Ausstellung ISAAC CHONG WAI: LEADERLESS

Isaac Chong Wai © Isaac Chong Wai

Di, 12.01.2021 –
Mo, 01.02.2021

Zilberman Gallery

Einzelausstellung bei Bilsart in Kooperation mit der Kulturakademie Tarabya und Zilberman

ERÖFFNUNG: 6. Januar 2021, 11:00–17:00 Uhr
PERFORMANCES:  6., 12., 13. und 19. Januar 2021, 15:00 Uhr (u.A.w.g.)
PODIEN:  19., 20., 26. und 27. Januar 2021
AUSSTELLUNG: 6. Januar bis 1. Februar 2021


U.A.w.g.: Da Bilsart nur eine begrenzte Anzahl von Zuschauer*innen aufnehmen kann, bitten wir um eine Anmeldung für die Live-Performance an zilberman@zilbermangallery.com
 
Die Einzelausstellung „Leaderless" von Isaac Chong Wai in Kooperation mit der Kulturakademie Tarabya und Zilberman wird vom 6. Januar bis 1. Februar 2021 bei Bilsart, Istanbul gezeigt. Isaac Chong Wai ist ein in Berlin lebender Künstler aus Hongkong. Beeinflusst durch persönliche Erfahrungen und das globale Geschehen, beschäftigt er sich mit Themen wie Kollektivismus und Individualismus, Geopolitik, Migration, historische Traumata, Identitätspolitik und öffentlichem Raum. Im Rahmen eines Stipendiums der Kulturakademie Tarabya ist Isaac Chong Wai von Oktober 2020 bis Januar 2021 in Istanbul. Die Ausstellung zeigt eine Reihe seiner neuen Arbeiten, darunter Performance-, Video- und Druckarbeiten, Neonlichter und Installationen sowie eine Reihe von Gesprächen unter dem Titel „Podien".
 
„Leaderless" ist eine künstlerisch-politische Kampagne, die versucht, die Darstellung von Macht durch ein einzelnes Individuum zu dezentralisieren und sich gegen die Gewalt des Totalitarismus zu wehren. Indem Isaac Chong Wai die Gesten und Haltungen, die Politiker*innen zur Erlangung von Macht einnehmen, zusammenstellt und entzerrt, entwirft er in seiner neuesten Performance „Rehearsal of the Futures: Leaderless" (2020) eine Zukunft ohne einen totalitären Führer. Der Mechanismus politischer Kampagnen wird umgestaltet und die leibliche Wahrnehmung der Mächtigen in Frage gestellt: Gesichter, die Macht darstellen, werden verwischt; Reden von Anführern werden gemeinschaftlich gesprochen; und die Nation, mit der man sich identifiziert, gerät in Vergessenheit. In diesem Zusammenhang wird der Individualismus in einer kollektiven Form neu diskutiert: Wie wird die Homogenisierung der Identität (ein kollektiver Körper) zu einem neuen Schutzraum - einem kollektiven „Anführer"?
 
Die Ausstellung bietet eine Probebühne des Zusammenbruchs gegenwärtiger Machtstrukturen, setzt sich kritisch mit der Frage auseinander, warum wir eine führerlose Freiheit aktiv zu vermeiden suchen und dekonstruiert Begrifflichkeiten singulärer Führungsformen.
 
In der ersten Hälfte des Ausstellungszeitraums wird eine Zeitungspublikation mit Beiträgen von Evrim Altuğ, Ceren Ergenç und Gündüz Vassaf erscheinen. Die Live-Performance, "Rehearsal of the Futures: Leaderless" findet bei Bilsart am 6., 11., 13. und 19. Januar 2021 mit den Performer*innen Meltem Gürlevik, Su Güzey, İsmet Köroğlu, Can Özmen und Verda Zincirkıran statt. Für den zweiten Teil „Podien" wird am 19., 20., 26. und 27. Januar 2021 live oder digital eine Gesprächsreihe veranstaltet mit Beiträgen von Evrim Altuğ, Pia Entenmann, Ceren Ergenç, Zeynep Gambetti, Banu Karaca, Gündüz Vassaf und vom deutschen Generalkonsul Johannes Regenbrecht.
 
Die Einzelausstellung „Leaderless" von Isaac Chong Wai wird ermöglicht durch die Unterstützung der Kulturakademie Tarabya sowie von Zilberman und Bilsart.
 
Isaac Chong Wai ist ein Künstler aus Hongkong. Er verwandelt gesellschaftliche Konventionen, normative Ignoranz und althergebrachte Rollenerwartungen in Widerstand, Rebellion und Kritik an gesellschaftlichen Systemen. Seine Arbeiten umfassen eine Reihe von Medien, darunter Performance, Installation, Video, Fotografie, Malerei und Multimedia. Er hatte Einzelausstellungen bei Zilberman Projects Space, Istanbul (2019), Zilberman, Berlin (2019), Blindspot Gallery (2019), Kunstraum München, München (2018) und Goethe-Institut Hongkong (2018). Seine Arbeiten wurden u.a. auf der Innsbruck Biennale (2020), dem IFFR, Rotterdam (2020), dem National Museum for Modern and Contemporary Art (2019), dem Museum of Contemporary Art MOCA, Taipei (2019), dem Guangdong Times Museum, Guangzhou (2019), dem M+ Museum, Hongkong (2018), dem Haus der Kulturen der Welt HKW, Berlin (2017), dem Maxim Gorki Theater Berlin (2015) und der Moskauer Biennale für junge Kunst im Museum of Moscow (2014) gezeigt. In den Jahren 2020 und 2021 wurde er mit dem Stipendium der Kulturakademie Tarabya durch die Deutsche Botschaft und das Goethe-Institut, 2020 mit dem Jutta Cuny-Franz-Gedächtnispreis des Museums Kunstpalast und 2019 mit dem Blooom Award von Warsteiner ausgezeichnet. Chong wird von Zilberman und der Blindspot Gallery vertreten. Er schloss sein Studium an der Bauhaus-Universität in Weimar mit einem MFA in Öffentlicher Kunst und Neuen Künstlerischen Strategien und an der Hong Kong Baptist University mit einem BA (Hons) in Visueller Kunst ab. Er lebt und arbeitet in Berlin und Hongkong.
 
 

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