoğlu (BS, MS und PhD) absolvierte ihr Philosophie-Studium an der Universität Istanbul. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über die Konzepte Handeln, Herstellen und Gewalt bei Hannah Arendt. Nach der Promotion absolvierte Yazıcıoğlu Forschungsaufenthalte an der Universität Manchester und am Husserl-Archiv der Universität Freiburg. Zudem war Sanem Yazıcıoğlu im Frühjahrssemester 2012 als Gastprofessorin am Boston College beschäftigt. Im selben Jahr erhielt sie den Alexander-von-Humboldt-Forschungspreis und arbeitete von 2012-2015 als Gastwissenschaftlerin des Husserl-Archivs zu Fragen der Zeitlichkeit, Krise und Lebenswelt. Von 2017 bis 2021 war Yazıcıoğlu an der Philosophischen Fakultät der Universität Tilburg in den Niederlanden beschäftigt.
Sanem Yazıcıoğlu forscht und publiziert zur zeitgenössischen Philosophie, insbesondere Zeitlichkeit, Identität, Wahrnehmung und Gedächtnis, und deren Widerspiegelungen in ästhetischer und politischer Philosophie. Im Rahmen dieser Thematiken hat Yazıcıoğlu zahlreiche Artikel in nationalen und internationalen Zeitschriften, Buchbeiträge und Bücher verfasst, die sie außerdem für die zweisprachige Veröffentlichung in der Türkei aufbereitet hat. Metafizik ve Politika. Heidegger ve Arendt [dt. Metaphysik und Politik. Heidegger und Arendt, zusammen mit Onay Sözer und Fiona Tomkinson, 2002], Doğumunun Yüzüncü Yılında Hannah Arendt [dt. Hannah Arendt an ihrem 100. Geburtstag, 2009] und – eine der umfassenden Publikationen zeitgenössischer Philosophie – Bir Arada [dt. Beisammen, 2013] sind nur einige dieser Werke. Ihr letztes Buch Husserl Fenomenolojisinde Zaman Algı Bellek [dt. Zeit, Wahrnehmung und Gedächtnis in der Phänomenologie Husserls] wurde 2022 veröffentlicht. Prof. Dr. Sanem Yazıcıoğlu ist zurzeit als Professorin an der Universität Istanbul beschäftigt.

Gaye İlhan Demiryol ist Dozentin an der Fakultät für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen der Boğaziçi-Universität. Sie promovierte in Politikwissenschaft an der Universität Yale und forschte als Postdoktorandin am MacMillan Centre, wo sie Grundkurse lehrte. Zudem war Gaye İlhan Demiryol von 2018 bis 2019 als Gastwissenschaftlerin an der Princeton University am Centre for Human Values beschäftigt. Ihre Forschungsinteressen umfassen das politische Denken des 20. Jahrhunderts, die politische Philosophie Hannah Arendts, politisches Handeln und Handlungsfähigkeit. Demiryols Artikel wurden in Fachzeitschriften wie Philosophy & Social Criticism, Journal of the Philosophy of History und Journal of Balkan and Near Eastern Studies veröffentlicht.
 

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