Film Film am Montag

INNERE_SICHERHEIT © INNERE_SICHERHEIT

Mo, 10.12.2018

19:00 Uhr

Beyoğlu Pera Sineması

INNERE_SICHERHEIT

50 Jahre 68

Das Jahr 1968 steht für den Kristallisationspunkt einer ganzen Epoche zivilgesellschaftlicher Prozesse, nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern Europas und der restlichen Welt. Linksgerichtete gesellschaftskritische politische Bewegungen veränderten die bis dahin geltenden Normen. In West-Deutschland bedeutete das die Entstehung einer Jugendkultur und einer außerparlamentarischen Opposition jenseits der großen Volksparteien. Sexuelle Selbstbestimmung und antiautoritäre Erziehung waren weitere Fixpunkte in einem neuen Wertesystem. In den folgenden Jahren trennten sich die Wege vieler Protagonisten, Akteure und Sympathisanten: für die Mehrheit in den „Marsch durch die Institutionen“, der die Bundesrepublik Deutschland entscheidend veränderte – oder für eine kleine, radikale Minderheit in die Sackgasse des bewaffneten Widerstands der RAF.
Fünfzig Jahre später blickt das Goethe-Institut Istanbul zurück auf dieses ereignisreiche Jahr und bietet dazu gleich mehrere Perspektiven: Eine Diskussion mit Zeitzeugen auf der Internationalen Buchmesse Istanbul am 17. November (mit Peter Schneider und Oya Baydar) sowie einer Filmreihe zu 1968. Den Auftakt bildet am 19.November „Die Sympathisanten“ von Felix Möller (Beyoglu Sinemasi um 19Uhr) im Beisein des Autors Peter Schneider, der im Anschluss an den Film mit dem Publikum diskutieren wird. Jeweils montags um 19 Uhr folgen fünf weitere Filme zum Thema 50 Jahre 1968

Die innere Sicherheit
 
2000,  Farbe, 119'
Regie: Christian Petzold
Drehbuch: Christian Petzold, Harun Farocki
Darsteller: Julia Hummer, Barbara Auer, Richy Müller
 

Seit Jahren lebt ein Paar aus der ehemaligen Terroristenszene mit ihrer halbwüchsigen Tochter im Untergrund. Irgendwo in Portugal versuchen sie sich eine halbwegs legale Identität aufzubauen, als durch eine Unaufmerksamkeit alles zusammenbricht. Kurz vor einer beabsichtigen Reise nach Südamerika wird der Familie alles Geld gestohlen, sie verlassen hastig Portugal und kehren nach Deutschland zurück. Währendessen hat ihre Tochter sich verliebt. Die Eltern überfallen eine Bank, aber bei der Flucht werden sie gefasst. Ein politischer Film, zugleich ein Dokument privater und psychologisches Entwicklung. Das Zusammenleben der Familie, nach außen abgeschottet, schafft eine Art Binnenstaat, der sich eben in der Opposition zum bürgerlichen Staat definiert.
 
 


 

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